Rheuma hat viele Ausprägungsformen. Allen gemeinsam ist, dass sie schmerzen, behindern und belasten. Um die Beschwerden zu therapieren, kann auch die Naturheilkunde Erleichterung bringen oder Belastungen durch Medikamente verringert werden.
Was ist Rheuma eigentlich?
Rheumatismus - in der Umgangssprache «Rheuma» genannt - ist eine Sammelbezeichnung für Erkrankungen an Gelenken und Knochen sowie den dazugehörenden Weichteilen wie Muskeln, Sehnen und Bändern. Zu Rheuma zählen über 200 Krankheitsformen, die sich in vier Kategorien einteilen lassen: Degenerative Erkrankungen, also Abnützung, entzündliche Erkrankungen, Weichteilrheumatismus und Knochenerkrankungen. Anderthalb Millionen Menschen sind in der Schweiz von Rheumatismus betroffen − vom leichten Kreuzschmerz am Morgen über Nackenbeschwerden und Hexenschuss bis hin zu schwer behindernden Formen, die pflegebedürftig machen. Rheuma betrifft zudem nicht nur ältere Menschen, sondern auch Kinder und jüngere Personen.
Rheuma drückt auf die Lebensqualität
Fast alle rheumatischen Erkrankungen verursachen akute oder chronische Schmerzen und schränken die Beweglichkeit ein. Was das für die Arbeit, den Alltag und die Lebensqualität bedeutet, können nur Betroffene wirklich ermessen, die tagtäglich unter diesen Einschränkungen leiden und über viele Jahre dagegen ankämpfen. Dies oft mithilfe der Schulmedizin. Sie bekämpft meist sehr erfolgreich die Symptome und lindert die Schmerzen, hat aber teilweise auch unerwünschte Nebenwirkungen, zum Beispiel wenn Schmerzmittel über Monate und Jahre eingenommen werden müssen.
Vielversprechende Hilfe aus der Natur
Die Naturheilkunde bietet ebenfalls eine breite Palette an Unterstützungsmöglichkeiten: Pflanzliche Präparate in Form von Tropfen, Kapseln oder Tabletten stehen genauso zur Auswahl wie Spagyrik-Mischungen und Schüssler Salze. Salben oder Gels mit Arnika oder Wallwurz, Liniments mit wärmendem Wintergrün sowie durchblutungsfördernde Bäder lindern zudem die Schmerzen an Nacken, Rücken, Muskeln und Gelenken.
Pflanzenkraft gegen Rheuma
Eine besondere Pflanze im Kampf gegen Rheuma ist die Teufelskralle, auch Harpagophytum procumbens genannt. Die Wurzel bringt besonders bei Arthrose Erleichterung. Der Name Teufelskralle kommt von den Widerhaken − griechisch Harpagos − an ihren Früchten, die wie kleine Enterhaken aussehen. Sie heften sich damit an Klauen und Beine von Tieren und werden so verbreitet. Die Inhaltsstoffe Harpagid, Harpanosid und Procumbid wirken entzündungshemmend und schmerzstillend. Weil die Wirkstoffe der Teufelskralle in Kapseln verpackt sind, merkt man von der extremen Bitterkeit des Wurzelextraktes nichts. Übrigens: Zwei einheimische Alpen- Glockenblumen heissen ebenfalls Teufelskralle, sind aber keine Heilpflanzen!
Nahrung für den Knorpel
Der Knorpel, die elastische Gleitschicht in unseren Gelenken, muss enormen Belastungen standhalten. Wenn er seine Elastizität verliert, degeneriert und abgenutzt wird, entsteht Arthrose. Dieser gallertige Überzug des Knochens ist nicht durchblutet und kann sich nicht von innen her erneuern.
Umso wichtiger ist es, die Knorpelschichten über die Gelenkflüssigkeit ausreichend mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Dies kann erreichen, wer zu Nahrungsergänzungen mit Inhaltsstoffen wie Kollagen, Glucosamin, Grünlippmuschel-Extrakt oder Nachtkerzen-Öl greift. Glucosamin ist eine natürliche, körpereigene Substanz, die in fast allen unseren Zellen vorkommt und als Ausgangsstoff für verschiedene Bausteine des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit dient. In Nahrungsmitteln ist Glucosamin jedoch nicht enthalten. Der Körper muss es aus Glucose, also Zucker in den Knorpelzellen synthetisieren. Es lohnt sich deshalb, Glucosamin als Nahrungsergänzung einzunehmen. So bleiben die Gelenke geschmiert und beweglich − bis ins hohe Alter.
So beugen Sie Rheuma vor
Bewegung hilft: Regelmässige Bewegung und eine korrekte Körperhaltung sind wichtige Faktoren in der Prävention von Rheuma. Ein trainierter Körper beugt Abnützungserscheinungen vor. Sportarten wie Velofahren, Walken, Schwimmen oder Wassergymnastik sind besonders günstig für die Gelenke.
Gutes auf den Teller: Essen Sie ausgewogen und gesund. Geniessen Sie viel Gemüse, Früchte, Fisch, Vollkorn- und Milchprodukte, jedoch wenig Fleisch. Trinken Sie vor allem Wasser, ungezuckertem Tee oder verdünntem Fruchtsaft. Eine ausgewogene Ernährung verhindert Übergewicht und damit die Abnützung der Gelenke.
Gesund arbeiten: Der Arbeitsplatz sollte optimal eingerichtet sein. Achten Sie zum Beispiel auf Sitzposition, Pulthöhe, Positionierung des Computers. Unterbrechen Sie monotone und repetitive Arbeitsabläufe regelmässig durch kurze Pausen mit Dehn- und Bewegungsübungen.