Das braucht Männerhaut wirklich – von der täglichen Reinigung über die passende Gesichtspflege bis hin zur optimalen Rasier-Routine.
Haben es Männer beim Thema Hautpflege einfacher als Frauen? «In der Regel ja. Männerhaut ist zwar in vielen Fällen weniger anspruchsvoll, aber gepflegt werden will sie trotzdem», weiss Lukas Zogg-Diem, dipl. Drogist HF und Drogerie-Inhaber. Da die Männerhaut um einige Zelllagen mehr verfügt sowie mehr Kollagen und Elastin aufweist, ist sie bis zu 20 Prozent dicker als weibliche Haut und bleibt dadurch auch länger straff. Treten die unliebsamen Falten dann ab dem 35. Lebensjahr auf, sind sie in der Tendenz ausgeprägter. Der Experte ergänzt: «Die Talgdrüsen der Männer sind testosteronbedingt deutlich aktiver. Die Haut des Mannes weist somit mehr Talgdrüsen und Poren auf als die des weiblichen Geschlechts. Daher neigen junge Männer in der Pubertät häufiger zu unreiner Gesichtshaut.» Nach der Pubertät pendelt sich der Hormonspiegel jedoch wieder ein, sodass Pickel oder Akne eher selten ein Problem darstellen.
Das braucht man im Badezimmerschrank
Da sich die Herren und Damen in Bezug auf ihre Haut unterscheiden, gilt: lieber Finger weg vom Cremetöpfchen der Liebsten, denn deren Hautpflege ist häufig reichhaltig an Lipiden und rückfettenden Substanzen, was Männerhaut meist gar nicht benötigt. Ebenso wenig sollte ein Mann nur zu Wasser und herkömmlicher Seife greifen. Diese senkt den pH-Wert der Gesichtshaut, wodurch sie gereizt reagieren kann. Doch es gibt durchaus Produkte, die im Männerabteil des Badezimmerschränkchens nicht fehlen dürfen. «Die Haut ist täglich Feinstaub, Schweiss, Talg, Hitze oder Kälte ausgesetzt. Die Ablagerungen dieser Umweltbelastungen entfernt man am besten mit einem auf die Haut abgestimmten Reinigungsprodukt», empfiehlt Lukas Zogg-Diem. «Wer es zeitsparend mag, kann die Reinigung auch unter der Dusche erledigen.» Aufgrund der hohen Talgproduktion ist für die meisten Männer eine leichte Gelpflege ausreichend. Wer zu trockener Haut neigt, ist mit einer Gelcreme mit pflegenden Anteilen gut beraten. «Zudem können wöchentlich angewendete Peelings fahle Männerhaut wieder zum Strahlen bringen», so der Drogist. Auch täglicher Sonnenschutz darf in der Pflegeroutine nicht fehlen, denn UV-Strahlen lassen die Haut nicht nur schneller altern, sondern erhöhen auch das Hautkrebsrisiko.
Rasur: Herausforderung für Männerhaut
Ob mechanisch oder elektrisch: Die Rasur greift den Hydrolipidfilm der Haut an, was zu einem Verlust ihres natürlichen Schutzes führen kann. Ein stumpfer Rasierer oder eine unzureichende Gleithilfe können zudem kleine Verletzungen oder Rötungen hervorrufen. «Um möglichst schonend vorzugehen, wäscht man sein Gesicht zuerst mit warmem Wasser. Das öffnet die Poren und macht die Barthaare weich. Nach dem Auftragen lässt man den Rasierschaum kurz einwirken. Die Rasur erfolgt dann mit leichtem, gleichmässigem Druck in Haarwuchsrichtung – nicht dagegen», betont Lukas Zogg-Diem. Ebenso wichtig ist es, die Rasierklingen regelmässig zu wechseln. «Ein milder After-Shave-Balsam sorgt im letzten Schritt dafür, die gereizte Haut mit pflegenden Inhaltsstoffen zu beruhigen.» Männer, die Bart tragen, können diesen regelmässig mit Bartshampoo reinigen und ihn täglich mit einem Bartöl oder -balsam kämmen und pflegen.
Schönheit von innen
Seine Haut zusätzlich von innen zu stärken, kann die äussere Pflege optimal ergänzen: «Lein- oder Nachtkerzenöl in Kapselform sind eine gute Wahl für Männer, die unter trockener Haut oder Ekzemen leiden. Die wertvollen Inhaltsstoffe geben notwendige Fettsäuren ab und halten so den Hydrolipidmantel intakt», erklärt der Drogist. Wer unter Neurodermitis leidet, findet in pflanzlicher Spagyrik Linderung. Zudem kann die regelmässige Einnahme von Hyaluron der Faltenbildung entgegenwirken und den altersbedingten Abbau von Hyaluronsäure ausgleichen.