Schlaf

Ratgeber / Naturheilkunde

Natürlich gut schlafen

24.03.2023 / von 

Guter Schlaf ist längst nicht für alle selbstverständlich – bei Schlafproblemen können Pflanzen mit schlaffördernder Wirkung helfen.

Gut ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend. Das hat biologisch einen wichtigen Hintergrund, denn Schlaf ist lebensnotwendig, um sich körperlich und geistig zu erholen und um seine Gesundheit zu stärken. Während des Schlafens finden wichtige Prozesse statt, bei denen unter anderem die Abwehrkräfte gestärkt, Wachstumshormone zur Zellerneuerung gebildet oder Abbauprodukte des Stoffwechsels abtransportiert werden. Gleichzeitig verarbeitet und speichert das Gehirn das tagsüber Erlebte. Alles Gründe, weshalb Schlaf nicht nur einen erheblichen Einfluss auf die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit hat, sondern auch auf das Gemüt und das allgemeine Wohlbefinden.

Was sind Schlafstörungen?

Die meisten von uns haben schon Nächte erlebt, in denen man weniger gut schläft. Man wälzt sich im Bett und kann nicht einschlafen, wacht immer wieder auf oder ist morgens viel zu früh wach. Das heisst jedoch nicht, dass eine Erkrankung vorliegt. Von einer Insomnie, also einer krankhaften Schlafstörung, wird erst gesprochen, wenn die Ein- und Durchschlafschwierigkeiten über mehrere Wochen bestehen und mindestens dreimal pro Woche auftreten. Infolge solcher andauernder Schlafbeschwerden leiden Betroffene unter Leistungseinschränkungen und Gefühlsschwankungen am Tag. Dazu gehören zum Beispiel Müdigkeit, Erschöpfung, Gereiztheit, aber auch Antriebslosigkeit oder Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprobleme. Diese führen dazu, dass der Alltag nur mit Mühe bewältigt werden kann. Die Ursachen von Schlafstörungen können sehr unterschiedlich sein – es kann sich um psychische Gründe handeln wie Stress und Sorgen. Aber auch eine ungeeignete Schlafumgebung, Lärm, Medikamente, Genussmittel sowie eine schwer aufliegende Mahlzeit oder das abendliche Lesen am Computer, Tablet oder Handy können Auslöser sein. Wichtig ist deshalb, eine Schlafhygiene zu etablieren – eine Art Routine mit bewährten Tipps, die einen gesunden Schlaf fördern kann (siehe Infobox). Diese Empfehlungen beziehen sich auf die Planung des Tagesablaufs, Gewohnheiten und Verhaltensweisen vor dem Schlafengehen sowie die Gestaltung der Schlafumgebung.

Schlafhelfer aus der Natur

«Unterstützend zu den Schlafhygienemassnahmen eignen sich Mittel aus der Naturheilkunde. Sie können Schlafprobleme lindern und haben kaum oder sehr selten Nebenwirkungen», erklärt Daniela Schumacher, dipl. Drogistin HF und Inhaberin einer Drogerie. So sind beispielsweise Baldrian, Hopfen, Lavendel, Melisse, Orangenblüten oder die Passionsblume für ihre beruhigende, entspannende und schlaffördernde Wirkung bekannt. Ganz nach persönlichen Vorlieben kommen diese Pflanzen z.B. als ätherische Öle oder als Zusatz in einer Duftlampe, einem Aromadiffusor oder als Badezusatz zum Einsatz. Sie können auch als Tee, Tinktur, Kapseln, Tabletten oder als spagyrische Mischung eingenommen werden. Letztere kombiniert Essenzen verschiedener Pflanzen, die auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt sind. «Spagyrik-Sprays sind sehr beliebt», ergänzt Daniela Schumacher, «denn die Anwendung erfolgt durch kurze Spraystösse aus einem handlichen Fläschchen direkt in den Mund. Bei akuten Einschlafschwierigkeiten empfehle ich, viertelstündlich einen Sprühstoss einzunehmen.» Ebenso beliebt sind schlaffördernde Tees, die auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt werden können. «Schüssler Salze können bei Einschlafproblemen ebenfalls unterstützend wirken», weiss die Expertin und empfiehlt das sogenannte Nerventrio, das aus der Nummer 2 (Calcium phosphoricum), Nummer 5 (Kalium phosphoricum), Nummer 7 (Magnesium phosphoricum) und ergänzend mit der Nummer 22 (Calcium carbonicum) besteht. «Diese Schüssler Salze werden bei übermässiger Belastung, Stress und Hektik, aber auch bei Nervosität und innerer Anspannung eingesetzt. Man kann sie entweder lutschen oder in einem halben Liter Wasser auflösen und über den Tag verteilt trinken.» Die «Heisse 7» wirkt rasch beruhigend und entspannend und kann unterstützend bei akuten Einschlafstörungen wirken. Dazu empfiehlt Daniela Schumacher, zehn Tabletten von Schüssler Salz Nr. 7 in einem halben Glas mit heissem Wasser aufzulösen und schluckweise zu trinken.

Schlafhygiene

  • Schaffen Sie sich eine Schlafumgebung, in der Sie sich wohlfühlen. Dazu gehören eine bequeme Matratze, ein gutes Kissen sowie die richtige Schlaftemperatur (rund 18 Grad Celsius).
  • Elektronische Geräte wie Handy oder Fernseher sollte man am besten eine Stunde vor dem Zubettgehen ausschalten. Sportliche Aktivitäten, Computerspiele oder aufreibende Filme gilt es vor dem Schlafengehen eher zu vermeiden.
  • Erstellen Sie Ihre persönliche Einschlafroutine – z.B. mit Meditation, leiser Musik, einer heissen Tasse Tee mit Lavendel oder Passionsblume oder einem beruhigenden Bad.
  • Abends idealerweise auf Alkohol, Koffein, Nikotin und zu schweres Essen verzichten und regelmässige Schlafenszeiten einhalten – auch am Wochenende oder an freien Tagen.
  • Bewegen Sie sich tagsüber ausreichend – am besten an der frischen Luft.
  • Damit es vor dem Einschlafen nicht zu einem lästigen Gedankenkarussell kommt, kann es hilfreich sein, unverrichtete Aufgaben oder nagende Gedanken zu notieren.
  • Klappt das Einschlafen nach etwa 30 Minuten nicht, empfiehlt es sich, den Raum zu verlassen und eine ruhige Ablenkung zu suchen, z.B. ein Buch lesen oder einen warmen Tee trinken. Anschliessend einen erneuten Einschlafversuch starten.