Beine Venen stärken

Ratgeber / Gesundheit

Die Venen stärken

30.10.2019 / von 

Wenn es draussen langsam wärmer wird, ist es höchste Zeit, die Venen zu stärken. Die Hitze kann Venenprobleme nämlich noch verstärken. Darum beugen Sie besser schon früh genug vor. Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt.

Rolle der Venen in der Durchblutung

Mit jedem Schlag pumpt das Herz Blut bis in die Fingerspitzen und die Zehen. Es ist die Aufgabe der Venen, es von dort wieder zurückzubefördern. Eine eindrückliche Leistung. Die Beinvenen müssen oft gegen die Schwerkraft arbeiten.

Solange wir in Bewegung sind, helfen die Muskeln beim Zurückpumpen. Doch langes Stehen und Sitzen wird zur Belastung. Es kommt zu geschwollenen, schweren Beinen, erst recht, wenn sich bereits Krampfadern gebildet haben.

Wie kann ich meine Venen unterstützen?

Was also tun, um die Venen zu unterstützen? Experten raten häufig zur Behandlung durch eine elastische Kompression - damit gemeint sind Kompressionsstrümpfe. Das klingt medizinischer, als es ist. Kompressionsstrümpfe gibt es in  den Kompressionsklassen 1 bis 5, wobei in der Praxis vor allem die Klassen 1 und 2 und meist in Form von Kniestrümpfen zur Anwendung kommen. Diese zieht man morgens an, wenn sich im Bein noch kein Wasser angesammelt hat, und trägt sie dann den  ganzen Tag.

Der entscheidende Vorteil: Kompressionsstrümpfe wirken sofort bei schmerzhaft geschwollenen Beinen. Gut gepflegt, das  heisst täglich mit einem Spezialwaschmittel bei 40 Grad gewaschen, halten die Strümpfe ein halbes Jahr. Dann sollte man sie ersetzen,  weil der Kompressionsdruck nachlässt.

Heilpflanzen für starke Venen

Aus dem Pflanzenreich liefert die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) mit ihrem Hauptwirkstoff Aescin die Grundlage für zahlreiche  klassische Venenmittel, deren Wirkung gut belegt ist. In den Handelsprodukten werden meistens Extrakte angeboten, manchmal auch  Aescin als isolierter Wirkstoff. Ziel ist dasselbe, die Venenwände werden abgedichtet und gestärkt, gestautes Wasser besser abtransportiert. Auch Extrakte aus Mäusedorn (Ruscus aculeatus) werden häufig empfohlen. Er wirkt zusätzlich abschwellend.

Wenn bereits eine Stauung vorliegt, stellen die Fachpersonen gerne auch einen Spagyrik-Spray mit Mariendistel (Carduus marianus), Weinraute (Ruta graveolens) und Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) her, weil sie damit zusätzlich die Leber anregt. Dies kann wichtig sein, weil die Leber das Blut filtert, entgiftet und mit Stoffwechselprodukten versorgt, bevor es wieder in den Blutkreislauf fliesst. Auch mit Schüssler Salzen kann viel erreicht werden. Da empfiehlt sie insbesondere Nr. 1 Calcium fluoratum D12, Nr. 11 Silicea D12, Nr. 8 Natrium chloratum D6 und Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6. Auch den Säure-Basen-Haushalt sollte man ins Gleichgewicht bringen. Damit erreicht man eine entgiftende und reinigende Wirkung, was einen positiven Einfluss auf die Venen zeigt.

Gele und Salben: Äussere Hilfe

Gele und Salben mit Extrakten aus Rosskastanie, Mäusedorn und Roter Weinrebe (Vitis vinifera) lindern die Beschwerden von aussen  und kühlen die Haut, was besonders bei Juckreiz und Brennen sowie bei Besenreisern angenehm ist. Um diesen Effekt zu verstärken, kann man die Tuben vor der Anwendung in den Kühlschrank legen. Ebenfalls hilfreich sind Produkte mit Heparin. Auch sie halten die  Venen fit.

Bewegung stärkt Venen

Viel Positives tun kann man für die Venen, wenn man sich täglich bewegt. Treppen steigen statt Lift fahren, Besorgungen zu Fuss erledigen, sich für kürzere und längere Strecken aufs Velo schwingen statt sich ins Auto setzen, bei stehenden und sitzenden  Tätigkeiten regelmässig Pausen für einen kurzen Spaziergang oder einige Gymnastikübungen für die Beine einlegen. Und wenn möglich Sport treiben! Das hilft zudem, Übergewicht abzubauen. Zu viele Kilos sind nämlich eine Belastung für die Venen, ebenso wie Rauchen  oder übermässiger Alkoholkonsum.

Hoch die Beine!

Bei geschwollenen Beinen sind Wechselbäder und kühlende Umschläge nützlich. Auch sollte man bei jeder Gelegenheit die Beine  hochlagern, besonders nachts. Teetrinker machen Aufgüsse aus Goldrute (Solidago virgaurea), Birkenblättern (Betula alba), Ringelblume (Calendula officinalis), Hauhechelkraut (Ononis spinosa) und Brennnessel (Urticaria dioica). Damit ist nicht nur die Flüssigkeitszufuhr gesichert. Die Kräuter helfen auch, das Wasser aus dem Gewebe auszuschwemmen.