Guter Schlaf verhilft dem Körper zu seiner unentbehrlichen Regenerationsphase. Schlafstörungen irgendwelcher Art setzen nicht zuletzt bei Menschen reiferen Alters die Lebensqualität deutlich herab. Es empfiehlt sich, nicht einfach still zu leiden, sondern Hilfe anzunehmen.
Mehr Zeit zum Einschlafen
Sind Sie beunruhigt, weil Sie nicht mehr gleich rasch einschlafen können wie noch vor Jahren? Oder irritiert es Sie, dass Sie nicht mehr so lange ausschlafen können wie als junger Mensch und auch dann schon um fünf Uhr wach werden, wenn Sie spät ins Bett gekommen sind? «Wir sind keine Maschinen, die immer gleichmässig laufen», sagt Prof. Jürgen Zulley, der international renommierte Schlafforscher an der Universität Regensburg.
Die Schlafqualität ist grundsätzlich Schwankungen unterworfen und vor allem mit zunehmendem Lebensalter können sich Schlafrhythmen verändern. «Im Alter wird der Schlaf instabiler, es kommt häufiger zu Aufwachphasen», stellt Karin Yerebakan, die Sprecherin der KSM Klinik für Schlafmedizin Bad Zurzach fest. Sie macht überdies darauf aufmerksam, dass bestimmte Medikamente - etwa solche zur Behandlung von Herz- und Blutdruckproblemen oder auch der Parkinson-Erkrankung - die Schlafqualität mindern können.
Änderungen im Schlafrhythmus
Je eher der ältere Mensch akzeptiert, dass sich der Schlaf-Wach-Rhythmus mit den Jahren verändert, desto besser wird es ihm gelingen, sowohl eine gelassene Einstellung dazu zu finden, als auch die Situation zu optimieren. Und zwar nicht mit Schlafmitteln, die den Schlaf überhaupt nicht verbessern, sondern zu gefährlichen Nebenwirkungen wie etwa Schwindel und Gangunsicherheit inklusive Sturzgefahr und zur Gewöhnung des Körpers führen. Tatsache ist, dass Ermüdung und Schlafbereitschaft beim älteren Menschen früher eintreten als bei einer jungen Person.
Es stellen ich folglich einige Fragen: Gehe ich vielleicht viel zu früh zu Bett, sodass es nur normal ist, wenn ich nach sieben oder acht Stunden Schlaf schon um vier Uhr wach werde? Mache ich einen zu ausgedehnten Mittagsschlaf? Sollte ich mich tagsüber mehr bewegen und mehr Tageslicht tanken, um die richtige Bettschwere zu bekommen? Fühle ich mich am Morgen erholt oder leide ich konstant unter Tagesmüdigkeit? In diesem Fall wäre unbedingt abzuklären, ob allenfalls Schnarch-Attacken mit Atemstörungen oder eine andere gesundheitliche Beeinträchtigung der Grund sind für die lähmende Müdigkeit.
Naturheilmittel und Komplementärmedizin gegen Schlafstörungen
Nicht selten ist es die vorauseilende Angst vor Schlafbeeinträchtigungen, die zu Verkrampfungen und Schlafstörungen führt. Schon ein kleines Abend-Ritual kann zur Entspannung beitragen: Lassen Sie sich in Ihrer Drogerie oder Apotheke einen Schlaftee mischen, beispielsweise aus Melisse-Blättern, Lavendel- Blüten, Hopfen-Zapfen, Baldrian-Wurzel und Fenchel. Trinken Sie den nach Belieben mit ein wenig Honig gesüssten Tee vor dem Schlafengehen möglichst immer zur gleichen Zeit und in kleinen Schlucken - das tut gut.
Testen Sie auch, ob ein Voll- oder ein Fussbad mit einer Beigabe von Lavendel-Öl, ein beruhigender Raumspray aus naturreinen ätherischen Ölen oder ein kleines Schlafkissen mit einer Mischung aus Lavendel-Blüten und Hopfen-Zapfen beruhigend wirken. Sogar wärmende Angora-Bettsocken können zu Schlafhelfern werden!
Die Komplementärmedizin bietet ebenfalls eine Reihe empfehlenswerter Schlafförderer - erkundigen Sie bei einer Fachperson, welche Kombinationen sich für Ihr Schlafproblem am besten eignen. Gut möglich, dass man Ihnen Schüssler Salze empfiehlt, die in heissem Wasser aufgelöst werden und kurmässig eine Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen werden können. Für einen guten, tiefen Schlaf.