Babys müssen schlafen und durchschlafen erst lernen. Mit festen Ritualen, Geduld und Vertrauen können Eltern sie dabei unterstützen.
Das Schlafverhalten und -bedürfnis des Nachwuchses ist für die meisten Eltern ein Dauerthema. Allgemeine Aussagen oder Prognosen dazu zu machen, ist schwierig, denn beim Schlafen ist jedes Kind anders. Während manche Babys nach wenigen Wochen durchschlafen, wachen andere selbst nach zwölf Monaten noch mehrmals pro Nacht auf. Ein Patentrezept für friedliche Nächte gibt es zwar nicht, allerdings können Eltern ihr Baby dabei unterstützen, einen Rhythmus zu finden und dadurch besser zur Ruhe zu kommen.
Grosses Schlafbedürfnis
Babys brauchen viel Schlaf. Neugeborene schlummern in den ersten Lebenswochen rund 17 Stunden am Tag. Im ersten Lebensjahr reduziert sich das Schlafbedürfnis zwar, liegt aber immer noch bei rund 12 Stunden pro Tag. Da Neugeborene keinen Tag-Nacht-Rhythmus kennen, verteilen sie ihren Schlaf gleichmässig auf die 24 Stunden. Nach einigen Wochen verlagern sie ihren Schlaf vermehrt auf die Nacht. Damit sie aber durchschlafen – also mindestens sechs Stunden am Stück –, braucht es Geduld und Eingewöhnung. Oftmals müssen sich die Kleinen erst an ihr Bettchen gewöhnen, und viele brauchen mindestens bis zum sechsten Lebensmonat eine oder mehrere Still- oder Schoppenmahlzeiten während der Nacht. Und schliesslich ist Schlafen auch Übungssache. «Babys müssen das Durchschlafen erst lernen. Manchen fällt das leichter, andere haben damit Mühe», sagt Jana Schumacher, dipl. Drogistin HF und Geschäftsinhaberin in Triengen.
Selbstständiges Einschlafen
Ein zentraler Punkt in diesem Prozess ist das Einschlafen. «Ein Kind sollte lernen, sich selbst zu beruhigen und allein in den Schlaf zu finden», erklärt Jana Schumacher, die selbst Mutter von zwei kleinen Töchtern ist. Idealerweise sollten Babys darum nicht beim Stillen oder beim Schoppentrinken einschlafen, sondern in ihrem Bettchen. Um das selbstständige Einschlafen zu üben, sollte der Nachwuchs nicht allein gelassen werden. Im Gegenteil: Es ist wichtig, dass sie sich geborgen fühlen. Das gelingt beispielsweise, wenn Mama oder Papa neben dem Bettchen sitzt. «Bis das Einschlafen klappt, braucht es oft einige Versuche. Man darf sich als Elternteil nicht zu viel Druck machen und das Kind zu nichts zwingen. Dennoch sollte man ihm zutrauen, dass es das kann», sagt Jana Schumacher. Schon tagsüber helfen feste Routinen, Ruhepausen und die richtige Menge Schlaf dabei, abends zur Ruhe zu kommen, denn übermüdete oder überreizte Babys schlafen schlechter.
Singen, wickeln, kuscheln
Mit Ritualen und einer ruhigen Atmosphäre stimmt man das Baby auf die Nacht ein. In den letzten Stunden vor dem Zubettgehen sollten die Aktivitäten heruntergefahren werden. Gedimmtes Licht und leises, ruhiges Sprechen signalisieren dem Baby, dass eine andere Phase anbricht. Für die Nachtroutine eignen sich Schlaflieder oder Geschichten sehr gut, ebenso wie Baden, Kuscheln, Wickeln und Anziehen des Pyjamas. «Babys reagieren häufig sehr positiv auf Rituale. Man kann also schon früh damit beginnen», so die Drogistin. Naturheilmittel können einen guten Schlaf ebenfalls fördern. «Der Raumspray Ruhewohl von Naturage enthält Melisse und Lavendel und wirkt sehr beruhigend. Er kann ins Zimmer oder auf die Matratze gesprüht werden. Ebenso können spagyrische Essenzen oder homöopathische Mittel eingesetzt werden», empfiehlt Jana Schumacher.
Entwicklungsschritte beeinflussen den Schlaf
Das Schlafverhalten von Babys verändert sich laufend. Es kann sein, dass ein Kind längere Zeit durchschläft und dann wieder mehrmals pro Nacht aufwacht. Ein Grund dafür sind Entwicklungsschritte. In solchen Phasen lernen die Kleinen viel und müssen entsprechend viel verarbeiten. Auch Zahnen oder Erkältungen stören den Schlaf. Jana Schumacher: «Ich rate Eltern, sich nicht entmutigen zu lassen. Bei anhaltenden Schwierigkeiten kann man sich Hilfe in der Drogerie oder Apotheke holen.»