Holunder

Ratgeber / Naturheilkunde

Schwarzer Holunder - Reinigende Lebenskraft

25.11.2024 / von 

Der Schwarze Holunder wurde 2024 zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Seine saftigen, schwarzen Beeren versorgen uns mit wertvollen Vitaminen und stärken die Abwehr für den Winter.

Der Name «Holunder» könnte von der nordischen Göttin Holder abstammen, die ihren Wohnsitz in diesem Strauch hatte. Sie ist die Beschützerin von Haus und Hof, die gute Taten belohnt und schlechte bestraft. Das Märchen von Frau Holle basiert auf dieser Mythologie: Frau Holle belohnt die Goldmarie (Gold, der Blütenstaub) und bestraft die Pechmarie (Pech, die schwarzen Früchte) für ihre geleisteten Arbeiten.

Blütenbildung im Frühling

Der Holunder zeigt eine unverwüstliche Lebenskraft. Jedes Jahr bildet er lange, saftige Zweige, die stark nach oben streben, um sich nachher langsam wieder der Erde zuzuwenden. Die Äste verholzen erst im folgenden Jahr, und zwar nicht komplett. Ihr Inneres bleibt weich und ist von einem luftigen Mark durchzogen – eine Seltenheit bei Sträuchern. Die Spriesskraft zeigt sich deutlich auf den gebogenen Ästen: Kaum senkt sich ein Ast dem Boden zu, wächst auf seinem höchsten Punkt wieder ein Zweig. Trotz den vielen weichen, mit Flüssigkeit gefüllten Blättern bleibt der Strauch luftig. Mit der Blütenbildung im Frühling schwitzt er seine Feuchtigkeit förmlich heraus und gibt sie an die Umgebung ab. Der Duft der Blüten kann an lauen Sommerabenden schweissig-schweflig sein und trotzdem eine aromatische Note enthalten.

Verwendung in der Naturheilkunde

Diese Betrachtungsweise – grosse Lebenskraft, gute Durchlüftung und die Möglichkeit zur Selbstreinigung – erklärt auch die Wirkung des Holunders: Bei Beschwerden der oberen Atemwege hilft er, sie wieder zu durchlüften und zu reinigen. Als Zutat in einem Fiebertee unterstützt er das Ausschwitzen und somit die Regulierung der Körpertemperatur. Er gehört als Basismittel in jede Erkältungstherapie. Als Tee getrunken haben die Blüten eine schweisstreibende, fiebersenkende Wirkung und unterstützen die Bronchialsekretion. Der Sirup aus den Holunderbeeren (Herbst) wird in der kalten Jahreszeit am besten heiss getrunken.