Zecken, die gefährliche Krankheiten übertragen können, kommen fast in der gesamten Deutschschweiz vor. Ein guter Grund, zu wissen, wie man sich vor Zeckenstichen schützt und wie man im Fall der Fälle den Holzbock fachgerecht aus der Haut entfernen kann.
Zecken: Fast unsichtbare Gefahr
Sobald das Wetter milder ist, lockt es die Menschen in die Natur. Vor allem für Kinder sind Feld, Wald und Wiesen ein einziger Abenteuerspielplatz. Es empfiehlt sich allerdings, die Kleinen nicht «kopflos» in die Natur rennen zu lassen, denn diese birgt auch Gefahren.
Eine davon ist winzig klein und kommt auf acht Beinen daher: die Zecke, in der Schweiz auch Holzbock genannt. Dieses Spinnentier kann gefährliche Krankheiten übertragen. Das Tückische ist, dass 80 Prozent der Betroffenen einen Zeckenstich gar nicht bemerken.
Dies liegt unter anderem daran, dass die Hauptüberträgerinnen der Krankheitserreger die jungen Zecken sind. Diese sind sogar im vollgesogenen Zustand kleiner als der Kopf einer Stecknadel und stechen oft an versteckten Stellen, wie beispielsweise in den Kniekehlen, der Schamgegend, im Bauchnabel, in den Achselhöhlen oder hinter den Ohren. Ausserdem ist der Stich einer Zecke schmerzlos, weil diese vor dem Stechen Speichel absondert, welcher die Haut unempfindlich macht.
Richtig vorbeugen
Wer einen Ausflug in die Natur plant, sollte sich also «zeckensicher» ausrüsten, das heisst geschlossene Schuhe und lange Hosen anziehen und den Hosensaum in die Socken stecken. Vorbeugend kann auch ein Zeckenschutzmittel aus Ider Drogerie oder Apotheke sinnvoll sein. Zudem sollte man den Spaziergang nicht ins Unterholz verlegen und auf Pausen im Gras und auf von Sträuchern umgebenen Bänken verzichten. Nach der Heimkehr sucht man idealerweise unter der Dusche den Körper nach Zecken ab. Wird eine Zecke entdeckt, diese sofort vorsichtig entfernen.
Zecken richtig entfernen
Für die Entfernung einer Zecke ist kein Arztbesuch notwendig, medizinische Laien können dies auch. Das geht so: Den Körper der Zecke mit einer Pinzette oder einer Zeckenzange hautnah fassen und langsam, aber stetig aus der Haut ziehen - dabei weder drehen noch reissen. Es ist übrigens kein Problem, wenn der Kopf mit dem Stechapparat in der Haut stecken bleibt, denn die Krankheitskeime befinden sich im Körper der Zecke.
Auf althergebrachte Vorbehandlungen wie mit Leim, Öl oder Benzin sollte man verzichten. Wichtig ist es allerdings, sich das Datum eines Zeckenstichs zu notieren. Dies um einer allfälligen späteren Erkrankung leichter auf die Spur zu kommen.
Zeckenbisse richtig behandeln
Die häufigsten von Zecken übertragenen Krankheiten sind die Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME), eine Form der Hirnhautentzündung und die Lyme-Borreliose. Die Lyme-Borreliose ist eine Infektionskrankheit und kann mit grippeartigen Symptomen, allgemeinem Unwohlsein oder bei 30 Prozent der Betroffenen mit einer sogenannten Wanderröte, einer Rötung, die sich ringförmig an der Stichstelle ausdehnt, einhergehen.
Eine mehr als drei Zentimeter grosse Rötung muss sofort dem Arzt gezeigt und gegebenenfalls mit Antibiotika behandelt werden. Eine Lyme-Borreliose kann auch vorliegen, wenn sich einige Wochen nach einem Zeckenstich Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, Herzrhythmusstörungen oder ausgedehnte Hautrötungen und -schwellungen zeigen. Jetzt ist es wichtig, an den Zeckenstich zu denken: Bei der Borreliose spielt der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle. Nur wenn die richtigen Antibiotika rechtzeitig verabreicht werden, lässt sich ein chronischer Verlauf verhindern.
Die FSME macht sich innerhalb von etwa drei Wochen nach dem Zeckenstich ebenfalls mit grippeartigen Beschwerden und häufig mit Kopfschmerzen bemerkbar. Nach sieben bis zehn Tagen ist der Spuk aber in der Regel vorbei. Bei 10 bis 15 Prozent der Patienten verschlimmern sich die Symptome jedoch stetig oder kehren nach ein bis zwei Wochen zurück. Zusätzliche Symptome sind nun heftigste Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen, Schwäche oder Lähmungen in Armen oder Beinen. Hierbei handelt es sich um einen Notfall, der sofortiger ärztlicher Behandlung bedarf!
Diese dramatischen Tatsachen machen deutlich, dass es durchaus sinnvoll ist, sich gegen FSME impfen zu lassen. Weitere Informationen über Zecken, die von ihnen übertragenen Krankheiten und ihre Verbreitungsgebiete in der Schweiz finden Sie im Internet. So sind unter www.zecken.ch informative Artikel, Hinweise und Zeckenkarten der Schweiz zu finden.