Heuschnupfen

Ratgeber / Naturheilkunde

Heuschnupfen natürlich vorbeugen

24.02.2023 / von 

Bereits im Winter beginnen die ersten Pollen von Frühblühern durch die Luft zu wirbeln. Wer sein Immunsystem gut vorbereitet, darf sich dennoch auf einen unbeschwerten Frühling freuen.

Tränende Augen, eine laufende Nase und rote Augen: Das sind die typischen Symptome des Heuschnupfens, auch bekannt als Pollenallergie. In der Schweiz gibt es etwa 3500 verschiedene Pflanzen – für Allergikerinnen und Allergiker sind davon nur etwa 20 relevant. Zu den wichtigsten gehören Erlen, Eschen, Birken, Hasel, Hagebuche und Eichen sowie eine Reihe von Gräsern und Kräutern wie der Beifuss oder das Traubenkraut.

Es sind die Eiweisse der Pollen, auch Allergene genannt, welche die teils heftige Reaktion bei den Betroffenen hervorrufen. Geraten Allergiker*innen in Kontakt mit den Pollen, reagiert ihre Körperabwehr auf die an sich harmlosen Eindringlinge. Das Immunsystem schüttet eine Reihe von entzündungsfördernden Botenstoffen wie Histamin aus, das für eine Entzündung der Bindehaut sowie der Nasenschleimhaut sorgt.

Der Heuschnupfen gehört zu den häufigsten allergischen Reaktionen in europäischen Ländern. Er beginnt häufig schon bei Kindern und Jugendlichen. Die Veranlagung ist oftmals vererbt, Betroffenen steht aber eine Reihe von Behandlungen zur Verfügung, welche die Symptome lindern können.

Spielt die Darmgesundheit beim Heuschnupfen eine Rolle?

Für die Behandlung von akutem Heuschnupfen gibt es eine Reihe von natürlichen und medikamentösen Therapien. Was vorbeugende Massnahmen betrifft, sieht die Forschung einen neuen Ansatz in den Mikroorganismen des Körpers, auch Mikrobiom genannt. Praktisch alle Bereiche, die den Körper mit der Aussenwelt verbinden – wie der Darm, die Atemwege, die Geschlechtsorgane und die Haut –, sind mit Bakterien besiedelt. Allein im Darm befinden sich über 500 verschiedene Bakterienarten. Diese können einen Einfluss auf die Immunreaktion und somit auf die Reaktion des Körpers bei Kontakt mit einem allergieerzeugenden Stoff haben. Einen positiven Einfluss auf diese Zusammensetzung scheinen die probiotischen Bakterien zu haben. Dazu zählen die Milchsäurebakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien. Wie hier das Zusammenspiel genau funktioniert, ist noch Gegenstand laufender Forschungen. Einige Studien weisen darauf hin, dass diese Darmbakterien mit dem Immunsystem kommunizieren und dadurch einen regulierenden Einfluss auf die Überreaktion des Körpers nehmen können, welche von Pollen hervorgerufen werden. Das Darm-Mikrobiom kann sich durch eine mehrwöchige Kur mit Probiotika aufbauen und stärken lassen. Lassen Sie sich hierzu von den Fachpersonen in Ihrer Drogerie oder Apotheke beraten.

Eine Alternative aus der Naturapotheke sind spagyrische Essenzen, die aus Küchenzwiebeln und Herzsamen gewonnen werden und eine entzündungshemmende Wirkung entfalten können.

Kontakt mit Pollen verringern

Die wirksamste Lösung bei Heuschnupfen ist sicher, den Kontakt mit Pollen zu reduzieren. Betroffene sollten die Fenster während der Nacht schliessen. Eine Alternative bieten Pollengitter, die das Eindringen der Allergene erschweren. Vor dem Zubettgehen die Haare zu waschen und die Kleider ausserhalb des Schlafzimmers abzulegen, hilft genauso wie das regelmässige Staubsaugen und feuchte Aufwischen von Oberflächen, die mit Pollen in Kontakt kommen. Eine weitere Möglichkeit ist die Installation eines Luftreinigers oder eines Luftfilters, der erst noch für eine gute Luftfeuchtigkeit zu Hause sorgt. Wer nach draussen geht, achtet am besten auf die Pollenflugzeiten und trägt bevorzugt eine Sonnenbrille. Auch Sprays oder Lutschtabletten, die einen Schutzfilm auf der Nasen- und Rachenschleimhaut bilden, eignen sich für eine frühzeitige und länger dauernde Prophylaxe. Sie bilden eine Barriere und erschweren den Pollen das Eindringen. Mit diesen vorbeugenden Massnahmen haben auch Allergikerinnen und Allergiker die Möglichkeit, die angenehmen Seiten des Frühlings zu geniessen.

Nathalie Fawer
Es gibt viele gute Naturheilmittel, die bei Heuschnupfen Abhilfe schaffen.

Nathalie Fawer

Dipl. Drogistin HF und Betriebsleiterin

Warum lohnt es sich, mit der Heuschnupfen-Prophylaxe so früh wie möglich zu beginnen?

Meine Erfahrung zeigt: Je früher sich eine betroffene Person um die Prophylaxe kümmert, desto besser. Denn wenn das Immunsystem vorbereitet ist, fällt die Reaktion auf die Pollen weniger stark aus. Die Symptome sind deutlich schwächer und treten im besten Fall gar nicht erst auf.

Warum spielt ein gesundes Darm-Mikrobiom bei der Allergiereaktion eine so wichtige Rolle?

Der grösste Teil unseres Immunsystems befindet sich im Darm. Daher ist ein gutes Darm-Mikrobiom von zentraler Bedeutung. Die Einnahme von probiotischen Bakterien hat einen direkten Einfluss auf das Immunsystem. Die Überreaktion der Körperabwehr wird durch sie reguliert, und die Symptome der allergischen Reaktion gehen zurück. Ist der Darm schon vor dem Kontakt mit den Pollen in einer guten Verfassung, reagiert der Körper weniger heftig.

Wie findet man für sich selbst die besten naturheilkundlichen Therapien zur Vorbeugung?

Es gibt viele gute Naturheilmittel, die Abhilfe schaffen. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich, auch was die Empfindungen der Symptomintensität betrifft. Oft ist auch eine Kombination verschiedener Naturheilmittel eine gute Option. Bei uns in der Drogerie beraten wir jede Kundin und jeden Kunden individuell und schauen gemeinsam, welche Form der Prophylaxe sich am besten eignet.