Pubertät

Ratgeber / Gesundheit

Körperpflege in der Pubertät

30.03.2023 / von 

Mit den hormonellen Veränderungen in der Pubertät gehen auch vermehrtes Schwitzen, Schweissfüsse oder fettige Haare einher. Worauf müssen Jugendliche bei der Hygiene achten und wie können Eltern sie unterstützen?

Während der Adoleszenz ist einiges im Umbruch: Der Hormonhaushalt verändert sich, häufig treten starke Stimmungsschwankungen auf und der Körper entwickelt sich vom Kind zum Erwachsenen. Hinzu kommen hormonelle Nebenerscheinungen wie vermehrtes Schwitzen oder ein veränderter Körpergeruch. Bei Mädchen beginnt dieser Prozess mit rund neun, bei Jungen in der Regel ab elf Jahren. Auch wenn vor allem die Schweissdrüsen unter den Achseln und im Intimbereich angekurbelt werden – betroffen sind die Jugendlichen buchstäblich von Kopf bis Fuss.

Duschen und Deo

In dieser Phase der Veränderungen lohnt es sich, dass die Jugendlichen ihre tägliche Körperhygiene anpassen. Das heisst, dass nun – je nach Ausdünstung – regelmässiges Duschen angesagt ist. Dafür verwenden sie am besten ein mildes Duschgel mit einem pH-Wert unter 7 und feuchtigkeitsspendendem Glycerin. Bei trockener Haut ist beispielsweise eine Waschlotion mit rückfettenden Komponenten wie Sheabutter ideal. Bei fettiger und zu Unreinheiten neigender Haut eigenen sich Produkte, die vor allem Feuchtigkeit spenden. Auch Dusch-Peelings können hilfreich sein, weil sie abgestorbene Hautschuppen lösen und die Haut so wieder geschmeidig machen. Generell empfiehlt es sich, unparfümierte Produkte zu bevorzugen, weil sie die Haut nicht zusätzlich durch Duftstoffe reizen.

Nach dem Duschen empfiehlt sich ein Deodorant mit antitranspiranter Wirkung. Davon sind verschiedene Stärken erhältlich, die einen Schutz von 24 bis 72 Stunden versprechen. Produkte, die Aluminiumsalze enthalten, können gerade bei ausgeprägter Schweissbildung schlechten Gerüchen vorbeugen. Ob man einen Stick, Spray oder Roll-on wählt, ist Geschmackssache. Wichtiger ist: Bei starkem Körpergeruch ist von parfümierten Deos eher abzuraten, weil sich lediglich der Duft mit dem Körpergeruch vermischt, anstatt das Schwitzen einzudämmen.

Haare und Füsse

Die hormonelle Umstellung in der Pubertät kurbelt die Talgdrüsenproduktion der Kopfhaut an, wodurch die Haare fettig werden. Jugendliche, die darunter leiden, setzen am besten ein entfettendes und ebenfalls mildes Shampoo mit einem tiefen pH-Wert ein. Nach dem Shampoonieren lässt man es idealerweise einige Minuten einwirken, bevor man die Haare sehr gut ausspült, um Produktreste gründlich zu entfernen. Eine Pflegespülung wird möglichst nur in die Längen und Spitzen eingearbeitet, damit die Kopfhaut nicht unnötig gereizt wird. Es ist empfehlenswert, die Haare nach Bedarf und nicht zu oft zu waschen sowie auf heisses Wasser und Föhnen zu verzichten. Zu häufiges Waschen und Hitze regen die Talgdrüsen zusätzlich an.

Eine weitere Problemzone in dieser Lebensphase sind die Füsse, die zu erhöhter Schweiss- und Geruchsbildung neigen. Hier kann das regelmässige Waschen durch Fussbäder ergänzt werden. Achten sollte man insbesondere darauf, dass die Zwischenräume der Zehen gut gereinigt und getrocknet werden. Gegen unliebsame Gerüche helfen ausserdem Fuss- und Schuhdeos sowie Frischesohlen, die in die Schuhe eingelegt werden. Ausserdem ist es ratsam, atmungsaktive Socken, Strümpfe und Schuhe zu bevorzugen und nicht auf solche aus Kunststoff zu setzen.

Kleider und Ernährung

Auf natürliche statt auf synthetische Materialien sollte man auch bei der Kleidung Wert legen, insbesondere bei Unterwäsche und Socken. Denn mit Baumwolle oder Bambus wird die Haut besser belüftet und die Feuchtigkeit kann einfacher abgegeben werden. Das Gleiche gilt auch für weite Oberteile und Hosen anstelle von eng anliegenden.

Neben diesen äusserlichen Massnahmen ist auch eine Unterstützung von innen möglich (siehe Infobox). Dabei ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung ein entscheidender Faktor. Jugendliche, die zu starkem Körpergeruch neigen, sind gut beraten, Knoblauch, Zwiebeln oder scharfe Gewürze wie Curry eher sparsam zu sich zu nehmen.

Unterstützung von innen

Insbesondere bei starker Schweiss- und Körpergeruchsbildung können innere Anwendungen die äusseren Hygienemassnahmen ergänzen und gegen ausgeprägte Ausdünstungen helfen.

• Blattgrün: Eine bis drei Tabletten pro Tag einnehmen.

• Salbei: Mehrmals täglich als Tee trinken; wirkt auch äusserlich als Fussbad.

• Spagyrische Mischungen: Zum Beispiel mit Salbei oder Kalium phosphoricum. Mehrmals täglich drei Sprühstösse in den Mund geben.

• Schüssler Salze 5 und 8: Je zehn Tabletten in einem Glas Wasser auflösen und trinken.

Lassen Sie sich dazu von Fachpersonen beraten.

Carola Frei
Bei Dehnungsstreifen ist eine regelmässige Pflege mit einer Bodylotion oder mit Körperölen das A und O.

Carola Frei

Dipl. Drogistin HF und Co-Betriebsleiterin

Wie können Eltern die Jugendlichen für die Körperhygiene in der Pubertät sensibilisieren?

Eine offene, verständnisvolle Kommunikation ist zentral. Dazu gehört auch zu erklären, dass es sich um einen ganz normalen und hormonell bedingten Vorgang handelt. Verletzende oder unsensible Kommentare sind absolut fehl am Platz. Als Elternteil versucht man am besten, Möglichkeiten aufzuzeigen und Hilfe anzubieten, beispielsweise auch, indem man eine Beratung in Anspruch nimmt und aus dem grossen Angebot an Pflegeprodukten auswählen lässt.

Häufig sind Unterschiede im Verhalten von Mädchen und Jungen beobachtbar.

Das stimmt. Mädchen neigen eher dazu, viel Zeit im Bad zu verbringen, während man die Buben öfter dazu motivieren muss, sich zu waschen. In diesem Fall ist es nötig, geduldig und hartnäckig zu bleiben.

Junge Frauen leiden manchmal an Dehnungsstreifen an Brüsten und Hüfte. Wie können sie vorbeugen oder diese behandeln?

Bei Dehnungsstreifen ist eine regelmässige Pflege mit einer Bodylotion oder mit Körperölen, die wertvolle, nährende Inhaltsstoffe enthalten, das A und O. Für die innere Unterstützung empfehle ich die Schüssler Salze 1 und 11 oder eine spagyrische Mischung mit Granatapfel, Mönchspfeffer, Calcium fluoratum und Kieselsäure.