Wurzeln haben einen besonderen Stellenwert in der traditionellen Pflanzenheilkunde: Ob Kurkuma, Ingwer, Ginseng oder Teufelskralle – jede dieser Wurzeln hat ihre ganz eigenen stärkenden Eigenschaften.
Seit Jahrtausenden werden Wurzeln in allen Kulturen zur Linderung bestimmter Beschwerden eingesetzt. Besonders in der indischen Heilkunde Ayurveda haben neben Blättern, Samen, Blüten, Rinden, Kernen, Sprossen und Trieben auch Wurzeln eine wichtige Bedeutung: Sie stehen für die Grundlage des Lebens. Wurzeln speichern Energie, das sogenannte Prana – eine Kraft, die für die Balance von Körper, Geist und Seele genutzt wird.
Bei uns finden Wurzeln in unterschiedlicher Form ebenso ihren Einsatz in der Pflanzenheilkunde. «Um ihre wertvollen Nähr- und Inhaltsstoffe zu nutzen, werden sie in verschiedenen Formen verarbeitet und eingenommen, beispielsweise als Nahrungsergänzungsmittel in praktischer Kapselform», erklärt Petra Näf, dipl. Drogistin HF und Co-Betriebsleiterin. «So ist die Dosierung der Wurzelextrakte genau definiert und auf den jeweiligen Wirkungsbereich abgestimmt.» Wurzeln können aber auch einfach in die tägliche Ernährung integriert werden, etwa als fein gemahlenes Pulver, gemischt in Wasser, Pflanzenmilch, Smoothies oder gekochte Gerichte. Ihr bitterer, scharfer oder würziger Geschmack sorgt in verschiedenen Gerichten für Abwechslung.
Kurkuma: Natürlicher Entzündungshemmer
Seit über 5000 Jahren wird die aus dem indischen und südostasiatischen Raum stammende Kurkumawurzel, die zur Gruppe der Ingwergewürze gehört, als Heil- und Gewürzpflanze verwendet. Dank ihrer sonnengelben Farbe wird sie auch Gelbwurzel genannt. «Aktuell erlebt Kurkuma einen regelrechten Boom», weiss die Expertin. Und das sei auch kein Wunder: «Aktuelle wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Kurkuma dank dem Hauptwirkstoff Curcumin einer der stärksten natürlichen Entzündungshemmer ist und insbesondere bei Gelenkbeschwerden und Steifheit bei regelmässiger Einnahme hilft.» Zudem schützt Kurkuma nachweislich Zellen vor freien Radikalen und oxidativem Stress, was den Alterungsprozess verlangsamen kann. Ebenso weisen neue Erkenntnisse darauf hin, dass die Wurzeln die Elastizität der Blutgefässe fördert – was zu einem gesunden Herz-Kreislauf-System beiträgt – und eine positive Wirkung auf die Darmflora hat.
Teufelskralle: Für Gelenke und bei Muskelverspannungen
Die knolligen Speicherwurzeln der Afrikanischen Teufelskralle, die ursprünglich aus dem südlichen Afrika stammt, enthalten Inhaltsstoffe, die entzündungshemmend, schmerzlindernd und appetitanregend wirken sowie den Gallenfluss fördern. «Hierzulande wird die Wurzel deshalb hauptsächlich bei Gelenkschmerzen eingesetzt», weiss Petra Näf. Aufgrund langjähriger Erfahrung kommt die Teufelskralle jedoch auch zur Linderung von Entzündungen und Schmerzen, insbesondere bei entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates zum Einsatz, also z.B. bei Gelenk-, Rücken- und Nackenschmerzen, Muskelverspannungen, Sehnenzerrungen und leichten Verstauchungen. Teufelskralle wird entweder innerlich oder äusserlich angewendet – beispielsweise in Form von Kapseln, Salben, Cremes oder Gels, die die Wirkung von Massagen oder Kompressionen unterstützen können.
Ingwer: Gesunde Schärfe für Körper und Geist
Genau wie Kurkuma wird auch die tropische Gewürzpflanze Ingwer seit Jahrhunderten in der Medizin und in der Küche verwendet. Die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe des Ingwers sind in der Wurzel wie auch im Gewürzpulver enthalten – frisch enthält er mehr ätherische Öle, getrocknet mehr Scharfstoffe. Ingwer ist bekannt für seine verdauungsfördernden, immunstärkenden, entzündungshemmenden, schmerzlindernden und wärmenden Eigenschaften. Dies macht ihn zu einer vielseitigen Heilpflanze, insbesondere bei Erkältungen, Verdauungs- oder Menstruationsbeschwerden, bei Übelkeit, bei Erschöpfungszuständen sowie bei Gelenk-, Muskel- und Halsschmerzen. «Wer die gesundheitlichen Vorteile des Ingwers für sich nutzen möchte, geniesst ihn in Getränken», empfiehlt Petra Näf. «Wärmend wirkt er beispielsweise in Form von Tee oder als Shot. Mit Ingwer gewürzte Gerichte erhalten zusätzlich eine fein-feurige Schärfe.» Wer den Geschmack von Ingwer nicht mag, kann auf Ingwerpräparate wie etwa Kapseln zurückgreifen.
Ginseng: Sorgt für frische Energie
Ginseng ist eine Wurzel, die ursprünglich aus Korea und Russland stammt. Sie gilt seit vielen Jahrhunderten in den traditionellen asiatischen Heillehren als allgemeines Stärkungsmittel bei Schwächezuständen aller Art. Wissenschaftliche Untersuchungen weisen nach, dass Roter Ginseng bei einer langfristigen Einnahme vor Grippe und Erkältungskrankheiten wie Husten und Schnupfen schützen kann. Die Drogistin ergänzt: «Ginseng ist nicht nur bekannt dafür, dass er das Immunsystem stärkt, sondern er gilt auch als natürlicher Muntermacher.» Er eigne sich deshalb besonders als Kraftspender für Menschen, die sich chronisch müde und nicht so recht leistungsfähig fühlen. «Ginseng ist ein bekanntes Adaptogen und hilft, mit dem Stress besser umzugehen und so die geistige Leistungsfähigkeit zu unterstützen.» Die Wurzel ist in vielen Formen erhältlich, sei es getrocknet, als Extrakt oder als hoch dosierte Kapseln. Unsere Fachpersonen beraten Sie dazu gerne.