Wintersonne

Ratgeber / Schönheit, Gesundheit

UV-Schutz: Wintersonne im Visier

23.01.2025 / von 

Wer denkt, dass Sonnenbrand vor allem der warmen Saison zuzuschreiben ist, liegt falsch. Gerade im Winter ist die Strahlung besonders tückisch, vor allem in höheren Lagen.

Auch im Winter ist die UV-Strahlung stark genug, um die Haut zu schädigen. «In den Bergen steigt die UV-Intensität mit jedem Höhenmeter, weil die Atmosphäre weniger Schutz bietet», erklärt Larissa Haas, dipl. Drogistin HF und Betriebsleiterin. Die Strahlenintensität nimmt pro 1’000 Höhenmeter um etwa 10 bis 15 Prozent zu. Dazu kommt die Reflexion des Sonnenlichts durch den Schnee, der bis zu 80 Prozent der Strahlung zurückwirft. «Dadurch wird die Haut von allen Seiten bestrahlt, was die Gefahr für Sonnenbrand erheblich erhöht», betont die Expertin. Übrigens sind UV-Strahlen auch bei schlechtem Wetter vorhanden, da die Wolken nicht ausreichend Schutz bieten.

Sonnenschutz der Jahreszeit anpassen

Während viele Sonnenschutzprodukte für den Sommer leichter und wasserbasiert sind, benötigt die Haut im Winter mehr Schutz vor Austrocknung und Kälte. «Sonnencremes für den Winter sollten deshalb reichhaltige Texturen enthalten, die sich wie ein Schutzmantel auf die Haut legen», so Larissa Haas. Die Drogistin empfiehlt Inhaltsstoffe, die sowohl Feuchtigkeit spenden als auch die Haut schützen. Hyaluronsäure und Glycerin sorgen für intensive Feuchtigkeit, während Ceramide und Lipide wie Sheabutter und Jojobaöl die Hautbarriere stärken und vor Austrocknung bewahren. «Neben feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen sollten wintertaugliche Sonnenschutzprodukte auch Antioxidantien wie Vitamin C oder E enthalten», betont die Drogistin. «Diese neutralisieren freie Radikale, die durch UV-Strahlung und Luftverschmutzung entstehen, und sie schützen zusätzlich die Haut.» Für sportlich Aktive ist eine wasserfeste Formel ratsam, weil sie auch bei schweisstreibenden Aktivitäten an Ort und Stelle bleibt. Der Sonnenschutz sollte mindestens einen Lichtschutzfaktor von 30 aufweisen und sowohl vor UVA- als auch UVB-Strahlen schützen. Denn während UVB-Strahlen hauptsächlich oberflächlichen Sonnenbrand verursachen, dringen die langwelligen UVA-Strahlen tiefer in die Haut ein, fördern die vorzeitige Hautalterung und die Entstehung von Pigmentflecken.

Schutz an den richtigen Stellen

Beim Auftragen der Sonnencreme werden exponierte Stellen wie Ohren, Nacken und die Stellen zwischen Skibrille und Helm gern vernachlässigt. Es empfiehlt sich, die Creme grosszügig aufzutragen und bei Aktivitäten im Freien etwa alle zwei Stunden nachzulegen. Auch die Lippen sind gefährdet, da sie keine schützenden Talgdrüsen besitzen. Ein Lippenbalsam mit hohem Fettanteil und Lichtschutzfaktor schützt vor Kälte und Sonneneinstrahlung. «Ebenso essenziell ist eine hochwertige Sonnenbrille mit 100-Prozent-UV-Schutz», ergänzt die Expertin. «Denn Schneeblindheit – eine oberflächliche Augenentzündung, die durch die Reflexion der UV-Strahlung auf Schnee verursacht wird – kann schmerzhaft sein und vorübergehend das Sehvermögen beeinträchtigen.»

Unterstützung bei der Hautregeneration

Neben der UV-Strahlung setzen auch Kälte, Wind und trockene Heizungsluft der Haut zu. «Inhaltsstoffe wie Aloe Vera, Panthenol und Niacinamid beruhigen gereizte Haut und fördern deren Regeneration», empfiehlt die Drogistin. Diese Pflege hilft auch, Trockenheitsfältchen vorzubeugen, die durch die Wetterbedingungen im Winter entstehen können.

Viel trinken nicht vergessen

Neben der äusseren Pflege spielt auch die innere Flüssigkeitszufuhr eine wichtige Rolle für eine gesunde Haut. Denn gut hydrierte Haut hat eine stärkere Schutzbarriere und kann sich besser gegen schädliche Einflüsse wehren. Zudem wird durch den Flüssigkeitsausgleich der Zellstoffwechsel gefördert und die Haut bleibt elastisch und widerstandsfähig. Daher sollte beim Wintersport darauf geachtet werden, regelmässig zu trinken. Neben Wasser eignen sich im Winter besonders warme Getränke wie ungesüsster Kräuter-, Ingwer- oder Früchtetee, die nicht nur hydrieren, sondern den Körper auch von innen wärmen. Bei intensiven Aktivitäten an der frischen Luft helfen isotonische Getränke oder verdünnte Fruchtsäfte, den Elektrolyt- und Mineralstoffhaushalt stabil zu halten.