Der Wechsel von Muttermilch auf Säuglingsmilch gelingt in der Regel gut, erfordert aber etwas Geduld. Nicht jedes Kleinkind ist begeistert, wenn es nur noch teilweise oder gar nicht mehr von der Brust trinken darf.
Auch die Angst, ohne Stillen gehe die Nähe zum Kind verloren, ist verbreitet. Vieles kann mit einer positiven Gestaltung der «Schoppenzeit» aufgefangen werden. Denn innige Momente entstehen auch mit der Flasche: Das Kind liebevoll halten und sich ausreichend Zeit nehmen. Das gilt besonders auch für die Papas: Viele Väter erleben das Schöppeln als sehr bereichernd, da es die Beziehung zum Kind intensivieren kann.
Richtiger Umgang mit dem Schoppen
Ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem Schoppen beinhaltet auch die korrekte Zubereitung und die richtige Reinigung der Utensilien. Das für den Schoppen verwendete Wasser muss immer abgekocht werden. Zentral ist auch die richtige Temperatur. Ist das Wasser zu heiss, gehen wertvolle Nährstoffe verloren, ist es zu kalt, löst sich das Pulver nur ungenügend auf.
Unterwegs und in den Ferien kann auch mal Mineralwasser ohne Kohlensäure verwendet werden, doch Achtung: Nicht alle eignen sich dazu. Damit das Baby gesund und stark wird, muss die empfohlene Dosierung (Pulvermenge/Gewicht Kind) unbedingt eingehalten werden. Ein gestrichener Messlöffel ist ein gestrichener Messlöffel. Zudem sollte ein zubereiteter Schoppen nicht stundenlang herumstehen oder gar im Schoppenwärmer deponiert werden, da wichtige Nährstoffe verloren gehen, die Milch sauer wird und das Kind darauf mit Beschwerden reagieren kann.
Sobald ein Kind mit dem Mund Kontakt mit der Schoppenmilch hatte, muss der Inhalt, den das Baby nicht mehr trinken mag, wegen der Bakterien ausgeschüttet werden. In den ersten Lebenswochen sind Flasche und Sauger täglich auszukochen, später reicht dies alle paar Tage. Der Geschirrspüler eignet sich für die Flasche und den Verschluss, jedoch nicht für die Sauger. Weisen Flaschen und Sauger Kratzer und Bissspuren auf, sollten sie aus hygienischen Gründen ersetzt werden.
Kein Honig, kein Zucker
Falls eine Mutter die Milch selber probiert und feststellt, dass die HA-Säuglingsmilch leicht bitter schmeckt, sollte sie auf keinen Fall zu Zucker oder einem Süssstoff und auch nicht zu Honig greifen. Sie erweist dem Kind mit einer frühen Geschmacksfixierung auf Süsses keinen Dienst. Das kleine Wesen wird sich rasch an den Geschmack der Flaschennahrung gewöhnen.
Ob HA-Nahrung notwendig oder ob normale Säuglingsnahrung ausreichend ist und welche Produkte verwendet werden sollen: In den ersten Lebensmonaten wird eine Säuglingsanfangsnahrung und später eine Folgemilch gegeben», erklärt Frau Wellauer. Die Bekömmlichkeit des Präparates hat selbstverständlich grossen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Entwicklung des Säuglings. Kann das Kind nicht gestillt werden, braucht es je nachdem eine Säuglingsmilch, die zusätzlich angereichert worden ist, beispielsweise mit Bifidusbakterien.
In der Beratung wird individuell abgeklärt, welche Zusammensetzung und damit welches Produkt für das Baby am besten geeignet ist. Kuhmilch sollte einem Kind frühestens nach Vollendung des ersten Lebensjahres gegeben werden. Ihre Eiweiss- und Fett-Zusammensetzung ist nicht ideal darauf ausgerichtet, was ein Säugling braucht.
Schoppen zubereiten - Schritt für Schritt
- Waschen Sie sich die Hände und sterilisieren Sie alle Utensilien nach den Empfehlungen des Herstellers.
- Bringen Sie frisches Wasser zum Kochen. Lassen Sie das heisse Wasser ca. eine halbe Stunde abkühlen. Verwenden Sie kein künstlich auf lauwarme Temperatur gebrachtes oder mehrmals aufgekochtes Wasser.
- Schütten die notwendige Menge Wasser in eine sterilisierte Schoppenflasche (lesen Sie die Anweisungen auf der Verpackung aufmerksam durch). Geben Sie kein Milchpulver in kochendes Wasser, da sonst Gefahr besteht, dass Sie sich verbrühen.
- Verwenden Sie immer den mitgelieferten Messlöffel: Entfernen Sie überschüssiges Milchpulver mit dem Abstreifstab oder einem sauberen Küchenmesser. Pressen Sie das Pulver nicht zusammen.
- Geben Sie die Anzahl Messlöffel hinzu, die der eingefüllten Wassermenge entspricht. Zu viel oder zu wenig könnte Ihrem Kind schaden.
- Geben Sie den sterilisierten Sauger sorgfältig wieder auf die sterilisierte Schoppenflasche und schütteln Sie diese 10 Sekunden lang, um das Pulver aufzulösen.
- Halten Sie den Schoppen unter fliessendes kaltes Wasser, um ihn abzukühlen und prüfen Sie die Temperatur der Milch, indem Sie einen Tropfen auf Ihr Handgelenk giessen. Geben Sie dem Kind den Schoppen.
Egal ob Ihr Kind nun Muttermilch aus dem Fläschchen trinkt oder ob es mit Säuglingsmilch gefüttert wird: Fläschchen und Sauger müssen unbedingt sterilisiert werden damit Mikroorganismen und Krankheitserreger sicher abgetötet werden. Dies geschieht klassisch durch das Auskochen oder bei einigen Fläschchen-Typen in der Mikrowelle. Vergewissern Sie sich, dass die Flasche nach der Sterilisation völlig trocken und sauber ist und lassen Sie sterile Flaschen bis zur Verwendung nie offen stehen. Mit diesen Massnahmen sind Sie gut auf die Baby-Mahlzeit vorbereitet.
Schoppen verabreichen
- Bereiten Sie die Milch nach den Anweisungen des Herstellers zu.
- Prüfen Sie die Temperatur der Milch, indem Sie einige Tropfen auf Ihr Handgelenk giessen: sie sollte nicht zu warm und nicht zu kalt sein.
- Finden Sie eine für beide bequeme Stellung: ein Armsessel in V-Form kann vielleicht nützlich sein, damit Sie sich abstützen können.
- Sobald Sie sich installiert haben, führen Sie den Sauger sanft an die Nase des Babys und warten, bis es sein Mündchen öffnet als Zeichen, dass es zum Essen bereit ist.
- Neigen Sie den Schoppen so, dass der Sauger mit Milch gefüllt ist, um zu vermeiden, dass das Baby Luft mitschluckt (wodurch auch die Rülpser und Winde reduziert werden).