Akne

Ratgeber / Schönheit, Kind & Familie

Keinen Bock auf Akne

23.09.2021 / von 

Gerade in der Pubertät spielen die Hormone verrückt, was sich oft in Form von Hautunreinheiten widerspiegelt. Schon eine konsequente Pflegeroutine kann das Hautbild verbessern und Pickel vorbeugen.

Akne ist weltweit eine der häufigsten Hauterkrankungen. Schätzungen gehen davon aus, dass rund 70 bis 95 Prozent aller Jugendlichen von den unangenehmen Pickeln, Pusteln und Mitessern betroffen sind. Da Akne häufig durch eine Umstellung der Hormone verursacht wird, tritt sie oft in der Pubertät auf. In dieser Zeit beginnt die Hirnanhangdrüse, Signale an den Körper zu senden und somit die Produktion von Wachstums- und Geschlechtshormonen anzukurbeln. Insbesondere ein erhöhter Testosteronspiegel begünstigt Hautunreinheiten, weswegen Jungs oftmals unter stärkeren Ausprägungen von Akne leiden als Mädchen.

Akne ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Krankheitsbilder, die eine erhöhte Talgdrüsenaktivität gemeinsam haben – also eine verstärkte Bildung von Hautfett. Dadurch sind diejenigen Partien mit intensiver Talgproduktion am meisten betroffen: Gesicht, Haaransatz und Nacken sowie Schultern, Brust und oberer Rücken. Grundsätzlich werden drei Schweregrade unterschieden: leicht, mittelschwer und schwer – je nach Entzündungsgrad (siehe Glossar). Selbst Erwachsene können noch unter Hautunreinheiten leiden, hervorgerufen werden diese dann häufig etwa durch menstruationszyklus- oder schwangerschaftsbedingte Hormonschwankungen sowie durch genetische Faktoren, Medikamente, Make-up oder Umwelteinflüsse.

Unterstützung der Eltern bei Hautunreinheiten

Die Jugendzeit ist oft eine turbulente Phase, weil Akne häufig dann auftritt, ist der psychische Leidensdruck nicht zu unterschätzen. Schliesslich spielt in der Pubertät das Aussehen eine zentrale Rolle. Eltern können ihre heranwachsenden Kinder unterstützen, indem sie Verständnis zeigen, Geduld haben, Fragen beantworten und vielleicht auch von ihren eigenen Erfahrungen berichten. Ebenso können sie den Jugendlichen dabei helfen, eine professionelle Beratung zu finden, die auf ihre persönlichen Bedürfnisse eingeht.

Die leichte Form von Akne verschwindet üblicherweise mit dem Ende der Pubertät von selbst. In diesen Fällen sollten Betroffene auf eine sanfte, aber gründliche Reinigung mit pH-neutralen, parfümfreien Waschlotionen achten. Idealerweise ergänzt man sie mit einer individuell auf den Hauttyp abgestimmten Kombination aus einer antibakteriellen Lotion sowie einer nicht fettenden Feuchtigkeitscreme oder einem leichten Gel. Zudem bieten sich Peelings, warme Dampfbäder oder Masken als wohltuende Zusatzpflege an. Diese Produkte öffnen die Poren, entfernen Schmutz, Fett sowie Verhornungen und versorgen die Haut mit Nährstoffen und Feuchtigkeit.

Behandlung von Pickel und Rötungen

Zur punktuellen Behandlung von Pickeln oder Rötungen verwendet man am besten Roll-ons oder Stifte mit entzündungshemmendem Teebaumöl. Dass man gerade als junger Erwachsener die lästigen Pickel abdecken möchte, ist verständlich. Wichtig ist jedoch, dass man Kosmetika möglichst sparsam verwendet, weil sie die Poren zusätzlich verstopfen können. Ausserdem sollte man nur auf Produkte auf Wasserbasis mit wenig Lipidanteil setzen. Neben diesen äusserlichen Massnahmen lohnt es sich auch, die Akne von innen anzugehen. Naturheilkundliche Mittel oder spagyrische Sprays können hier unterstützend oder ausbalancierend wirken und das Hautbild deutlich verbessern.

Professionelle Hilfe bei Akne

Der Gang zu einer Hautärztin oder einem Hautarzt ist dann empfehlenswert, wenn es sich um eine stark entzündete, schmerzhafte oder sehr störende Ausprägung von Akne handelt. Eine Hautärztin kann mit diagnostischen Untersuchungen die Ursachen der Hauterkrankung eruieren und eine entsprechende Therapie verordnen, zum Beispiel auf Basis von Antibiotika, Vitamin-A-Säure-Derivaten oder Hormonpräparaten.

Pickel nicht ausdrücken

Auch wenn es einen noch so reizt, sollte man es lieber vermeiden, Pickel selber auszudrücken. Nicht nur, dass sich die Unreinheiten dadurch häufig erst noch verschlimmern, sondern durch den Kontakt mit Bakterien können sie sich entzünden und sogar Narben hinterlassen. Anstatt selber Hand anzulegen, sucht man sich besser eine professionelle Beratung, etwa in einem Kosmetikstudio. Eine Haut, die von Akne und Unreinheiten geplagt wird, benötigt besondere Aufmerksamkeit und gute Pflege. Die Fachkräfte in der DROPA sind eine kompetente Anlaufstelle für Tipps zur Pflegeroutine oder bei der Auswahl von passenden Produkten.

Doris Jost
Bitte nicht eine Woche lang denselben Waschlappen verwenden.

Doris Jost

Dipl. Drogistin HF und Betriebsleiterin in Steffisburg

Worauf achten Sie bei der Beratung von Jugendlichen mit Hautunreinheiten?

Ich versuche, auf die Jugendlichen einzugehen, um einzuschätzen, wie stark und störend die Akne für sie ist. Meiner Erfahrung nach leiden junge Frauen häufig mehr darunter. Zudem kläre ich auch ab, welchen Pflegeaufwand die Jugendlichen bereit sind, auf sich zunehmen. Anschliessend stelle ich die passende Kombination aus Reinigungs-, Pflege- und Kosmetikprodukten zusammen. Es gibt sehr gute und preiswerte Produktlinien speziell für diese Altersgruppe.

Welche Rolle spielen Ess- oder Lebensgewohnheiten?

Akne ist zwar hauptsächlich hormonell bedingt, aber die Haut ist auch ein Ausscheidungsorgan und spiegelt unseren Gemütszustand wider. Ich rate daher, möglichst auf süsses, fettiges und scharfes Essen zu verzichten, weil es die Drüsenproduktion ankurbelt. Genügend Schlaf, wenig Stress und viel Bewegung sind sicherlich ebenso förderlich.

Gibt es einen Spezialtipp?

Bitte nicht eine Woche lang denselben Waschlappen oder dasselbe Handtuch verwenden! Idealerweise nimmt man ein sauberes Tuch zum Trocknen und zur Reinigung jeweils ein frisches Wattepad. Für Umweltbewusste gibt es mittlerweile auch waschbare, wiederverwendbare Pads. Oft hört man auch, dass als Hausmittel Zahnpasta helfen soll. Das empfehle ich allerdings weniger, weil das zu Hautreizungen und -rötungen führen kann. Zudem kann der Stoffwechsel der Haut auch innerlich in Form von Schüssler Salzen oder Spagyrik-Sprays unterstützt werden.

Glossar

Talgdrüsen: Um die Haarfollikel herum in die Haut eingebettete Drüsen, die Talg produzieren. Dieser macht die Haut geschmeidig, eine übermässige Produktion ist aber problematisch.

Pickel: Umgangssprachliche Sammelbezeichnung für entzündliche Hauterhebungen, verursacht durch nicht ausgeschiedenen Talg oder abgestorbene Hautzellen.

Mitesser / Komedone: Erste, leichte Stufe der Akne. Fettige Pfropfen, die den Talgdrüsenfollikel verstopfen und ausweiten. Offene Mitesser haben einen kleinen schwarzen Punkt in der Mitte. Dieser entsteht durch einen Hautfarbstoff.

Papeln: Tastbare, erbsengrosse Knötchen. Die Talgansammlungen schimmern weisslich durch die Haut.

Pusteln: Weisse bis gelbliche, mit Eiter gefüllte Bläschen. Diese Entzündungen gelten als mittelschwere Akneform.

Zysten / Furunkel: Stärkste Ausprägung der Akne mit knötchenartigen, tief in der Haut gelegenen Infektionen. Die beulenartigen Abszesse sind oft rot und schmerzhaft.

Aknenarben: Bilden sich nach schweren Krankheitsverläufen oder aufgrund von unprofessioneller Behandlung. Wird vor allem im Gesicht als belastend empfunden.