Oft wird Osteoporose erst nach einer Fraktur erkannt. Die Erkrankung entwickelt sich häufig über Jahre und bleibt lange unbemerkt.
Eine unachtsame Bewegung, ein dummer Fehltritt – und schon ist Unterarm oder Schenkelhals gebrochen. Oder der Rücken schmerzt unablässig, die Wirbelsäule verkrümmt sich und es bildet sich zunehmend ein unschöner Buckel. Weitere verdächtige Anzeichen sind das Entstehen von Hautfalten am Rücken – auch als Tannenbaumphänomen bekannt – sowie eine zunehmende Vorwölbung des Bauches ohne Gewichtszunahme. Kommt es zu einer medizinischen Untersuchung, kann die Diagnose Osteoporose lauten, im Volksmund auch Knochenschwund genannt.
Wie wird Osteoporose erkannt?
Die Knochenerkrankung ist nicht selten, allein in der Schweiz gibt es über 400'000 Betroffene, wobei über 20 Prozent der Frauen und 7 Prozent der Männer über 50 Jahre daran leiden. Da sich die Krankheit über Jahre langsam und oft unbemerkt entwickelt, werden erste Symptome von den Betroffenen häufig übersehen und in der Folge wird spät eine Diagnose gefällt. Ein Grund dafür ist unter anderem, dass die Erkrankung auf dem Röntgenbild kaum zu erkennen ist, solange noch keine Fraktur besteht. Genauere Untersuchungsmöglichkeiten bieten die Quantitative Computertomographie, Ultraschall, eine Knochendichtemessung sowie Laboruntersuchungen von Blut und Urin.
«Die Leute informieren sich eher wenig über das Thema, solange sie keine Beschwerden haben», sagt Andrea Masshardt, Drogistin einer Drogerie Apotheke in Thun. Die richtigen Informationen dazu wären jedoch wertvoll, um das Osteoporose-Risiko zu senken. Masshardt: «Wenn unsere Kundinnen und Kunden Rezepte bringen, auf denen Medikamente zur Behandlung von Osteoporose verschrieben sind, knüpfen wir genau dort an, um ihnen weiterführende Tipps zu geben.»
Knochen als lebende Materie
Die Knochen des menschlichen Bewegungsapparats sind keine unveränderliche Masse. Bis ins Alter verändern sich jährlich etwa zehn Prozent des Skeletts. Solange wir jung sind, überwiegt der Knochenaufbau: Am meisten Knochenmasse weist der Mensch normalerweise mit 25 Jahren auf, bevor ab etwa 35 Jahren ein leichter Abbau einsetzt, wodurch die Knochenmasse jährlich um etwa ein Prozent schwindet.
Problematisch wird es, wenn die Knochenmasse unter dem durchschnittlichen Niveau liegt und die Knochenqualität eine verminderte Widerstandsfähigkeit aufweist. Das kann einerseits daran liegen, dass der Körper in der Jugend nicht genügend Knochenmasse aufbauen konnte. Sei es durch eine zu geringe Zufuhr an Kalzium, Proteinmangel, schwere Krankheiten, Bewegungsmangel, zu hohen Konsum von Nikotin und/oder Alkohol oder aufgrund einer genetischen Veranlagung. Andererseits gerät der Knochenstoffwechsel im späteren Leben auch durch hormonelle Veränderungen (etwa Östrogenmangel) aus dem Gleichgewicht. Bestimmte Medikamente, Mangelernährung (zu wenig Kalzium und Vitamin D), körperliche Inaktivität oder Untergewicht sind weitere Risikofaktoren. Zusammen mit dem natürlichen Knochenmassenabbau führt dies früher oder später zu Osteoporose.
Starke Knochen dank Kalzium
Erwachsene sollten täglich rund 1'000 Milligramm Kalzium zu sich nehmen. Diese Menge liefern beispielweise zwei Gläser Milch zu je 2 dl (275 mg Kalzium), ein Joghurt à 150 g (240 mg), 40 g Emmentaler Käse (275 mg) sowie 200 g Brokkoli (210 mg). Darauf achten, nicht alles Kalzium aufs Mal zu sich zu nehmen, sondern in mindestens drei Portionen über den Tag zu verteilen.
Was Sie bevorzugen sollten: Milch, Käse, Quarkprodukte, Früchte, frisches Gemüse, Mandeln, Sesam, kalziumreiches Mineralwasser, einmal pro Woche Seefisch
Was Sie einschränken sollten: Fleisch, Wurst, Zucker und Süssigkeiten, Softdrinks, Alkohol, Rauchen
Vorbeugung einer Osteoporose
Gegen den unbemerkten Knochenschwund lässt sich aber etwas unternehmen, und jede Frau oder jeder Mann kann einer Erkrankung frühzeitig vorbeugen. Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalzium (siehe Box oben) und Vitamin D. Dazu werden regelmässige Bewegung wie Walking, leichtes Krafttraining und Aufenthalte im Freien empfohlen. Diese kurbeln die körpereigene Produktion von Vitamin D an, was wiederum die Aufnahme von Kalzium fördert und dadurch die Knochen stärkt. «Ich rate zudem, den körpereigenen Säure-Basen-Haushalt ins Lot zu bringen. Dafür ist auch der Naturage Basen-Tee ein idealer Begleiter», erklärt Andrea Masshardt. «Ausserdem ist die Einnahme von Magnesium, Zink, Mangan, Kupfer oder Vitamin K2 sinnvoll, um die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm sowie den Einbau in den Knochen zu unterstützen.»
Die regelmässige Einnahme von Vitaminen und Spurenelementen ist übrigens auch bei bereits bestehender Osteoporose sinnvoll, denn dadurch kann sich der Knochenabbau verlangsamen und der Bewegungsapparat so stabilisieren. Am allerwichtigsten ist jedoch die Bewegung. Gelegentliche Schmerzen dürfen dabei kein Hindernis sein, denn zu wenig Bewegung kann die Symptome verschlimmern. «Linderung können Physiotherapie, Akupunktur oder eventuell stabilisierende Bandagen bringen, zum Beispiel für die Wirbelsäule», sagt Andrea Masshardt. «Gerne stellen wir für unsere Kundinnen und Kunden auch individuelle Spagyrikmischungen zusammen, die sie problemlos über einen längeren Zeitraum anwenden können.»