Wer seine Füsse umsorgt, tut der Gesundheit etwas Gutes. Dazu gehört die Wahl der Schuhe und Socken genauso wie die regelmässige Pflege und Untersuchung auf allfällige Probleme wie Hornhaut, Warzen oder Fusspilz.
Unsere Füsse sind ein Meisterwerk der Biologie: Sie bestehen aus 20 Muskeln, 26 Knochen, 33 Gelenken und 114 Bändern. Die Füsse ermöglichen es nicht nur, zu gehen und zu laufen, sondern beeinflussen auch unsere Haltung und haben Auswirkungen auf die gesamte Körperstruktur. Probleme mit den Füssen können daher weitreichende Folgen haben, von Haltungsschäden bis hin zu Rückenschmerzen.
Darüber hinaus spielen die Füsse eine wichtige Rolle in der sensorischen Wahrnehmung. Ihre Sohlen sind reich an Nervenenden, die ständig Informationen über die Beschaffenheit des Bodens an unser Gehirn senden und helfen, das Gleichgewicht zu halten und uns sicher zu bewegen. Eine Vernachlässigung der Fusspflege führt deshalb nicht nur zu ästhetischen Problemen. Sie kann auch eine Beeinträchtigung dieser sensorischen Funktion mit sich bringen, was besonders im Alter zu einem erhöhten Sturzrisiko beiträgt.
Fusspflege im Sommer
Im Sommer setzen wir die Füsse einer Reihe von zusätzlichen Belastungen aus. Wir bewegen uns draussen in der Hitze und der trockenen Luft. Wenn wir schwitzen, kann sich in geschlossenen Schuhen ein feuchtes Milieu entwickeln, das Pilzinfektionen begünstigt. «Achten Sie auf die Wahl des Schuhwerks und tragen Sie atmungsaktive oder offene Schuhe, wie zum Beispiel Sandalen, die eine gute Luftzirkulation ermöglichen», empfiehlt Marianne Hodel-Diener, dipl. Drogistin HF und Betriebsleiterin in Ebikon.
Auch das Gegenteil ist eine Gefahr für unsere Füsse: zu trockene Haut. Nach jedem Fussbad sollte man deshalb eine Feuchtigkeitscreme oder Körperbutter verwenden, die speziell für die Bedürfnisse der Fusshaut entwickelt ist. Eine gute Fusspflege umfasst eine regelmässige Überprüfung, die Entfernung von Hornhaut und die richtige Nagelpflege.
Produkte mit Inhaltsstoffen wie Urea können besonders wirksam sein, da sie die Haut gut befeuchten und gleichzeitig helfen, überschüssige Hornhaut sanft zu reduzieren. Wer seine Füsse im Sommer offen zeigt, sollte auch auf einen guten Sonnenschutz achten, um Sonnenbrand und langfristige Schäden durch UV-Strahlung zu vermeiden.
Häufige Fussprobleme
Sowohl der Nagel- wie auch der Fusspilz sind häufige Beschwerden, die durch eine Kombination aus Wärme, Feuchtigkeit oder einem geschwächten Immunsystem entstehen können. «Hat man sich etwas eingefangen, dauert es meist lange, bis man den Pilz wieder los ist», hält die Expertin fest. «Erste Zeichen sind Verfärbungen und eine Ablösung des Nagels – das kann an jedem Zehennagel auftreten.» Die Behandlung erfolgt durch eine spezielle Lösung, die das Pilzwachstum eindämmt.
Ein weiteres häufiges Problem sind Warzen, die durch das Humane Papillomvirus verursacht werden. Das Virus tritt oft bei Kindern auf. Die Übertragung erfolgt meist in Gemeinschaftsumgebungen wie Schwimmbädern oder Sportanlagen. Für die Behandlung können sowohl medizinische als auch natürliche Methoden zum Einsatz kommen. Eine gute Immunabwehr hilft vorzubeugen. Für die Behandlung empfiehlt die Drogistin eine gezielte Anwendung mit Teebaumöl, Thuja und Schöllkraut. Auch spagyrische und homöopathische Produkte sowie Schüssler Salze erweisen sich als nützlich. Entfernt eine Ärztin oder ein Arzt die Warzen, erfolgt dies meist durch Verätzung oder Vereisung.
Der Fuss als Spiegelbild der Hygiene
Die Gesundheit unserer Füsse ist ein Spiegelbild unserer allgemeinen Gesundheit und Pflege. Indem man präventive Massnahmen ergreift und bei den ersten Anzeichen von Problemen handelt, lassen sich nicht nur Unannehmlichkeiten und Schmerzen vermeiden, sondern auch die Lebensqualität verbessern. «Die Fusspflege sollte ein wesentlicher Teil der täglichen Körperpflegeroutine sein», erklärt Marianne Hodel-Diener. «Bei Bedarf empfehle ich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.»
Besonders wichtig ist die Fusspflege für Diabetes-Patientinnen und -Patienten, da sie zu Nervenschäden neigen, die zu einem verminderten Schmerzempfinden führen. Die erhöhte Anfälligkeit für Verletzungen und Infektionen kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Komplikationen entstehen, die eine Amputation des Fusses notwendig machen. Eine regelmässige Pflege und Kontrolle sind für Diabetikerinnen und Diabetiker deshalb unerlässlich.
So bleiben die Füsse fit
- Nagelpflege: Pflegen Sie Ihre Nägel regelmässig, um Infektionen zu vermeiden und die Gesundheit der Füsse zu fördern.
- Passende Schuhe: Wählen Sie Schuhe, die gut passen und Ihre natürliche Fussstellung unterstützen, um Überbelastungen zu verhindern. Sockenwechsel: Wechseln Sie Ihre Socken täglich. Bei Fusspilz Socken bei 60 Grad waschen.
- Einlegesohlen: Nutzen Sie gezielt Einlegesohlen für zusätzlichen Komfort und Unterstützung, besonders bei Fussfehlstellungen oder beim Arbeiten im Stehen.
- Atmungsaktive Materialien: Achten Sie auf atmungsaktive Materialien, um Feuchtigkeit effektiv abzuleiten.
- Fussgymnastik: Integrieren Sie regelmässige Fussgymnastik in Ihren Alltag, um die Muskulatur zu stärken und die Durchblutung zu fördern.