Blütezeit

Ratgeber / Gesundheit

Sorglos durch die Blütezeit

24.03.2022 / von 

Die Symptome von Heuschnupfen können für Betroffene sehr belastend sein. Sie reichen von Jucken, geröteten Augen und anschwellenden Schleimhäuten bis zu Niesattacken oder asthmatischen Beschwerden. Doch es gibt Mittel, um die Beschwerden zu lindern.

Der Frühling bringt für Allergikerinnen und Allergiker nicht nur Freude mit, sondern auch den befürchteten Pollenflug. Was kann man am besten tun, wenn man akut unter Heuschnupfen leidet? Wir haben die drei wichtigsten Massnahmen zusammengefasst, die Abhilfe schaffen.

Schritt 1: Haare und Kleidung waschen

Für Allergikerinnen und Allergiker ist die Gefahr eines Heuschnupfenanfalls draussen wesentlich grösser als in Innenräumen. Aber Vorsicht: Pollen können den Weg auch ins Haus finden. Helene Strahm, eidg. dipl. Apothekerin und Co-Betriebsleiterin in Uetendorf, rät: «Wer draussen war, sollte die Kleidung wechseln und – wenn nötig – die Haare täglich waschen. Pollengitter an den Fenstern ermöglichen ein regelmässiges Lüften. Wenn man draussen unterwegs ist, sollte man auch eine Sonnenbrille dabeihaben.» Wer flexibel ist, kann seine Ferien auch nach dem Pollenkalender richten, um die freien Tage unbeschwert an einem anderen Ort geniessen zu können.

Schritt 2: Hilfe aus der Natur

Pflanzliche Präparate können sowohl als Vorbeugung als auch bei akutem Heuschnupfen Linderung verschaffen. Spagyrische Essenzen und homöopathische Präparate können dabei unterstützend wirken. Es gibt sie in verschiedenen Formen, von Tabletten bis zu Globuli oder Sprays. «Auch sehr wirksam ist der Schwarzkümmel», erklärt die Apothekerin. «Ich empfehle, ihn schon zur Vorbeugung einige Monate vor Saisonbeginn zu verwenden.» Die laufende Nase lässt sich auch gut mit einer isotonischen Kochsalzlösung behandeln. Damit spült man die Pollen von der Nasenschleimhaut. Um die Augenpartie zu reinigen und von Pollen zu befreien, können spezifische Einwegtüchlein eingesetzt werden.

Schritt 3: Antihistaminika

Wenn die Symptome stark belastend sind und auch natürliche Heilstoffe nicht ausreichend wirken, können Antihistaminika eingesetzt werden. Der Heuschnupfen ist im Grunde ein Irrtum des Immunsystems: Harmlose Pollen werden als Eindringlinge verstanden und bekämpft. Körpereigene Zellen schütten dann Histamine aus. Diese körpereigenen Botenstoffe verursachen die Symptome wie laufende Nase, tränende Augen und geschwollene Schleimhäute. «Antihistaminika verhindern diesen Prozess, indem sie die Histamin-Rezeptoren an der Zelloberfläche blockieren. Die lästigen Folgen einer Immunantwort, die es gar nie gebraucht hätte, bleiben so aus», erklärt Helene Strahm. «Antihistaminika der früheren Generation können müde machen. Das ist bei den neueren Präparaten weniger oder nicht mehr der Fall.» Antihistaminika sind bei leichten bis mittelschweren Symptomen eine gute Wahl. Sie sind in Form von Tabletten, Augentropfen oder Nasensprays erhältlich.

Fazit: Leiden muss nicht sein

Heuschnupfen ist lästig, aber gut und variantenreich behandelbar. Neben pflanzlichen Präparaten stehen Möglichkeiten aus der Schulmedizin für die Therapie zur Verfügung, die je nach Schweregrad der Symptome flexibel eingesetzt werden können. Ursache, Auftreten und Stärke des Heuschnupfens können sehr individuell sein. Deshalb lohnt es sich, eine gründliche Abklärung vorzunehmen und persönliche Strategien zu entwickeln.

Das Team Ihrer Drogerie oder Apotheke weiss Rat bei Heuschnupfenbeschwerden und berät Sie gerne.

Erkältung oder Heuschnupfen?

Die Symptome sind auf den ersten Blick sehr ähnlich: Eine laufende Nase, ein Kratzen im Hals und gerötete Augen können auch bei einer Erkältung auftreten. Treten die Beschwerden immer an einem bestimmten Ort oder zu einer bestimmten Jahreszeit auf, handelt es sich vermutlich um eine allergische Reaktion. Achten Sie auf Bäume und Pflanzen in Ihrer Umgebung. Auch das Wetter ist ein Indikator: Regen wäscht die Pollen aus der Luft, was Allergikern meist eine gewisse Linderung bringt.

Eine Erkältung ist meist virenbedingt und damit unabhängig von Orten und Wetterphänomenen. Treten die Symptome im Frühling auf, deutet dies eher auf Heuschnupfen hin, während in der kalten Jahreszeit ein Schnupfen wahrscheinlicher ist. Jucken und mehrmaliges, exzessives Niesen deuten auf eine Allergie hin, während Fieber und Schüttelfrost in Zusammenhang mit einer Erkältung oder womöglich einer Grippe auftauchen. Auch das Sekret ist anders: Bei Allergikern ist es klar und dünnflüssig, während es sich bei einer Erkältung meist gelb oder grünlich verfärbt.