Lippenpflege

Ratgeber / Schönheit

Lippenbekenntnisse

24.11.2025 / von 

Warum werden Lippen im Winter spröde und rissig? Wer seine Lippen konsequent pflegt, schützt sie vor unangenehmen Beschwerden und bewahrt sich selbst in der kalten Jahreszeit ein schönes, geschmeidiges Lächeln.

Die Lippenhaut unterscheidet sich deutlich von der übrigen Gesichtshaut, denn sie ist wesentlich dünner und besitzt weder Talg- noch Schweissdrüsen. Dadurch fehlt der natürliche Schutzfilm, der die Haut vor dem Austrocknen bewahrt. Insbesondere im Winter haben die Lippen gleich mehrere Belastungen auszuhalten. «Draussen die Kälte, in den Innenräumen die trockene Heizungsluft und auf der Skipiste oder beim Winterwandern die starke UV-Strahlung», erklärt Monika Urech-Hug, dipl. Drogistin HF und Co-Betriebsleiterin. «Ein guter Lippenbalsam für die kalte Jahreszeit sollte demnach nicht nur einen ausreichend hohen Lichtschutzfaktor enthalten, sondern gleichzeitig pflegende Fette und feuchtigkeitsspendende Substanzen», rät Monika Urech-Hug. Dazu gehören Ceramide, Sheabutter oder pflanzliche Öle wie Jojoba-, Aprikosen- oder Kokosöl, ergänzt durch hydratisierende Wirkstoffe wie Hyaluronsäure oder Glycerin.

Unterstützung auf ganzer Linie

Damit diese Pflegestoffe ihre Wirkung optimal entfalten können, brauchen die Lippen ab und zu eine kleine Auffrischung in Form eines sanften Peelings, das abgestorbene Hautschüppchen entfernt. Die Expertin hat dafür einen simplen, aber wirkungsvollen Tipp: «Ich empfehle, etwas Zucker mit einem hochwertigen Pflegeöl oder mit Honig zu mischen und einmal pro Woche auf die Lippen aufzutragen und sanft einzumassieren.» Danach können die Reste vorsichtig abgetupft und ein reichhaltiger Balsam mit feuchtigkeitsspendenden und schützenden Inhaltsstoffen aufgetragen werden. «Produkte mit starken Aromen wie Minze, Menthol oder Zimt gilt es zu vermeiden, da diese bei empfindlicher Haut zu Reizungen führen können», weiss die Drogistin. Schöne Lippen benötigen zudem doppelte Unterstützung: von aussen durch Pflege sowie die beste Versorgung von innen. So hält eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr die Lippen geschmeidig, weil Wasser die Durchblutung fördert, die Sauerstoffversorgung verbessert und den Stoffwechsel anregt. «Eine ausgewogene Ernährung trägt zusätzlich dazu bei, dass die Lippen gesund bleiben», betont Monika Urech-Hug. Wichtig sind insbesondere Vitamine und Mineralstoffe wie B6, B12, Eisen und Zink, die Haut, Haare und auch die Lippen stärken. Ergänzend unterstützen Omega-3-Fettsäuren aus Fisch, Leinsamen oder Nüssen die Hautbarriere und verbessern die Feuchtigkeitsbindung.

SOS-Pflege bei rissigen Lippen

Doch was tun, wenn die Lippen bereits spröde oder gar eingerissen sind? «Dann kommen Pflegeprodukte mit Dexpanthenol, Vitamin A oder E zum Einsatz. Sie beruhigen, wirken entzündungshemmend und unterstützen die Heilung», so die Expertin. Auf das Befeuchten mit der Zunge sollte man unbedingt verzichten, da der Speichel rasch verdunstet und die Haut zusätzlich austrocknet. Für die Nacht gönnt man beanspruchten Lippen eine besonders reichhaltige Pflege. «Lippenbalsame mit höherem Fettanteil – etwa mit Sheabutter, Bienenwachs, pflanzlichen Ölen oder Lanolin – legen sich wie ein Schutzfilm über die Haut und verhindern, dass Feuchtigkeit entweicht», weiss Monika Urech-Hug. Wichtig sind zudem kleine Hygieneregeln: Lippenpflegeprodukte sollte man nicht gemeinsam benutzen und ältere, abgenutzte Stifte regelmässig austauschen, um Infektionen zu vermeiden.

Rissige Mundwinkel

Rissige Mundwinkel sind mehr als nur trockene Lippen. Typische Symptome sind kleine Einrisse in den Hautfalten, die spannen, brennen oder sogar bluten können. Ursachen können Nährstoffmängel wie etwa ein Defizit an Eisen oder den Vitaminen B2, B6 und B12 sowie Infektionen mit Pilzen oder Bakterien sein. Auch trockene Heizungsluft, Kälte, ein geschwächtes Immunsystem oder die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente können eine Rolle spielen. Linderung verschaffen reichhaltige Lippenpflegeprodukte, welche die Haut geschmeidig halten, sowie Hygienemassnahmen, um Keime zu vermeiden. Neben einer regelmässigen Lippenpflege lindern entzündungshemmende Salben mit Wirkstoffen wie Panthenol oder Zinkoxid Reizungen und fördern die Heilung. Liegt eine Infektion vor, können antimikrobielle Cremes zum Einsatz kommen. Solche Präparate sollten am besten nach Beratung durch eine Fachperson angewendet werden. Ergänzend können auch homöopathische oder spagyrische Mittel eingesetzt sowie Vitalstoffe eingenommen werden, um die Heilungsprozesse zu unterstützen. Treten die Beschwerden immer wieder auf, ist eine medizinische Abklärung sinnvoll.