«sauber essen»
Gesund sein, aktiv sein, fit sein. Das wünschen wir uns doch alle. Ernährungsprogramme dafür gibt es viele, manche davon sind geeigneter als andere. Und nicht selten kommen diese Trends aus den USA. Nicht anders verhält es sich mit Clean Eating, was «sauber essen» bedeutet.
Gemeint ist damit aber nicht, dass alle Lebensmittel auf bestimmte Art und Weise gewaschen und gereinigt werden müssen. Das «sauber» bezieht sich auf die Herstellung der «Rohstoffe»: Gemüse, Früchte, Getreide, Nüsse, pflanzliche Fette, Fisch, Fleisch, Eier, Milch – alles soll möglichst bio und unverarbeitet sein. Dinge wie Geschmacksverstärker, Konservierungs-, Farboder Süssstoffe, aber auch raffinierter Zucker, Weissmehl, Fertiggerichte oder Fast Food sind tabu. Kurz gesagt: Alles, was stark verarbeitet wurde, steht auf der schwarzen Liste. Lässt sich etwas nicht ganz vermeiden – beispielsweise Salz oder tierische Fette –, so ist es wenigstens stark zu reduzieren. Zudem soll nach Möglichkeit Regionales und Saisonales auf den Tisch kommen.
Neu und trotzdem altbekannt
Erfunden wurde Clean Eating von der amerikanischen Ernährungsberaterin, Gesundheitsexpertin und Buchautorin Tosca Reno. Sie hatte nach einem gesunden und leicht umsetzbaren Weg gesucht, um Gewicht zu verlieren. Reno wollte abnehmen und trotzdem nicht auf den Genuss verzichten. Herausgekommen ist dabei eine Ernährungsweise, die inzwischen weltweit viele Fans gewonnen hat, darunter auch Hollywoodstars wie Nicole Kidman, Angelina Jolie und Halle Berry.
Zurück zu den Wurzeln
Auch wenn der Name neu ist, so kommt uns beim Clean Eating doch einiges bekannt vor. Tatsächlich erinnert die Philosophie stark an die Vollwerternährung, die in den 1980er-Jahren in Mode kam. Und nicht nur das, denn in den Clean-Eating-Regeln findet sich vieles wieder, was auch die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) in ihren Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung propagiert. Den modernen Touch erhält Clean Eating durch neue Gerichte wie etwa Smoothies oder Overnight Oats. So nennen sich über Nacht eingeweichte Haferflocken. Auch attraktiv angerichtete Menüs in kleinen Schüsseln, sogenannte Bowls, zählen dazu.
Es geht um mehr als ums Essen
Neben den gesundheitlichen Aspekten verfolgt Clean Eating aber auch die Bekämpfung von Food-Waste – neudeutsch für Lebensmittelverschwendung – und die Abfallvermeidung. Der Gedanke dahinter: Wer sein Essen selbst zubereitet, verwertet auch eher anfallende Reste. Dazu kommt, dass bei frischen Zutaten bedeutend weniger Verpackungsmüll wie Plastik oder Karton anfällt.
Und genau damit landen wir bei unseren Wurzeln, genauer gesagt bei unseren Gross- oder sogar Urgrossmüttern. Denn in ihrer Jugend gab es noch kaum verarbeitete Lebensmittel und schon gar kein Fast Food oder Convenience Food. Sie lernten das Kochen bei ihren Müttern und dafür wurden frische und vor allem regionale und saisonale Nahrungsmittel verwendet. Sie sind und waren also die wahren «sauberen Esserinnen».
Immer Frühstücken - Müesli oder warmer Porridge sättigen am längsten.
Reichlich Flüssigkeit - Täglich zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüssten Tee trinken.
Ausgewogene Ernährung - Grössere Mahlzeiten sollen immer komplexe Kohlenhydrate, gesunde Fette und Eiweiss liefern.
Fünf bis sechs Malzeiten - Durch kleinere, dafür aber häufigere Mahlzeiten isst man nicht zu viel und lernt, sein Sättigungsgefühl besser einzuschätzen.
Gesunde Fette wählen - Diese finden sich unter anderem in Nüssen, Avocados, fettreichem Fisch und pflanzlichen Fetten, z. B. Raps- oder Olivenöl.
Frische Lebensmittel - Frisches Gemüse und frische Früchte sind top, Konservierungsstoffe und dergleichen ein Flop.
Wenig Zucker - Stark zuckerhaltige Nahrungsmittel sind ebenso unerwünscht wie künstliche Süssstoffe.
Selber Kochen - Wer selbst in der Küche steht, kann die Inhaltsstoffe seiner Mahlzeiten selbst bestimmen.