Vitaminbomben

Ratgeber / Gesundheit

Regional und saisonal: Natürliche Vitaminbomben

25.09.2023 / von 

Herbstzeit ist Erntezeit – und damit ein idealer Zeitpunkt, um bei frischem Gemüse und Obst richtig zuzugreifen und so das Immunsystem für die kältere Jahreszeit zu wappnen.

Wer im Herbst mit viel Bewegung an der frischen Luft, genügend Schlaf, regelmässiger Entspannung und gesunder Ernährung das Immunsystem unterstützt, ist gegenüber Viren

und Bakterien gut gewappnet. Gemäss zahlreichen Studien vermag insbesondere die mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, wertvollen Fetten und Ölen, Fisch und wenig Fleisch die Abwehr zu stärken. Dabei sollte das Ziel sein, täglich mindestens drei Portionen reif geerntetes Gemüse und zwei Portionen Obst in verschiedenen Farben zu essen. Diese stecken voller Vitamine, Mineralstoffe, sekundärer Pflanzenstoffe und Nahrungsfasern. In der Herbstsaison sind zahlreiche regionale Sorten reif, und das Angebot ist vielfältig und verlockend. Zugreifen ist also angesagt – gerade weil saisonales und regionales Gemüse und Obst dank kurzer Transportwege frischer ist und deshalb oft mehr gesunde Inhaltsstoffe enthält als Produkte aus dem fernen Ausland. Davon profitiert Ihre Gesundheit wie auch die Umwelt, weil durch den kurzen Weg vom Feld auf den Teller weniger Energie benötigt wird.

Welches Gemüse hat im Oktober Saison?

In den Monaten September und Oktober haben unter anderem folgende Gemüsearten Saison: Artischocken, Auberginen, Blumenkohl, Kohlrabi, Bohnen, Broccoli, Cherrytomaten, Chicorée, Chinakohl, Federkohl, Fenchel, Karotten, Kartoffeln, Knoblauch, Krautstiel, Kürbis, Lattich, Lauch, Pastinaken, Peperoni, Tomaten, Petersilienwurzeln, Radieschen, Randen, Rettich, Rosenkohl, Rotkabis, Rucola, Sellerie, Schwarzwurzeln, Spinat, Süsskartoffeln, Weisskabis, Wirz, Zucchetti, Zuckerhut, Zuckermais und Zwiebeln. Doch auch viele Salate und frische Kräuter sind jetzt erntefrisch erhältlich. Und bei den Obstsorten ergänzen frisch geerntete Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Quitten, aber auch Brombeeren und Weintrauben sowie Nüsse das Angebot.

Rot, gelb oder blau?

Für die Farbe von Früchten und Gemüsen sind hauptsächlich die sekundären Pflanzenstoffe verantwortlich. Diesen Stoffen werden, genauso wie den Vitaminen und Mineralstoffen, gesundheitsfördernde und das Immunsystem stimulierende Wirkungen zugeschrieben. Eine wichtige Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe sind beispielsweise Carotinoide, die in gelben, roten oder orangefarbenen Obst- und Gemüsesorten zu finden sind. Zu den Carotinoiden gehören auch die Lykopine, die z.B. den Tomaten ihre rote Farbe verleihen. Ebenfalls zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen die Flavonoide sowie die Anthozyane, die für die blaue oder violette Farbe beispielsweise in Rotkohl, Auberginen oder Weintrauben verantwortlich sind. Gut zu wissen ist, dass sich Flavonoide hauptsächlich in den Randschichten der Pflanzen befinden: Wer also von ihrer positiven Wirkung auf die Gesundheit profitieren möchte, sollte sie schonend zubereiten und möglichst die Schalen, sofern sie unbehandelt sind, mitessen.

Was stärkt die Abwehrkräfte?

Alle Sorten Gemüse und Früchte wirken sich – je nach Inhaltsstoffen – auf die eine oder andere Art positiv auf die Gesundheit aus. Hervorragend bei Erkältungen ist beispielsweise Fenchel – roh oder schonend gekocht –, der dank seinen ätherischen Ölen, Vitaminen und Mineralstoffen auch in vielen Hustenmitteln enthalten ist. Die Abwehrkräfte unterstützen auch Kartoffeln und Kabis respektive Kraut (z.B. Sauerkraut) in allen Varianten, die wunderbare Vitamin-C-Lieferanten sind. Randen wiederum sind reich an Kalium, Eisen, Folsäure und wichtigen B-Vitaminen, die gut für Herz, Blut und Kreislauf sind. Der Herbstklassiker Kürbis enthält neben wichtigen Fettsäuren und Mineralstoffen auch entzündungshemmendes Beta-Carotin. Viele gute Gründe also, bei diesen Gemüsesorten herzhaft zuzulangen.

Markus Arnold
Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel, welche die Ernährung mit Vitaminen, Mineralstoffen und sonstigen Stoffen sinnvoll ergänzen können.

Markus Arnold

Dipl. Drogist HF und Geschäftsinhaber

Warum ist die Ernährung so wichtig?

Die Ernährung ist eine Grundvoraussetzung, um das Wachstum, die Entwicklung, die Leistungsfähigkeit sowie die Gesundheit ein Leben lang zu fördern und zu erhalten. Dabei geht

es neben der ausreichenden Zufuhr von Flüssigkeit auch um eine dem Bedarf entsprechende Energiezufuhr über Kohlenhydrate, Fette und Eiweisse sowie über die Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen.

Kann ich statt Obst und Gemüse einfach Nahrungsergänzungsmittel zu mir nehmen?

Wie es der Name sagt, sind Nahrungsergänzungsmittel Lebensmittel, welche die Ernährung mit Vitaminen, Mineralstoffen und sonstigen Stoffen sinnvoll ergänzen können. Selbstverständlich ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, doch vielen gelingt das im Alltag aus unterschiedlichen Gründen nicht, etwa weil sie etwas nicht vertragen oder ablehnen. In solchen Fällen können sie die Versorgung mit wichtigen Nährstoffen sicherstellen.

Was sind Ihre Gemüsefavoriten und wie bereiten Sie sie zu?

Ich liebe Gemüsesuppen nach Art der Kräuterkundlerin Hildegard von Bingen. Dafür verwende ich gemischtes Gemüse in allen Farben – je nach Saison und was unser Vorrat hergibt. Eine mögliche Zubereitungsart verrate ich im Rezept.

Gemüsesuppe nach Hildegard von Bingen*

Zutaten für 2 Personen:

  • 300 g Gemüse, am besten gemischt, z.B. Kürbis, Fenchel, Karotten, Sellerie, Randen, Zucchini, nur wenig Lauch
  • 2 EL Dinkelgriess
  • Gehackte nach persönlicher Vorliebe, z.B. Petersilie, Kräuter Quendel, Dill, Liebstöckel, Thymian, Majoran oder Oregano
  • Gewürze ebenfalls nach individuellem Geschmack, z.B. Ingwer, Galgant, Bertram, Muskat, Rettich, Salbei oder Wacholder

Zubereitung:

Das Gemüse waschen und fein schneiden, bei offenem Topf in wenig Wasser dünsten. Den Dinkelgriess in einem Liter Wasser für fünf Minuten aufkochen. Das gedünstete Gemüse dazugeben, kurz aufkochen, würzen und mit Salz abschmecken. Heiss servieren und geniessen.

* Hildegard von Bingen war eine deutsche Benediktinerin, Äbtissin, Schriftstellerin und Gelehrte des 12. Jahrhunderts. Sie betonte die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung, regelmässiger Bewegung und eines harmonischen Lebensstils für die Gesundheit. Ihre Lehren zur Naturheilkunde sind bis heute relevant.

Up-to-date

Was hierzulande gerade Saison hat, lässt sich im Saisonkalender der Schweizer Gemüseproduzenten nachlesen: gemuese.ch.