Ein frischer und offener Blick ist nicht zuletzt einer gepflegten Augenpartie zu verdanken. Da die Haut um die Augen gewebearm und empfindlich ist, gehört die richtige Pflege zur täglichen Beauty-Routine.
Sie hat so einiges auszuhalten und wird gern vernachlässigt: die Haut der Augenpartie. Das Feuchtigkeitsdepot rund um die Augen besitzt weder viele lipidspendende Talgdrüsen noch festigendes Unterhautfett, was das zarte Gewebe anfällig für Trockenheit macht. Und da die Haut um die Augen besonders dünn ist, können auch die darunter liegenden Äderchen und Lymphgefässe durchscheinen. Auch Stress, Schlafmangel und Sonnenstrahlen setzen der sensiblen Hautpartie zu – Augenringe, Tränensäcke und Krähenfüsse sind die Folge. Eine speziell auf die Beschaffenheit der Augenpartie abgestimmte Pflege sorgt für Abhilfe.
Creme, Gel, Fluid oder Serum?
Die Augencreme ist die reichhaltigste Variante unter den Pflegeprodukten und versorgt die trockene Haut mit Feuchtigkeit und Fett. Ein Augengel mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt zieht schnell in die Haut ein und wirkt eher kühlend, weshalb es bei Schwellungen, Rötungen und Augenringen empfehlenswert ist. Wendet man es am Morgen an, kann man schon nach kurzer Zeit Concealer und Make-up auftragen, ohne dass diese fleckig wirken. Ein Augenfluid ist ein Kompromiss zwischen Creme und Gel. Es ist weniger reichhaltig als eine Creme, aber trotzdem ausreichend fettend. Es spendet Feuchtigkeit und zieht schnell ein, die Haut ist optimal auf das Make-up vorbereitet. Das hoch konzentrierte und reichhaltige Serum hingegen pflegt vor allem regenerierungsbedürftige Haut intensiv und kann sowohl morgens als auch abends angewendet werden. Da es neben Feuchtigkeit auch intensive Wirkstoffe enthält, kann es – je nach Produkt – auch unter einer anderen Augenpflege aufgetragen werden. Kleiner Tipp: Augenprodukte aus dem Kühlschrank sorgen beim Auftragen für einen Extra-Frischekick.
Sanft aber gründlich
Das Augen-Make-up wird mit einem Wattepad und einer geeigneten Lotion entfernt. Für wasserfestes oder starkes Augen-Make-up eignet sich eine Zwei-Phasen-Reinigungslotion besonders gut. Das Wattepad wird mit der Lotion getränkt, aber nicht durchnässt, und aufs geschlossene Auge gelegt. Für besonders leichtes Entfernen von Mascara und Lidschatten kann man das Wattepad einen kurzen Moment einwirken lassen, damit sich die Produkte gut lösen. Danach wischt man das Pad mit sanftem Druck von oben nach unten über die Augenpartie. Dabei sollte man nicht rubbeln, da dies zu Irritationen führen kann und Wimpern schneller ausfallen könnten. Für jedes Auge sollte ein neues Wattepad benutzt werden. Eine gepflegte Haut wirkt frisch und gesund.
Yasmin Hubmann
Dipl. Drogistin HF, Co-Betriebsleiterin einer Drogerie Apotheke in Ebikon
Ab wann empfehlen Sie, die Augenpartie zu pflegen, und auf welche Wirkstoffe sollte man setzen?
Da sich Fältchen immer zuerst in der Augenpartie zeigen, rate ich, bereits ab 20 Jahren damit zu beginnen. Junge Haut braucht vor allem Feuchtigkeit. Eine Gel-Textur wirkt kühlend und abschwellend. Hyaluronsäure ist für alle geeignet – sie bindet Wasser, was für einen Anti-Aging-Effekt sorgt. Trockene Haut braucht neben Feuchtigkeit auch Lipide. Karitébutter pflegt die Augenpartie effektiv. Legt man das Augenmerk auf Anti-Aging, strafft Pro-Xylane, ein Wirkstoff aus Buchenholz, die Konturen und mildert Falten.
Wie arbeitet man die Pflege ein?
Das Produkt klopft man sanft von Nase in Richtung Schläfen ein. Die Massage verbessert die Einarbeitung der Wirkstoffe und fördert die Durchblutung. Mit einem Massageroller wird zusätzlich die Lymphdrainage stimuliert, was Schwellungen reduziert. Die Pflege trägt man morgens und abends unterhalb des Auges auf – je nach Produkt darf man es zusätzlich auf das Augenlid auftragen.
Wie kann man die Haut von innen heraus unterstützen?
Ich empfehle, Hyaluronsäure einzunehmen. Ebenso schützen Antioxidantien wie Kurkuma oder Traubenkernextrakt die Haut von innen vor schädlichen Einflüssen.