Warzen

Ratgeber / Gesundheit

Was tun bei Warzen?

26.05.2021 / von 

Sie sind klein, können aber ganz schön hartnäckig sein. Wer schon einmal eine Dornwarze am Fuss hatte, kann ein Lied davon singen. Zum Glück lassen sich Warzen mit etwas Geduld gut behandeln.

Warzen sind kein seltenes Phänomen. 30 Prozent der Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren sind von den gutartigen Hautwucherungen betroffen. Erst im Erwachsenenalter nimmt die Zahl deutlich ab und sinkt auf drei Prozent. Sie kommen unverhofft und verschwinden in vielen Fällen von allein wieder. Doch nicht alles, was wir als Warze bezeichnen, ist tatsächlich eine (siehe auch Box).

Warzen entstehen durch Virusinfektionen

Mikroskopisch kleine Verletzungen der Haut reichen aus, damit sich das Humane Papillomvirus in der obersten Schicht einnisten kann. Dort vermehrt es sich und beginnt nach einigen Wochen zu wuchern. Schmerzhaft sind vor allem Dornwarzen, sie treten an der Fusssohle auf und wachsen gegen innen. Gewöhnliche Warzen und Flachwarzen wiederum treten meist an den Händen auf. Bei einem Befall an den Fingern lohnt sich eine frühzeitige Behandlung, denn über die Hände verteilt sich das Virus leicht über den ganzen Körper. «Ob eine Warze entsteht, hängt auch vom eigenen Immunsystem ab», erklärt Philipp Meyer, dipl. Drogist HF und Inhaber einer Drogerie in Langenthal. Denn wenn der Körper nicht genügend Abwehrkräfte hat, breitet sich das Virus leichter aus. Faktoren wie Diabetes, Rauchen, starkes Schwitzen oder eine unausgewogene Ernährung können die Entstehung von Warzen begünstigen. Auch als Folge von intensiven Stressphasen treten Warzen auf. «Nach einer Infektion bilden sich Antikörper», sagt Philipp Meyer. «Das erklärt auch, weshalb Erwachsene oft weniger Probleme mit Warzen haben, weil sie bereits in der Jugend angesteckt worden sind.»

Säure, Kälte und Öle wirken gegen Warzen

Warzen können lästig sein, lassen sich aber gut behandeln: Präparate mit Milch- oder Salicylsäure lösen die Hornhaut schichtweise auf und zerstören die Warze. Eine andere Methode ist die Kryotherapie, die sogenannte Vereisung der Warze. Sie kann selbstständig oder beim Arzt durchgeführt werden. Meistens kommt ein flüssiger Stickstoff zum Einsatz, der die Wucherung absterben lässt. «Die Behandlung von Warzen verlangt in jedem Fall Geduld», sagt Philipp Meyer. Bis sich eine Warze zurückgebildet habe, könne es mehrere Wochen dauern.

Natürliche Methoden

Eine alternative und eher sanfte Methode zur Behandlung ist eine Mixtur aus Johannis-, Oliven- und Jojobaöl sowie aus ätherischen Ölen, zu denen Teebaum, Lavendel oder Thymian gehören. Die Mischung dringt gut in die Haut ein, weicht das Gewebe auf und beseitigt die Warze durch ihre virenhemmende Wirkung. Auch spagyrische Sprays beispielsweise mit Thuja-Essenzen können helfen. «Sie haben den Vorteil, dass sie von innen wirken und so eine nachhaltige Linderung verschaffen können», erklärt der Drogist. Ebenso könne Teebaumöl helfen, dafür einfach zwei- bis dreimal täglich einen bis zwei Tropfen direkt auf die Warze geben.

Warzen lassen sich nach einer Beratung in der Drogerie oder Apotheke gut zu Hause behandeln. Bei sehr starken Schmerzen oder wenn keine Besserung eintritt, gehören Warzen in ärztliche Behandlung. Auch bei sonstigen Hautveränderungen, bei denen es sich nicht um Warzen handelt, sollte ein Spezialist aufgesucht werden.

Warzen: echt oder unecht?

Zu den häufigsten Formen von Warzen gehören die Dornwarzen. Sie werden durch bestimmte Typen des Humanen Papillomvirus (HPV) verursacht. Wer barfuss im Hallenbad oder in der Umkleidekabine unterwegs ist und kleine Hautverletzungen aufweist, kann sich leicht anstecken. Auch die Gemeine Warze, die Pinselwarze und die Flachwarze werden durch HPV ausgelöst. Sehr ansteckend ist die Dellwarze. Bei ihr handelt es sich um stecknadelkopfgrosse Papeln mit glatter, glänzender Oberfläche, vorwiegend Kinder sind davon betroffen. Da sie durch das Molluscum-contagiosum-Virus verursacht wird und nur so aussieht wie eine Warze, gehört sie nicht zu den echten Warzen, ebenso wenig wie die Alterswarzen und die Stielwarzen.