Im Frühjahr erwacht nicht nur die Natur, auch wir Menschen verspüren neue Energie. Mit einer Frühlingskur kann das Wohlbefinden noch weiter gesteigert werden.
Der Frühling ist die Phase des Aufbruchs und der Erneuerung: Die ersten wärmenden Sonnenstrahlen wecken die Lebensgeister und fördern das innere Wohlbefinden. Das Sonnenlicht steigert die Produktion des Glückshormons Serotonin und schenkt neue Energie. Nun ist die perfekte Zeit, um den Körper zu reinigen und mit neuer Kraft in die kommende Jahreszeit zu starten. Ein umfassender Reset im Frühling ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Körperlich wird man danach mehr Energie verspüren und eine bessere Verdauung haben. Weitere positive Resultate können ein ebenmässigeres Hautbild sowie eine verbesserte Schlafqualität sein. Auf der geistigen Ebene reduziert «Digital Detox» – also ein digitales Fasten – Stress und Vergleichsdruck und schafft gleichzeitig Raum für neue Ideen und persönliche Kontakte.
Die Ausscheidungsorgane aktivieren
Um den Körper beim Frühjahrsputz zu unterstützen, ist es sinnvoll, die Ausscheidungsorgane anzuregen. Die Leber ist das wichtigste Entgiftungsorgan. Bitterstoffe wie Löwenzahn, Artischocke oder Mariendistel können ihre Funktion fördern. Auch die Blase kann Unterstützung in ihrer Tätigkeit brauchen. Viel trinken – am besten Wasser oder ungesüsste Tees mit Schachtelhalm, Goldrute, Ingwer oder Kurkuma – hilft, die Blase zu spülen und zu entgiften. Die Basis für einen funktionsfähigen Stoffwechsel ist jedoch der Darm. Er sorgt für die Aufnahme der Nährstoffe aus der Nahrung, unterstützt bei der Abwehr von Krankheitserregern und schützt somit vor Infektionen und Entzündungen. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sorgt für eine gesunde Verdauung. Ebenso spielt auch die Haut, das grösste Organ, eine wichtige Rolle bei der Entschlackung. Regelmässiges Schwitzen – ob durch Bewegung oder regelmässige Saunagänge – hat eine positive Wirkung auf den Kreislauf und sorgt dafür, dass Schadstoffe aus dem Körper geleitet werden. Zusätzlich versorgen tiefe Atemübungen den Körper mit Sauerstoff und fördern den Stressabbau.
Programm nach individuellen Präferenzen
Möglichkeiten gibt es viele – doch wie stellt man daraus sein persönliches Entschlackungsprogramm zusammen? Auf der vorhergehenden Doppelseite finden Sie eine Übersicht von Massnahmen, die Sie für Ihr individuelles Entschlackungsprogramm nutzen können. Auch die Dinge, die den Entschlackungszielen im Weg stehen und die man deshalb unterlassen sollte, sind aufgeführt. Ganz gleich, ob Sie eine Balance- oder Wellnesswoche planen oder den Startschuss für einen gesünderen, ausgewogeneren Lebensstil setzen wollen: Eine Reise beginnt immer mit dem ersten Schritt. Suchen Sie sich die Dinge, die Ihnen leichterfallen, und überfordern Sie sich nicht. Die Fachpersonen in Ihrer Drogerie oder Apotheke unterstützen Sie gerne.
Finden Sie Ihren eigenen Rhythmus
Unsere Übersicht zeigt eine Vielzahl an Vorschlägen und Inspirationen für Ihren persönlichen Entschlackungsplan. Tipp: Starten Sie mit kleinen Veränderungen und erhöhen Sie nach und nach die Anzahl der positiven Routinen. Regelmässigkeit und Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper führen zum Erfolg.
Ernährung
Das befolge ich:
• Den Morgen mit einem Glas lauwarmem Zitronenwasser beginnen, um den Stoffwechsel zu fördern
• Basische Lebensmittel wie Gemüse, Kräuter und Nüsse in die Mahlzeiten integrieren
• Abends leicht verdauliche Speisen wie Suppen oder gedünstetes Gemüse bevorzugen
• Fastenfenster von 12 bis 16 Stunden einplanen (z.B. zwischen Abendessen und Frühstück)
• Entschlackende Kräutertees mit Brennnessel oder Löwenzahn trinken
• 1 bis 2 Tage pro Woche mit leichter Kost einplanen, etwa mit Suppen, Gemüse oder Obst
Darauf verzichte ich:
• Raffinierter Zucker
• Genussgifte wie Alkohol, Koffein und/oder Nikotin
• Snacks zwischen den Mahlzeiten
• Übermässige Mengen an tierischen Produkten wie rotes Fleisch oder fettreiche Milchprodukte
• Hoch verarbeitete Lebensmittel wie Frittiertes, Fertiggerichte, Softdrinks und Süssigkeiten
• Weissmehlprodukte (z.B. Brot, Pasta)
Bewegung
Das befolge ich:
• Täglich 20 bis 30 Minuten leichte Bewegung einplanen, z.B. Spaziergänge, Yoga oder Radfahren
• Lymphfluss durch Übungen wie Trampolinspringen oder Trockenbürsten-Massagen fördern
• 2- bis 3-mal pro Woche schweisstreibende Aktivitäten wie Joggen, Tanzworkouts oder Saunabesuche einplanen
• Den Körper regelmässig dehnen, um Verspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern
Darauf verzichte ich:
• Zu langes Sitzen
• Lift statt Treppe benutzen
• Auto oder ÖV für Strecken unter 2 km verwenden
Mentales
Das befolge ich:
• Tägliche Zeiten festlegen, in denen man offline ist, z.B. nach dem Abendessen
• Dankbarkeitstagebuch führen, um positive Gedanken zu fördern
• 10 Minuten täglich für Meditation und/oder Atemtechniken nutzen
• Regelmässig Zeit in der Natur verbringen, z.B. am See, im Wald oder in den Bergen
Darauf verzichte ich:
• Ziellos im Handy scrollen
• Exzessiver Medienkonsum
• Endlose To-do-Listen
• Negative Nachrichten oder Social Media vor dem Schlafengehen konsumieren
Diverses
Das befolge ich:
• Eine abendliche Routine etablieren, die einen zur Ruhe kommen lässt, und auf ausreichend Schlaf achten
• Den Morgen mit einer Wechseldusche beginnen
• Meditatives Putzen: aufräumen und den eigenen Wohnraum entrümpeln, um den Kopf freizubekommen
• Einmal pro Woche ein Bad mit basischem Badesalz oder ätherischen Ölen nehmen
• Sich kreativ oder handwerklich betätigen, z.B. malen, tanzen, stricken, töpfern
Darauf verzichte ich:
• Unnötiger Stress und Termindruck
• Multitasking

Nadja Speck
Eidg. dipl. Drogistin und Geschäftsinhaberin
Oft fehlt die Motivation für eine wochenlange Kur. Welche Tipps haben Sie für Ungeduldige?
Schon kleine Änderungen wie mehr Bewegung, bewusstes Essen oder das Trinken von Kräutertees können grosse Effekte erzielen. Der Schlüssel zum Erfolg ist, dass die Massnahmen zum eigenen Lebensstil passen und man Freude daran hat.
Wie kann man diesen Verzicht in den Alltag integrieren, ohne sich eingeschränkt zu fühlen?
Verzicht fällt leichter, wenn man ihn als Chance betrachtet. Oft nascht man aus Langeweile oder Stress. Gewohnheiten kann man bewusst ändern: Statt «Ich darf keinen Zucker essen» sagen Sie sich lieber «Ich wähle Lebensmittel, die mir guttun». Das hat eine grosse Wirkung auf die innere Einstellung. Planen Sie Mahlzeiten im Voraus und kaufen Sie gezielt gesunde Nahrungsmittel ein, um Versuchungen vorzubeugen. Das macht Verzicht zu einer bewussten Bereicherung.
Gibt es Missverständnisse oder Mythen, die Sie zum Thema Entschlacken entkräften möchten?
Der Gewichtsverlust während einer Entschlackung resultiert meist aus Wasserverlust und verringerter Kalorienzufuhr, nicht aus dem Abbau von Fett. Eine Entschlackungskur ist ein idealer Einstieg in eine gesundheitsbewusste Ernährung, aber diese muss über längere Zeit praktiziert werden, damit das Idealgewicht erreicht wird.
Entschlacken nach Ihrem Geschmack
Die Fachpersonen in Ihrer Drogerie oder Apotheke beraten Sie gerne und empfehlen Ihnen passende Produkte für Ihre individuellen Bedürfnisse.