Entschlackung

Ratgeber / Gesundheit

Entschlackung: Frühjahrsputz für den Körper

24.03.2023 / von 

Der Frühling ist der geeignete Moment, um Ballast loszuwerden. Eine Entschlackungskur hilft dem Körper, angesammelte Giftstoffe auszuscheiden, und belohnt ihn mit Vitalität und einem leichten Lebensgefühl.

Während die meisten von uns im Winter das Bedürfnis nach Gemütlichkeit und deftigem Essen haben, sehnen wir uns mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit nach Leichtigkeit und Vitalität. Gerade wer in den Wintermonaten mit üppigen Mahlzeiten, Alkohol und Süssigkeiten über die Stränge geschlagen und sich wenig bewegt hat, kämpft im Frühling oft mit Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafproblemen oder Verdauungsbeschwerden. Diese Symptome können darauf hindeuten, dass der Körper mit der Entgiftung nicht mehr nachkommt und sich im Körper Abfallprodukte aus dem Stoffwechsel (sogenannte Schlacken) angesammelt haben. Normalerweise werden sie über das Entgiftungssystem des Körpers abgeführt. Eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Alkoholkonsum und die Einnahme von Medikamenten können aber dazu führen, dass im Körper Stoffwechsel-Abfallprodukte entstehen.

Die Reinigungstruppe des Körpers

Der Körper verfügt über verschiedene Wege, unerwünschte Gift- und Abfallstoffe loszuwerden. Die Hauptrolle spielen dabei die Entgiftungsorgane. Die Leber arbeitet wie in Klärwerk. Sie ist nicht nur für den Stoffwechsel von Fetten, Zucker und Eiweissen zuständig, sondern unterscheidet zuverlässig zwischen wichtigen verwertbaren Stoffen und gefährlichen Toxinen. Letztere transportiert sie mit dem Gallensaft über den Darm ab. Die Nieren sind die Hauptfilter des Körpers. Sie filtern jeden Tag etwa 1800 Liter Blut und leiten über den Urin Gift- und Abfallstoffe aus dem Körper aus. Ebenfalls an der Entgiftung beteiligt ist der Darm. Er analysiert alles, was mit der Nahrung in den Körper gelangt, und sorgt dafür, dass Stoffe ins Blut aufgenommen bzw. ausgeschieden werden. Eine weitere wichtige Rolle bei der Entgiftung spielt die Haut. Sie hilft den anderen Entgiftungsorganen beim Abtransport unerwünschter Substanzen. Auch durch das Schwitzen scheiden wir über die Poren Stoffwechsel-Abfallprodukte aus.

Entschlacken – aber wie?

Wenn das körpereigene Entgiftungssystem überfordert ist, kann man es mit einer Entschlackungskur unterstützen. Dazu verzichtet man über einen bestimmten Zeitraum auf säurebildende Lebensmittel, wie tierische Produkte, Zucker und Weissmehl, sowie auf die Genussmittel Nikotin, Kaffee und Alkohol. Stattdessen greift man zu leichter, naturbelassener Kost mit Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Nüssen und Samen. Wer einen Schritt weitergehen will, kann auch eine Heilfastenkur machen, bei der man lediglich Bouillon und Säfte zu sich nimmt. Wichtig ist bei allen Kuren, dass man pro Tag zwei bis drei Liter Flüssigkeit trinkt, denn das fördert das Ausscheiden von Schadstoffen, Schlacken und Stoffwechsel-Abfallprodukten. Ideal sind stilles Wasser, Frucht- und Gemüsesäfte oder ungesüsster Tee. Neben der Ernährung und der Flüssigkeitsaufnahme ist die Bewegung ein zentraler Bestandteil einer Entschlackungskur. Täglich 30 Minuten Yoga, Schwimmen, Radfahren oder Laufen sind optimal, um die Verdauung und den Stoffwechsel anzuregen und Schadstoffe über das Schwitzen auszuscheiden.

Entgiftungsorgane gezielt aktivieren

Die Funktionen der einzelnen Entgiftungsorgane können gezielt aktiviert werden. Die Nieren profitieren vor allem von einer hohen Flüssigkeitszufuhr und von Heilpflanzen mit harntreibenden und reinigenden Eigenschaften. Daher sind Tees aus Birkenblättern, Brennnesseln oder Goldrute besonders geeignet. Die Leber unterstützt man mit Bitterstoffen, wie sie in Löwenzahn, Artischocke und Wermut enthalten sind. Aber auch Probiotika sind gut für die Leber, denn sie fördern den Aufbau eines gesunden Darmmikrobioms, was wiederum die Leber entlastet, weil weniger Schadstoffe ins Blut gelangen. Da während der Entschlackung Abfallstoffe über die Haut abgesondert werden, empfiehlt es sich, dieses Ausscheidungsorgan miteinzubeziehen, indem man die Vitamine A, C und E sowie die Mineralstoffe Zink und Selen, aber auch Grüntee, Antioxidantien oder Coenzym Q10 zuführt. Diese Substanzen sind kombiniert in Nahrungsergänzungsmitteln, aber auch in Pflegeprodukten erhältlich.

Eine weitere sinnvolle Begleitmassnahme ist die Darmreinigung. Dabei werden Schlackenstoffe und unerwünschte Bakterien ausgeschieden. Wer dafür sanfte Methoden bevorzugt, kann Produkte mit Huminsäure verwenden. Huminsäure ist ein Abbauprodukt von Pflanzen und bindet im Darm Schadstoffe und Toxine an sich, wodurch diese mit dem Stuhl ausgeschieden werden können.

Der richtige Zeitpunkt für eine Entschlackungskur

Grundsätzlich empfiehlt man für den Entgiftungsprozess einen Zeitraum von ein bis vier Wochen. Die Voraussetzung ist, dass man vollkommen gesund ist. Da es im hektischen Alltag schwerfallen kann, eine Kur durchzuhalten, wählt man am besten einen möglichst stressfreien Zeitraum, idealerweise in den Ferien. Während der Entgiftung lohnt es sich auch, das Wohlbefinden ganzheitlich zu fördern.

Bei einer Entschlackungskur können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel und Schlafbeschwerden auftreten, die aber nach zwei bis drei Tagen abklingen. Falls die Nebenwirkungen stärker werden und starke Kopfschmerzen, Migräne oder gar Fieber dazukommen, sollte man die Kur abbrechen und Rat bei einer medizinischen Fachperson suchen.

Entlastungstage als gute Alternative

Es muss nicht immer gleich eine mehrwöchige Entschlackungskur sein. Auch einzelne Entlastungstage unterstützen den Körper beim Entschlacken. An diesen Tagen verzichtet man auf feste Nahrung und beschränkt sich auf Flüssigkeit in Form von Wasser, ungesüssten Tees sowie Obst- und Gemüsesäften. Mit einem fixen Entlastungstag einmal pro Woche oder alle zwei bis vier Wochen gönnt man Körper und Geist regelmässig eine Auszeit. Für den Safttag zwischendurch eignet sich zum Beispiel das Set Mein Safttag von Biotta. Es besteht aus einem Obstsaft mit Kurkuma für den Vormittag und einem Gemüsesaft mit Ingwer für die zweite Tageshälfte. Die Säfte versorgen den Körper mit wichtigen Mineral- und Nährstoffen. Lassen Sie sich dazu beraten.

Sibylle Welti
Bei einer Entschlackungskur sollte man mindestens zwei Liter pro Tag trinken.

Sibylle Welti

Dipl. Drogistin HF und Co-Betriebsleiterin

Wie schafft man es mental, eine Entschlackungskur durchzuhalten?

Die wichtigste Voraussetzung ist, dass man die Kur auch wirklich durchführen will. Wenn das gegeben ist, kann man eine Zweitperson oder den Partner motivieren, zur selben Zeit eine Kur zu machen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Tagesbelohnungen sind ebenfalls wichtig. Man kann zum Beispiel ein Basenbad bei Kerzenlicht und guter Musik geniessen, die Lieblingsserie schauen oder sich eine Massage gönnen. Und natürlich ganz viel Bewegung in der Natur.

Wie kann man den Körper während einer Entschlackungskur von innen unterstützen?

Generell sollte man sehr viel trinken, mindestens zwei Liter am Tag. Dazu eignen sich neben Wasser auch Kräutertees von Naturage. Besonders hilfreich sind auch spagyrische Essenzen, die den Stoffwechsel und die Ausscheidungsorgane, also Niere, Leber, Darm und Haut, anregen. Dazu gehören Artischocke, Löwenzahn, Goldrute und Bärlapp. Die Schüssler Salze Nr. 6, 8, 9 und 10 können zusätzlich unterstützend wirken.

Wie stellt man seinen Körper nach einer Entschlackungskur wieder auf «normale» Nahrung um?

Insbesondere wenn man eine Saftkur gemacht hat, muss der Körper langsam wieder an feste Nahrung gewöhnt werden. Dazu macht man ein bis zwei Aufbautage, an denen man nur leichte Kost zu sich nimmt, zum Beispiel Quark, gekochtes Gemüse, gekochten Apfel, Reis, Bouillon, gekochten Fisch usw.

Selfcare - Zeit für mich

Mit einer Entschlackungskur tut man seinem Körper etwas Gutes. Wer während dieser Zeit auch seiner Seele genug Aufmerksamkeit widmet, fördert das ganzheitliche Wohlbefinden.

Bewegung

Während einer Entschlackungskur sollte man auf übermässig intensive Sporteinheiten eher verzichten. Stattdessen sorgen ausgedehnte Spaziergänge in der Natur für einen mentalen Ausgleich.

Baden

Ein warmes Bad entspannt den Körper. Während der Entschlackung sind basische Bäder besonders geeignet, weil sie durch ihren hohen pH-Wert die Ausscheidung von Schlacken und Säuren begünstigen. Eine Massage mit einer Bürste oder einem Schwamm regt die Durchblutung zusätzlich an.

Tagebuch führen

Innehalten und reflektieren – dafür nehmen wir uns im Alltag viel zu selten Zeit. Mit einem Tagebuch gehen wir den eigenen Gedanken nach oder halten zum Beispiel Erlebnisse fest, für die wir dankbar sind.

Meditieren

Schenken Sie Ihrem Körper und Geist jeden Tag zehn Minuten bewusste Achtsamkeit, zum Beispiel mit Atemübungen oder geführten Meditationen.

Lieblingsplaylist

Musik kann unseren Gemütszustand stark beeinflussen. Stellen Sie sich doch für eine Extraportion Motivation eine Lieblingsplaylist zusammen.

Massage

Eine professionelle Massage ist eine Wohltat, die man sich nicht jeden Tag gönnt, und daher die perfekte Belohnung während einer Entschlackungskur. Ideal sind Massagen, bei denen der Lymphfluss mit Streichbewegungen gezielt angeregt wird.

Offline sein

Schalten Sie für ein paar Stunden Ihr Mobiltelefon aus und gönnen Sie sich den Luxus, nicht erreichbar zu sein. Zudem verhindern Sie damit, dass Sie bei Langeweile immer gleich zum Handy greifen. Stattdessen können Sie ein Buch lesen, Musik hören oder kreativ werden.