Schwitzen

Ratgeber / Gesundheit

Bloss nicht ins Schwitzen kommen

24.06.2024 / von 

Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm steigen die Temperaturen. Was für die einen der Inbegriff von Ferien ist, lässt die anderen ordentlich ins Schwitzen geraten. Aber: Ohne Schweiss würden wir sehr schnell überhitzen.

Natürlicher Temperaturausgleich

Unser Körper besitzt für ein optimales Funktionieren eine Grundtemperatur von ungefähr 36,5 Grad Celsius. Grosse Hitze jedoch lässt die Körpertemperatur steigen, was wiederum die Gesundheit beeinträchtigt. Um sich vor einer solchen Überhitzung zu schützen, hält der Körper ein hervorragendes Kühlsystem bereit. «Rund zwei bis vier Millionen Schweissdrüsen sind über den ganzen Körper verteilt, mit einer besonderen Häufung unter den Achseln, in den Ellenbeugen, auf der Stirn sowie an den Füssen und Händen», weiss Carole Dobler, dipl. Drogistin HF und Betriebsleiterin. «Diese Drüsen lassen uns schwitzen, die Flüssigkeit verdunstet auf der Haut, wodurch die Körpertemperatur gesenkt wird.»

Dehydratation, Sonnenstich und Hitzschlag

Die Drogistin fügt hinzu: «Bei dieser Regulation geht sehr viel Wasser verloren, bis zu circa ein Liter pro Tag. Es kann also sein, dass plötzlich zu wenig Flüssigkeit im Körper vorhanden ist. Man spricht dann von einer Dehydratation.» Diese lässt sich beispielsweise an Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel erkennen, aber auch, wenn Lippen und Mund trocken sind, der Urin dunkel und spärlich wird oder die Konzentrationsfähigkeit abnimmt.

Wird der Körper nicht ausreichend heruntergekühlt, kann es zu einem Sonnenstich kommen. Die Symptome sind in der Regel erst am Abend zu spüren und bestehen typischerweise aus starkem Kopfweh, Nackensteifheit, einem geröteten, heissen Kopf, Erbrechen und manchmal auch einer erhöhten Herzfrequenz. «Treten ein erhöhter Puls, Fieber, ein kollabierender Kreislauf oder Bewusstseinsstörungen bereits während des Sonnenbads auf, handelt es sich vermutlich um einen Hitzschlag», erklärt die Expertin. Da dies lebensgefährlich sein kann, sollte man in solchen Fällen sofort ärztliche Hilfe holen.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, legt man Outdoor-Aktivitäten wie Joggen oder Velofahren möglichst nicht auf die Mittagszeit und achtet auf einen guten Sonnenschutz inklusive Kopfbedeckung. Zusätzlich empfiehlt es sich, für ausreichend Abkühlung von aussen zu sorgen, sei es mit einem Ein- oder Abtauchen ins Wasser, einem nass-kalten Tuch für Kopf und Nacken oder zwischendurch mit einem erfrischenden Thermalwasserspray. Und natürlich ist das präventive A und O: ausreichend trinken, idealerweise 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag. Wem dies schwerfällt, kann sich bereits am Morgen eine grosse Karaffe mit erfrischendem Eistee zubereiten und im Laufe des Tages regelmässig davon trinken (siehe Rezept unten) oder zwischendurch ein Stück Wassermelone, Gurke oder Tomate naschen.

Tipps zur Körperpflege

Was aber, wenn starkes Schwitzen im Sommer zur Belastung wird? Da ist unbedingt eine regelmässige Reinigung mit einem sanften Duschmittel angesagt. Hilfreich ist es auch, die behaarten Stellen zu rasieren, sodass sich der Schweiss dort weniger festsetzen und Geruch bilden kann. Carole Dobler ergänzt: «Die tägliche Verwendung eines qualitativ hochwertigen Deos ist wichtig. Dabei sollten Schweissbildung, Hautempfindlichkeit und individuelle Vorlieben, wie die Verwendung von Aluminium oder aluminiumfreien Produkten, berücksichtigt werden.»

Braucht man intensiveren Schutz, gibt es sogenannte Antitranspirants für Achselhöhlen, Hände oder Füsse mit höherem Aluminium- oder Gerbstoffanteil. Diese werden am häufigsten als Creme aufgetragen: in der Regel einmal pro Woche am Abend auf die geduschte und nicht frisch rasierte Haut. Die Langzeitwirkung dieser Produkte hält zwei bis fünf Tage und funktioniert als Ergänzung zum regulären Deo am Morgen.

Achtung, Mineralstoffmangel!

  • Schweiss besteht zu 90 Prozent aus Wasser, der Rest sind Mineralsalze. Um bei starkem und häufigem Schwitzen einem Salzverlust vorzubeugen, empfiehlt sich eine ausreichende Zufuhr sogenannter Elektrolyte, beispielsweise durch isotonische Getränke, leicht gesüsste Tees oder eine Bouillon.
  • Wer täglich einer körperlich anstrengenden Tätigkeit unter der Sonne nachgeht, sollte sich bezüglich eines individuell angepassten Mineralstoffpräparats als Ergänzung beraten lassen. Es kommen vor allem Magnesium, Kalium, Natrium und Kalzium infrage.

Ein Tipp für die Zvieri-Box auf der Familienwanderung: Bananen sind reich an Kalium und Magnesium. Kombiniert man dazu noch Salzstängeli oder Vollkorncrackers sowie einen selbst gemachten Eistee, ist die Versorgung mit Elektrolyten gut abgedeckt.

EISTEE-REZEPT: PURE ERFRISCHUNG

2 Beutel vom Kräutergarten-Tee von Naturage in eine grosse Kanne geben, mit heissem Wasser aufgiessen und ca. 8 bis 10 Minuten ziehen lassen. Je nach Geschmack mit frischem Zitronenthymian, Pfefferminze, Ingwer oder Zitronenmelisse ergänzen und abkühlen lassen.
Einen Klecks Honig dazugeben und gut umrühren. Je nach Gusto kann auch ein Schuss Holunderblütensirup oder eine andere Zuckerart verwendet werden.
Ein paar Eiswürfel sowie ein Schuss frisch gepressten Orangensaft und/oder Zitronen- oder Limettenschnitze geben dem abgekühlten Getränk 
eine sommerliche Frische.