Hyperpigmentierung

Ratgeber / Schönheit

Hyperpigmentierung - Ein Teint mit Flecken

26.08.2024 / von 

Pigmentflecken treten meist an Stellen des Gesichts und des Körpers auf, die der Sonne ausgesetzt sind. Eine Pflegeroutine, welche die Zellerneuerung anregt und abgestorbene Hautzellen entfernt, kann helfen, die dunklen Stellen zu reduzieren.

Von Hyperpigmentierung, umgangssprachlich Pigmentflecken, spricht man, wenn die Haut dunklere Verfärbungen aufweist, die sich vom natürlichen Hautton abheben. In die Kategorie der Hyperpigmentierung fallen zudem Sommersprossen, Muttermale und Altersflecken.

Ursachen für Hyperpigmentierung

Der Grund für Pigmentflecken ist die übermässige Produktion des Pigments Melanin, das der Haut, aber auch dem Haar und den Augen ihre Farbe verleiht. Wird die Haut der UV-Strahlung ausgesetzt, produziert sie als Schutzmechanismus Melanin – sie bräunt sich. Wiederholte intensive Sonneneinstrahlung kann jedoch dauerhafte Schädigungen zur Folge haben. Dann verdickt sich die oberste Hautschicht und lagert unregel-
mässig Melanin ein. Diese sogenannten Alters-
flecken, die ab dem 40. Lebensjahr auftreten
können, sind meist flach, rund oder oval und können braun, schwarz oder gräulich gefärbt sein.

Abgesehen von Sonnenlicht, können auch andere Faktoren zu einer erhöhten Produktion von Melanin führen. So kann die Neigung zu Hyperpigmentierung auch genetisch bedingt sein – meist ersichtlich bei Menschen mit Sommersprossen. Diese Art der Hyperpigmentierung ist oft symmetrisch über Gesicht, Arme und Schultern verteilt und tritt in sonnenreichen Monaten deutlicher auf. Auch hormonelle Veränderungen durch eine Schwangerschaft oder aufgrund der Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln können zu Melasma führen, einer Form der Hyperpigmentierung. Melasma zeigt sich durch grössere, dunkle Flecken auf den Wangen, der Stirn, dem Oberlippenbereich und dem Kinn. Sobald sich die Hormone wieder einpendeln, bilden sich diese Flecken in der Regel von selbst zurück. Die postinflammatorische Hyperpigmentierung, umgangssprachlich auch Pickelmal genannt, kann bei Menschen auftreten, die von Akne, Neurodermitis oder Psoriasis betroffen sind oder sich Schnittwunden und Verbrennungen zugezogen haben. Die nach der Abheilung entstehenden Verfärbungen sind je nach Hauttyp rosa bis rot oder hell- bis dunkelbraun. Ebenfalls können bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Antibiotika oder auch der pflanzliche Wirkstoff aus Johanniskraut die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen und dadurch die Hyperpigmentierung begünstigen.

Effektive Fleck-weg-Methoden

Neben der konsequenten, täglichen Verwendung eines Produktes mit einem Breitspektrum-Lichtschutzfaktor ergänzt man die Pflegeroutine idealerweise mit Cremes oder Seren, die gegen Hyperpigmentierung formuliert sind. Effektive Wirkstoffe sind beispielsweise Niacinamid, Alpha-Arbutin, Vitamin C, Azaleainsäure und Acetylglucosamin. Auch Retinol oder Retinal, eine Form von Vitamin A, kann die Zellerneuerung fördern und die Hautstruktur verbessern, was dazu beitragen kann, dunkle Flecken zu reduzieren. Gut wirksam sind auch AHA- und BHA-Produkte (z.B. Salicylsäure). Sie helfen, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Hautstruktur zu verbessern, was einen ausgeglicheneren Teint begünstigt.

Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann sich in einer Hautpraxis beraten lassen, die Behandlungen wie chemische Peelings und Lasertherapien zur Beseitigung dunklerer Verfärbungen anbietet. Bei einem chemischen Peeling wird die oberste Hautschicht von verhornten Zellen befreit, was die Neubildung von Hautzellen anregt und den Teint gleichmässig und frisch erscheinen lässt. Die wirkungsstarke Lasertherapie eignet sich besonders für tiefer gelegene Hyperpigmentierungen.

Vorsorge ist besser als Heilen

Besonders die angeborenen Leberflecken und Muttermale sollten regelmässig auf Veränderungen in Grösse, Struktur oder Farbe überprüft werden. Eine jährliche Kontrolle beim Hautarzt kann Hautkrebs zwar nicht verhindern, auffällige oder potenziell gefährliche Hautveränderungen können dadurch aber frühzeitig erkannt und beseitigt werden.

Das Schönheitsvitamin E

Wer sich auch von innen vor UV-bedingten Hautveränderungen schützen möchte, ist mit Vitamin E bestens beraten. Es ist hauptsächlich für seine antioxidativen Eigenschaften bekannt und entfaltet eine fotoprotektive Wirkung, welche die Folgen von UV-Strahlung eindämmen kann. Zudem fördert das Schönheitsvitamin die Erneuerung der Hautzellen und trägt dazu bei, das Erscheinungsbild von Pigmentflecken zu mildern und den Hautalterungsprozess zu verlangsamen. Am einfachsten ist die Einnahme von Vitamin-E-Kapseln, die idealerweise mit Vitamin C eingenommen werden.

Rachel Gubser-Stähli
Pigmentstörungen der Haut sollten nicht als Schönheitsmakel angesehen werden.

Rachel Gubser-Stähli

Dipl. Drogistin HF und Co-Betriebsleiterin

Was ist der Unterschied zwischen einem Pigmentfleck und einem Muttermal?

Der Unterschied der beiden Begriffe ist umgangssprachlicher Natur. Hellere und eher grossflächige Pigmentstörungen bezeichnen wir als Pigmentflecken, während dunklere, kleine und erhabene Stellen als Muttermale betitelt werden. Bei beiden ist meist die Ansammlung zu vieler Pigmentzellen die Ursache der farblichen Veränderung. So oder so ist es wichtig, veränderte Hautstellen zu beobachten und überprüfen zu lassen.

Können Pigmentflecken mit der richtigen Gesichtspflege reduziert oder gar entfernt werden?

Grundsätzlich sollten Pigmentstörungen der Haut nicht als Schönheitsmakel angesehen werden, sie sind natürlich und meist harmlos. Dank einer gezielten Hautpflege können sie aber in ihrer Intensität reduziert werden – und im besten Fall gar nicht erst entstehen. Es stehen spezielle Wirkstoffe, wie zum Beispiel Niacinamid, Vitamin C sowie E, zur Verfügung, die Pigmentstörungen erwiesenermassen verringern können.

Welche Gesichtspflegeroutine würden Sie Betroffenen empfehlen?

Bei einer hyperpigmentierten Haut ist die tägliche Anwendung eines UV-50-Sonnenschutzes Pflicht. So werden Pigmentflecken effektiv vorgebeugt. Nach der Hautreinigung und dem Auftragen von Serum und Tagespflege wird zuletzt der Sonnenschutz aufgetragen. Es ist wichtig, die Pflegeprodukte über eine bestimmte Dauer morgens und abends anzuwenden.