Unsere Ess- und Lebensgewohnheiten überschwemmen den Körper mit Säuren und stellen ihn vor grosse Herausforderungen bei deren Neutralisierung. Die Folge kann eine Vielzahl von verbreiteten Beschwerden sein. Mit richtiger Ernährung, Bewegung und geeigneten Nahrungsergänzungen bleibt der Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht.
Warum ist der Säure-Basen-Haushalt wichtig?
Für die Lebensvorgänge in Zellen und Geweben ist es äusserst wichtig, dass der Säuregrad der Körperflüssigkeiten konstant bei einem pH-Wert von 7,4 bleibt. Sowohl Übersäuerung (Werte unter 7,37) und Alkalisierung (Werte über 7,43) sind lebensbedrohlich. Der Körper verfügt über ein Puffersystem, das Entgleisungen auffangen kann. Wenn wir ihn aber dabei überfordern, meistens durch zu viele Säuren, wird er krank. Etwa 80 Prozent aller Menschen sind durch unsere moderne Lebensweise latent übersäuert, spüren die gesundheitlichen Folgen aber oft erst nach vielen Jahren.
Säuren-Neutralisierung leert die Mineralstoff-Depots
Säuren entstehen unter anderem beim Verdauen bestimmter Nahrungsmittel wie Weissmehl, Fett oder Zucker, durch vermehrte Säurebildung zum Beispiel durch Stress, Sport und bei verminderter Säureausscheidung aufgrund von Bewegungsarmut oder geringer Flüssigkeitszufuhr. Eine Strategie des Organismus ist es, diese Säuren mit Mineralstoffen zu verbinden, etwa Kalzium, Natrium, Kalium und Magnesium. Dabei entstehen neutrale Salze, die aus dem Körper abtransportiert werden müssen. Ein anderer Teil der Säuren verlässt den Körper direkt über die Nieren; der Urin wird saurer. Auch durch Schwitzen werden wir Säuren los. Und nicht zuletzt über die Lungen in Form von abgeatmeter Kohlensäure (CO2).
Übersäuerung: der Körper am Limit
Die heute stark verbreitete Lebensweise mit viel Sitzen, wenig Bewegung, Stress und zu vielen säurebildenden und raffinierten Lebensmitteln bringen die Entsäuerungsmechanismen an ihre Grenzen. Der Körper muss wohl oder übel auf die Mineralstoffdepots in den Knochen, Organen und Zellen zurückgreifen und diese leeren. Die Folge: Dort fehlen die Vitalstoffe und die Enzyme zur Unterstützung vieler wichtiger Lebensvorgänge. Zudem werden die anfallenden Säuren, die der Körper nicht mehr zu neutralisieren vermag, im Bindegewebe zwischengelagert. Das kann zu degenerativen Beschwerden wie Rheuma führen.
Übersäuerung für viele Beschwerden verantwortlich
Die Liste der gesundheitlichen Beschwerden einer Übersäuerung ist lang: Brennen beim Wasserlassen, Hautprobleme, Rheumatismus in all seinen Formen, Arthrose, abnehmende Knochendichte (Osteoporose), geschwächte Wirbel und Bandscheiben, ein kraftloses Immunsystem, das anfälliger wird für Störungen wie Allergien und Unverträglichkeiten sowie vegetative Beschwerden wie Nervosität, Müdigkeit oder Migräne. Fazit: Übersäuerung und Demineralisierung stellen ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar.
Naturheilkunde unterstützt die Entsäuerung
Wie lässt sich der Übersäuerung und Demineralisierung wirksam vorbeugen? Wichtig ist ein gesundes Nierensystem, das überschüssige Säuren und Salze aus dem Körper schaffen kann. Hier kann die Naturheilkunde mit bewährten Nieren-Blasen-Präparaten einen wirksamen Beitrag leisten. Bewährte Heilpflanzen, die Leber, Galle und Nieren in ihrer Funktionen stärken, sind Löwenzahn, Mariendistel, Goldrute und Brennnessel. Zudem ist genügend körperliche Bewegung ein Muss. Drei bis vier Mal pro Woche bei mittlerer Intensität wären ideal. Dabei sollten die Sportler tief durchatmen und schwitzen, sich aber noch mit andern unterhalten können. Extremsport dagegen verstärkt die Übersäuerung wieder. Wichtig ist zudem, genügend Wasser zu trinken. Die Faustregel: Trinken Sie pro Tag zwei Gläser mehr als bisher. Und natürlich spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle.
Basenbildende Speisen
Wenn Sie bei den säurebildenden Nahrungsmitteln bremsen und mehr basenbildende Speisen zu sich nehmen, können Sie den Organismus wirksam vom Säuren-Stress entlasten. Besonders gerne mag der Körper Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Salat. Wenn der Säure-Basen-Haushalt im Körper über viele Jahre hinweg im Ungleichgewicht ist, empfiehlt sich, die Balance mit einer guten Basenmischung wieder herzustellen. Sie enthält Mineralstoffe in geeigneter Form (Natrium, Kalzium, Magnesium, Kalium, Zink und Mangan) meist als Karbonat oder Citrat, die dem Körper helfen, die überschüssigen Säuren zu neutralisieren und den Raubbau am eigenen Mineralienbestand zu stoppen. Um das Säure-Basen-Gleichgewicht nachhaltig wieder herzustellen, müssen diese Präparate aber über längere Zeit - sechs Monate bis ein Jahr - eingenommen werden. Zusätzlich empfiehlt sich oft eine natürliche Darmsanierung
Diese Ernährung bringt den Körper ins Gleichgewicht
Davon mehr und häufiger essen oder trinken: ungesüsste Kräutertees, Mineralwasser, Rohmilch, Gemüsesäfte, Molke, Datteln, Feigen, Mandeln, Kartoffeln, Mais, Vollkornteigwaren, Kastanien, kalt gepresste pflanzliche Öle, Magermilchprodukte, Quark, alle reifen Früchte, Gemüse wie Rüebli, Fenchel, Sellerie und Kürbis, Blattsalate.
Davon weniger essen oder trinken: Kaffee, Schwarztee, Alkoholisches, Zucker in allen Formen, Konfi, Schokolade, Patisserie, Backwaren, Hülsenfrüchte, weisse Teigwaren, Fleisch, Fisch, Geflügel, Wurst, Eier, tierische Fette, raffinierte Pflanzenöle, Zitrusfrüchte, Tomaten, Rhabarber.