Abpumpen gehört für viele stillende Frauen zum Alltag. Die Auswahl an Pumpen und Zubehör ist gross – wir beleuchten die Basics und verraten, worauf es bei der Lagerung der Milch ankommt.
Stillende Mütter wissen: Ein Vorrat an Muttermilch ist mehr als nur eine Nahrungsreserve für das Baby. Er bietet ihnen wertvolle Stillauszeiten, wenn die Brustwarzen schmerzlich entzündet sind, sie Medikamente einnehmen müssen oder einfach mal wieder zum Coiffeur gehen wollen. Die Gewissheit, dass das Kind ausreichend mit Milch versorgt ist, kann berufstätigen Müttern den Druck nehmen, zu einem bestimmten Zeitpunkt abstillen zu müssen, weil sie nicht mehr den ganzen Tag mit dem Kind verbringen. Eine gute Milchpumpe ist zudem eine praktische Hilfe, wenn es darum geht, die Milchproduktion anzuregen. Welches Modell das richtige ist, kommt in erster Linie auf den individuellen Bedarf an.
Unterschiedliche Handhabung
«Die Hand-Milchpumpe eignet sich besonders für Mütter, die überwiegend stillen und nur gelegentlich abpumpen müssen», sagt Marlen Niederberger, dipl. Drogistin HF und Geschäftsinhaberin. Die Handpumpe muss zwar, wie der Name schon verrät, manuell betätigt werden und bedarf entsprechend etwas an Kraftaufwand, lässt sich aber aufgrund ihrer kompakten Grösse leicht versorgen und ist auch für unterwegs geeignet.
«Die elektrische Milchpumpe ahmt den natürlichen Saugrhythmus des Säuglings nach: erst schnell, um den Milchfluss anzuregen, und sobald die Milch läuft, etwas langsamer, um einen optimalen Milchfluss zu gewährleisten», erklärt Niederberger den Unterschied. Die elektrische Pumpe ist einfach zu bedienen und erzielt in der Regel grössere Mengen als die Handpumpe.
Die Fachpersonen in der Drogerie oder Apotheke beraten gerne, welche Milchpumpe die richtige ist, und bieten moderne und qualitativ hochwertige elektrische Pumpen in ausgewählten Standorten zum Mieten und Testen an (siehe ganz unten).
«Wenn eine Mutter möglichst lange stillen und gleichzeitig wieder Fuss in der Arbeitswelt fassen möchte, empfehle ich den Kauf einer elektrischen Milchpumpe», so die Expertin. Sie ergänzt: «Hat man eine Pumpe zu Hause, gibt es einem einfach mehr Flexibilität. Ändert sich das Trinkverhalten des Säuglings, kann man jederzeit selbst abpumpen, bevor es zu einem schmerzhaften Milchstau in der Brust kommt.» Ausserdem: Investiert man in einen speziellen BH mit Aussparungen an den richtigen Stellen, hat man beim Pumpen sogar die Hände frei. Die Muttermilch lässt sich selbstverständlich auch klassisch per Hand aus der Brust streichen, ganz ohne technische Hilfsmittel – dies braucht besonders zu Beginn etwas Übung und eventuell Hilfestellung einer Hebamme oder Stillberaterin.
Aufbewahrung und Hygiene
Und wie lässt sich nun die abgepumpte Milch am besten aufbewahren? «Zunächst ganz wichtig: vor dem Abpumpen immer Hände waschen», betont Marlen Niederberger. Auf dem Behälter sollte das Datum vermerkt und die Portionen so eingeteilt werden, dass es nicht zu grosse Mengen auf einmal sind. Denn: Milch, die nach dem Auftauen nicht verbraucht wird, darf nicht wieder eingefroren oder stundenlang bei Zimmertemperatur stehen gelassen werden.
Für die Aufbewahrung gibt es mehrere Möglichkeiten. «Die Behälter müssen zum Einfrieren geeignet und idealerweise nur zu drei Vierteln befüllt sein, weil sich die Muttermilch beim Gefrieren ausdehnt», weiss die Drogistin. Platzsparend sind spezielle Einwegbeutel, die sich luftdicht verschliessen und liegend einfrieren lassen. Mehrwegbecher sind zwar eine umweltfreundlichere Alternative, müssen jedoch vor dem nächsten Gebrauch sterilisiert werden (zum Beispiel durch Abkochen oder im Sterilisator). Das gilt im Übrigen auch für Pumpteile, die mit der Milch in Berührung kommen.
Im Gefrierschrank bei minus 18 Grad oder kälter lässt sich die Muttermilch maximal sechs Monate aufbewahren. Am besten im hinteren Teil des Gefrierschranks, wo die Temperatur konstant ist, das Gleiche gilt für den Kühlschrank. Dann hält sich die Milch (bei plus 4 Grad oder kälter) drei Tage. Bei Raumtemperatur (16 bis 25 Grad) sind es etwa vier Stunden.
Wer auf der Arbeit abpumpt, kann die Milch auch in einer isolierten Kühltasche aufbewahren. Wichtig: Die Kühlelemente sollten so platziert werden, dass sie die Milchbehälter berühren. Bei Temperaturen zwischen 4 und 15 Grad kann die Milch so rund 24 Stunden aufbewahrt werden. Es gibt auch kompakte Kühltaschen, die man hygienisch verschlossen auch im gemeinschaftlichen Kühlschrank auf der Arbeit aufbewahren kann.
Parat zum Verfüttern
«Zum Auftauen stellt man die gefrorene Milch idealerweise in den Kühlschrank und verbraucht sie dann innert 24 Stunden», sagt Marlen Niederberger. Vor dem Füttern den Schoppen einfach im warmen Wasserbad aufwärmen und dabei leicht schwenken, damit sich das abgesetzte Fett besser verteilt. Aber: «Bitte nicht schütteln, denn dadurch können Luftblasen entstehen, die dem Kind Blähungen verursachen», so die Expertin. Keinesfalls gehöre Muttermilch zum Auftauen in die Mikrowelle oder in ein kochend heisses Wasserbad. Zum einen können sich durch die Hitze die Nährstoffe in der Muttermilch zersetzen, und zum anderen kann die Milch zu heiss zum Trinken werden.
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