Die kalte Jahreszeit fordert unsere Haut. Doch es gibt vielerlei Möglichkeiten, ihr die nötige Pflege angedeihen zu lassen. Egal ob Sie sich daheim, draussen oder im Büro aufhalten.
Ein Tag zu Hause
Gerade im Advent lassen wir die frostige Welt gerne draussen und geniessen einen gemütlichen Tag zu Hause. Die ideale Gelegenheit, der gestressten Winterhaut etwas Aufmerksamkeit und die Feuchtigkeit zu schenken, die sie jetzt ganz besonders braucht. Doch wie sieht die perfekte Pflege an einem Tag mit viel trockener Heizungsluft aus? Nathalie Fawer, Drogistin HF, erklärt: «Der erste Schritt der Hautpflege ist immer die Reinigung. Auch an einem Tag, an dem wir nicht geschminkt sind. Sie ist das A und O jeder gesunden und schönen Haut.» Je nach Hauttyp sollten Sie dafür ein Gel oder eine Reinigungsmilch verwenden, nur Wasser reicht für eine gründliche Reinigung nicht aus. Im Anschluss schliesst ein Tonic offene Poren und bereitet die Haut optimal auf die nachfolgende Pflege vor. Da die Talgdrüsen in der kalten Jahreszeit weniger Fett produzieren und die Feuchtigkeitsregulation gestört ist, muss die Pflege besonders intensiv sein. So kann die Haut ihre Schutzfunktion auch im Winter gut erfüllen. «Wie reichhaltig eine Creme sein sollte, hängt von Ihrem Hauttyp ab. Das richtige Produkt nährt, befeuchtet und schützt», sagt Nathalie Fawer. Spannt das Gesicht nach dem Eincremen noch immer, erfüllt das Produkt die Bedürfnisse der Haut nicht. «Nutzen Sie den freien Tag und verwöhnen Sie Ihr Gesicht zusätzlich mit einer Maske. Vergessen Sie dabei die Augenpartie nicht. Für diese delikate Zone gibt es spezielle Produkte oder Seren in Ampullen.»
Ein Tag auf der Skipiste
Natürlich hat der Winter viel mehr zu bieten als Gemütlichkeit. Verschneite Hänge und ein strahlend blauer Himmel zählen ebenso zu seinen Facetten. «An einem Tag im Freien ist die Haut Sonne, Wind und Kälte ausgesetzt und braucht entsprechenden Schutz. Ich empfehle deshalb, über der Sonnencreme eine Coldcream als Kälteschutz anzuwenden», so die Fachfrau. Diese sogenannten «kalten Cremen» enthalten praktisch immer Bienenwachs, das die Haut vor äusseren Einflüssen schützt, die Regeneration trockener Haut ankurbelt sowie Spannungsempfinden und Rötungen entgegenwirkt. Auch wenn der englische Name dazu verleitet, die Coldcream für eine neue Erfindung zu halten, ist das Produkt rund 1800 Jahre alt. Der griechische Physiker Galen hat damals zum ersten Mal eine Salbe dieser Art gemixt.
«An einem Ski- oder Schlitteltag sollten die Lippen nicht vergessen werden», ergänzt die Drogistin. «Wählen Sie ein Pflegeprodukt mit hohem Sonnenschutzfaktor. Wieder daheim in der Wärme, ist es wichtig, das Gesicht zu reinigen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. Verwenden Sie zusätzlich ein Serum, um die Regeneration der Haut zu fördern.»
Ein Tag im Büro
An einem normalen Arbeitstag ist die Haut allen Stressfaktoren des Winters ausgesetzt: Kälte und Wind auf dem Weg zur Arbeit, Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draussen, und hinzu kommt die trockene Heizungsluft. «Reinigung und Feuchtigkeit sind deshalb im Alltag unerlässlich für eine gepflegte gesunde Haut», betont Nathalie Fawer. Stundenlanges Arbeiten vor dem Bildschirm steht zudem mittlerweile auch im Verdacht, die Haut zu schädigen, ähnlich wie UV-Strahlung oder Umweltverschmutzung. Problematisch ist das blaue Licht, dem wir vor dem Laptop oder Tablet ausgesetzt sind. «Wer viel am Computer sitzt, verwendet deshalb sinnvollerweise eine Creme mit Oxidationsschutz, sie kann helfen, Schäden durch freie Radikale vorzubeugen.»
Zu unserem Alltag gehört leider oft auch Stress, gerade in der Vorweihnachtszeit. Da unser grösstes Organ immer auch ein Spiegel der Seele ist, tun Sie Ihrer Haut etwas Gutes, wenn Sie nicht von einem Termin zum nächsten hetzen, ausreichend schlafen und gesund essen.
Schnelle Helfer mit Soforteffekt für die Haut
Ampullen sind echte Schönmacher für zu Hause. Sie enthalten Fluids, die sich durch ihre besonders hohen Wirkstoffkonzentrationen und leichten Texturen auszeichnen. Ihre wässrige Konsistenz ermöglicht es ihnen, schnell und einfach in die tieferen Hautschichten der Epidermis einzudringen, wo sie direkter wirken als Cremen.
Gesichtsmasken enthalten ebenfalls Wirkstoffe in höchster Konzentration, die in sehr kurzer Zeit von der Haut aufgenommen werden und ihre Wirkung rasch entfalten können. Gegen Trockenheit helfen Produkte, die beispielsweise Glycerin, Hyaluronsäure, Alginsäure oder D-Phanetonol enthalten. Bevor eine Maske aufgetragen wird, sollte die Haut idealerweise gepeelt werden.
BB-Cremen gelten als richtige Alleskönner: Sie sind feuchtigkeitsspendende Tagespflege, Make-up und Sonnenschutz in einem. Das «BB» steht für Beauty Balm oder Blemish Balm, was übersetzt Schönheits- oder Makelbalsam heisst. Sie befeuchten die trockene Winterhaut und zaubern einen natürlich schönen Teint.