Blutdruck

Ratgeber / Gesundheit

Tiefer Blutdruck: Meist harmlos?

25.03.2024 / von 

Der Blutdruck ist ein wesentlicher Indikator für die Gesundheit. Während der hohe Blutdruck ein grosses Thema ist, redet man seltener vom tiefen Blutdruck. Was gilt es dabei zu beachten?

Während Bluthochdruck – wenn er unbehandelt bleibt – eine Reihe von schwerwiegenden Folgen mit sich bringt, ist der tiefe Blutdruck in den meisten Fällen ungefährlich. Doch ab wann gilt der Blutdruck eigentlich als tief? Liegt der obere Wert (systolisch) bei Männern unter 110 mmHg und bei Frauen unter 100 mmHg, sprechen Mediziner*innen von einer sogenannten Hypotonie. Der untere (diastolische) Wert liegt dabei meist unter 60 mmHg.

Vielfältige Ursachen für einen tiefen Blutdruck

Nicht jeder tiefe Blutdruck ist gleich. «Grundsätzlich unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Arten», erklärt Corinne Lotter, dipl. Drogistin HF und Co-Betriebsleiterin in Reinach. «Die häufigste Form ist die primäre Hypotonie, bei welcher der Blutdruck dauerhaft tief ist. Von sekundärer Hypotonie spricht man, wenn Medikamente oder Erkrankungen zu tiefen Werten führen. Eine Spezialform stellt die orthostatische Hypotonie dar, die nur bei zu schnellem Aufstehen in Erscheinung tritt.»

Die Ursachen der primären Hypotonie sind weitgehend unklar. Vermutet wird ein Zusammenhang mit dem Körperbau und der körperlichen Verfassung. «Betroffene sind vor allem Jugendliche im Wachstumsschub, schlanke Frauen, Schwangere oder ältere, hagere Menschen», erklärt Corinne Lotter. Die sekundäre Hypotonie wird unter anderem durch Herzschwäche, Hormonstörungen oder Erkrankungen des Nervensystems ausgelöst. Die Beschwerden reichen von kalten Händen und Füssen über Müdigkeit bis hin zu Schwindelgefühlen und Konzentrationsschwierigkeiten.

Behandlung Ja oder Nein?

Grundsätzlich ist ein tiefer Blutdruck nicht gefährlich und bedarf in der Regel keiner Behandlung. Anders sieht es aus, wenn die Folgebeschwerden zu Einschränkungen im Alltag führen. «Zuerst kann man selber diverse Behandlungsmöglichkeiten ausprobieren», sagt Corinne Lotter (siehe Tippbox). «Genügend trinken ist genauso wichtig wie langsames Aufstehen.» Wenn nichts hilft, sollte man ärztlichen Rat suchen. Sind die Beschwerden neu, lang anhaltend oder sehr schwer, ist es ebenfalls ratsam, mit einer medizinischen Fachperson darüber zu sprechen. Insbesondere wenn regelmässig Ohnmachtsanfälle auftreten, ist eine Konsultation bei einer Ärztin oder einem Arzt dringend notwendig.

Die Diagnose eines niedrigen Blutdrucks erfolgt in der Regel durch Messung. Hierbei werden die Werte über einen bestimmten Zeitraum beobachtet, um festzustellen, wie sich der Blutdruck im Laufe des Tages verändert. Die Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Ursache und Schweregrad der Hypotonie. Sie reichen von einfachen Änderungen im Lebensstil bis zu medikamentösen Therapien.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass tiefer Blutdruck zwar unangenehm sein kann, aber in den meisten Fällen harmlos ist. Mit einfachen Massnahmen lässt sich gut damit leben. Dennoch sollten Betroffene auf Symptome achten, die auf schwerwiegendere Probleme hinweisen könnten, und gegebenenfalls medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

Wechselbäder und -duschen

Abwechselnd warm und kalt duschen. Mit kaltem Wasser aufhören. Kneipp-Anwendungen wie kalte Armgüsseund Wassertreten.

Bewegung und Massage

Langsam aufstehen und Kreislauf anregen mit Turnübungen. Trockene Bürstenmassagen, beginnend bei den Füssen, herzwärts massieren.

Schüssler Salze

Zur Unterstützung gibt es verschiedene Kombinationen von Schüssler Salzen. Lassen Sie sich hierzu von einer Fachperson beraten.

Aromatherapie

Rosmarin wirkt tonisierend und erhöht den Blutdruck. Als Tee oder ätherisches Öl erhältlich.

Genügend Trinken

Regelmässig Wasser, ungesüssten Tee oder Bouillon zu sich nehmen. Schwarztee und Kaffee regen den Kreislauf an.