Ob bei akuten Verletzungen, alltäglichen Missgeschicken oder chronischen Leiden: Die beiden Heilpflanzen Arnika und Wallwurz sind bewährte Helfer, wenn es um das Lindern von Prellungen, erstauchungen, Muskelzerrungen oder entzündeten Gelenken geht.
Dass nicht nur Ausgleich, sondern Heilkraft in der Natur zu finden ist, wussten schon unsere Vorfahren. Der medizinische Einsatz von Wallwurz beispielsweise lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen, wo die Pflanze – auch als Beinwell bekannt – zur Wundheilung und sogar zur Regeneration von Knochenbrüchen eingesetzt wurde. Verglichen dazu ist Arnika eine relativ junge Heilpflanze, deren schmerzlindernde Wirkung erst im 17. Jahrhundert entdeckt wurde. Heute gehören Arnika und Wallwurz zu den bekanntesten Arzneimittelpflanzen Europas und werden gerne ergänzend zur Schulmedizin angewendet. Arnika ist dabei das Mittel der Wahl bei stumpfen Verletzungen. Wallwurz steht in der Naturheilkunde dafür, Getrenntes und Gelockertes, das aus der Form geraten ist, wieder zusammenzuführen. So machen ihre Eigenschaften die beiden Pflanzen zu einem starken Duo für breitgefächerte Anwendungen, das als Salbe, Gel oder Tinktur zur äusserlichen Anwendung in keiner Notfallapotheke fehlen darf.
Arnika – der natürliche Notfallhelfer
Bei akuten Verletzungen wie Prellungen, Quetschungen oder Zerrungen hat sich Arnika als Erste-Hilfe-Naturheilmittel bewährt. Das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe aus den Arnikablüten reduziert den Austritt von Flüssigkeit ins Gewebe und damit die Bildung von Schwellungen. Daneben wirkt Arnika entzündungshemmend, schmerzlindernd und eignet sich auch bei Muskelkater und -verspannungen, Nackensteife, Hexenschuss und als unterstützende Massnahme bei Arthrose und anderen rheumatischen Beschwerden. Die ätherischen Öle sowie Bitter- und Gerbstoffe der Blütenblätter bekämpfen krankheitserregende Bakterien. Es verwundert daher nicht, dass die alpine Pflanze mit den auffallend gelben Blütenblättern zur Blume des Jahres 1986 sowie zur Arzneipflanze des Jahres 2001 auserkoren wurde.
Wallwurz für chronische Leiden
Wo Arnika schnelle Hilfe leisten kann, unterstützt Wallwurz bei länger andauernden Heilungsprozessen. Die Pflanze steht in der Naturheilkunde dafür, Auseinandergeratenes wie gebrochene Knochen oder verletztes Gewebe wieder zusammenzufügen. Für die schmerzstillenden und entzündungshemmenden Effekte im Körper sorgen verschiedene Inhaltsstoffe. Der Wirkstoff Allantoin beispielsweise fördert die Zellerneuerung im Haut- und Knochengewebe, und auch Blutergüsse bilden sich schneller zurück. Zudem erleichtert er die Aufnahme anderer Wirkstoffe ins Gewebe.
Neben Sportverletzungen kommt Wallwurz vor allem bei rheumatischen Gelenk- und Muskelschmerzen zum Einsatz. Wallwurzgel oder -salbe eignet sich deshalb besonders gut bei chronischen und langwierigen Entzündungen wie Sehnenscheidenentzündungen, Entzündungen der Schleimbeutel, Tennis- oder Golfarm. Stricklustige, die schon fleissig auf die kalten Wintermonate hinarbeiten, sollten Wallwurzgel oder -salbe ebenfalls in der Notfallapotheke haben, denn es ist auch ideal bei müden oder gereizten Handgelenken.