Pollenflug

Ratgeber / Gesundheit

Heuschnupfen: Natürlich gegen Pollen

23.01.2025 / von 

Die schlechte Nachricht für Heuschnupfengeplagte: Die Pollensaison startet je länger, je früher. Die gute Nachricht: Mit natürlichen Mitteln lässt sich gut vorbeugen.

Die Nase läuft, man muss niesen, die Augen jucken und tränen: Das sind typische Heuschnupfen-Symptome. In der Schweiz leidet jede fünfte Person unter einer Pollenallergie. Dabei kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems. Es reagiert auf die eigentlich harmlosen Eiweisse von Pollen und versucht diese abzuwehren. Der Körper schüttet hierbei entzündungsfördernde Stoffe wie Histamin aus. Das Resultat: Nasenschleimhaut und Bindehaut der Augen sind gereizt und entzünden sich. Vor allem auf Pollen von Hasel, Erle, Esche, Birke, Hagebuche, Eiche sowie auf Gräser und Kräuter wie z.B. Knaulgras oder Beifuss reagieren viele Allergikerinnen und Allergiker.

Vorbeugen, bevor die Pollen fliegen

Damit Frühling und Sommer – die Hochsaison der Pollen – nicht zur Tortur werden, lohnt es sich vorzubeugen. Dafür eignen sich natürliche Mittel, denn sie haben kaum unerwünschte Nebenwirkungen. «Wichtig ist es, früh zu beginnen, denn die Kuren brauchen Zeit», betont Ralph Fischer, dipl. Drogist HF und Betriebsleiter in Hochdorf. Wann der beste Zeitpunkt ist, hängt laut dem Experten davon ab, auf welche Pollen man reagiert. «Ich rate dazu, zwei bis drei Monate vor der Allergie mit der Prophylaxe zu starten. Für viele ist der ideale Start Anfang Jahr.»

Was der Darm mit der laufenden Nase zu tun hat

Ein wichtiges Organ, um bei Heuschnupfen anzusetzen, ist der Darm. Der Grund ist das Darm-Mikrobiom, also jene Mikroorganismen, die den Darm besiedeln. Wie die Forschung festgestellt hat, beeinflusst das Mikrobiom unser Immunsystem und wirkt regulierend. Laut Ralph Fischer zeigt eine mehr-
wöchige Darm-Kur mit Probiotika, L-Glutamin-Pulver und Huminsäure bei der Heuschnupfen-Prophylaxe eine positive Wirkung. Diese Stoffe unterstützen, pflegen und schützen den Darm. «Vereinfacht gesagt trägt ein gesunder Darm dazu bei, dass das Immunsystem gelassener wird und weniger Fehlreaktionen zeigt», erklärt der Drogist.

Rechtzeitig vorbeugen

Natürliche Mittel wie Schwarzkümmelöl, Aromatherapie oder Spengler können Heuschnupfen effektiv vorbeugen. «Schwarzkümmelöl wirkt mit seinen mehrfach ungesättigten Fettsäuren entzündungshemmend, pflegt die Schleimhäute und stabilisiert das Immunsystem», weiss Ralph Fischer. Idealerweise nehme man während rund acht Wochen dreimal täglich eine Kapsel.

Bei der Aromatherapie kommen die ätherischen Öle Himalaya-Zeder, Manuka und Zypresse zur Anwendung. «Sie tragen dazu bei, dass der Körper weniger Histamin freisetzt und pflegen die Schleimhaut», erklärt der Experte. Für die Anwendung gibt es zwei Varianten. Wer es praktisch mag, arbeitet mit einem Riechstift: zwei Tropfen pro Öl in den Stift geben und drei- bis fünfmal täglich durch die Nase einatmen. Die andere Option ist Inhalieren: einmal täglich einen Tropfen der Essenz mit etwas Kochsalz in heisses Wasser geben und fünf Minuten inhalieren.

Ralph Fischer hat noch einen weiteren Tipp: «Der Nasenspray Staphylococcus aureus von Dr. Spengler enthält homöopathisch verarbeitete Antigene und Antitoxine. Es hilft dem Körper, weniger auf fremde Allergene zu reagieren. Dazu zweimal täglich zwei Pumpstösse in die Nase geben.» Beide Therapien beginnt man rund zwei Monate vor der Allergiezeit und führt sie idealerweise während der akuten Phase fort.

Mit einer Beratung zur individuellen Lösung

Um die passende Prophylaxe zu finden, lohnt sich eine Beratung durch eine Fachperson: «In einem persönlichen Gespräch können wir weitere gesundheitliche Themen beleuchten und die Kur auf individuelle Bedürfnisse abstimmen.»

Pollenflug

Wann die Pollensaison beginnt, ändert sich von Jahr zu Jahr. Der Start ist vom Wetter und vor allem von den Temperaturen abhängig. Seit einigen Jahren beginnt die Saison immer früher, dauert länger und die Pollenbelastung ist höher. Das spüren auch Allergikerinnen und Allergiker. Ihre Beschwerden nehmen zu. Schuld daran sind die milden Winter, welche die Pflanzen dazu bringen, früher zu blühen. Die ersten, die ihre Pollen in die Luft setzen, sind Hasel und Erle. Sie blühen ab Januar. In den letzten Jahren gab es allerdings Winter, in denen schon im Dezember Haselpollen durch die Luft flogen. Ebenfalls früh unterwegs – ab März – sind Birkenpollen. Sie zählen zu den aggressivsten Baumpollenarten, auf welche die meisten Betroffenen reagieren.