Warum hat fast jede Mutter in den ersten paar Wochen des Stillens mit Brustwarzenproblemen zu kämpfen? Da die Brustwarzen sehr empfindlich sind, müssen sie sich erst an die Belastung durch das Saugen des Neugeborenen gewöhnen. Besonders die rötlichen und hellen Hauttypen haben ein erhöhtes Risiko für Brustwarzenprobleme.
Flach- und Hohlwarzen
Bereits in der Schwangerschaft können Frauen Ihre Flach- oder Hohlwarzen auf die Stillzeit vorbereiten, z.B. mit der Anwendung eines Brustwarzenformers. Dieser drückt die Brustwarzen nach aussen, sodass die Mutter das Baby später besser anlegen kann. Während der Stillzeit empfiehlt es sich, die Brustwarzenformer eine halbe bis eine Stunde vor dem Stillen anzuwenden. Oft hilft aber auch schon eine Brustmassage oder ein 5-minütiges Milch abpumpen vor jeder Stillmahlzeit, so dass die Brustwarzen besser hervortreten.
Zuviel Milch
In den ersten zwei Monaten nach der Geburt sind die Brüste jeweils vor dem Stillen oder dem Abpumpen voll und gespannt. Der Körper muss zuerst das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage einpendeln. Wenn die Mutter nach 8 Wochen immer noch das Gefühl hat, dass die Brüste dauerhaft voll sind und vielleicht sogar darunter leidet, dass Milch abfliesst, kann es tatsächlich sein, dass die sie zuviel Milch hat. Dann hilft möglicherweise ein zurückhaltendes Entlastungs-Abpumpen. Oder man greift auf Naturheilmittel wie Salbei- und Pfefferminztee oder Homöopathie zurück.
Zuwenig Milch
Wenn eine Mutter das Gefühl hat, zuwenig Milch zu produzieren, sollte der Auslöser für dieses Problem gesucht werden. Nimmt das Kind gut zu? Liegt die durchschnittliche Gewichtszunahme des Kindes pro Woche unter 120g oder möchte das Baby jede Stunde gestillt werden, sollte die Mutter eine Fachperson um Rat fragen. Stress sollte vermieden werden - das führt ebenfalls zu Milchrückgang. Auch weniger als 5-7 nasse Windeln innerhalb von 24 Stunden kann ein Anzeichen auf zuwenig Milch sein.
Marlen Niederberger
dipl. Drogistin HF
Der Milchfluss geht oft schneller zurück als gewünscht. Wieso?
«Die Gründe sind unterschiedlich. Stress und Schlafmangel können die Milchproduktion vermindern, oder aber das Baby hat eine verstopfte Nase und kann deswegen nicht gut trinken.»
Was raten Sie?
«Möchte die Frau weiter stillen, sollte sie viel trinken, das Kind häufiger ansetzen und die Milchproduktion mit einer Handmilchpumpe unterstützen. Sehr hilfreich sind Milchbildungsglobuli, Schüssler Salze und Stilltees. Führt der Weg über eine Säuglingsmilch, rate ich zu einer Zwiemilchernährung. Das bedeutet, dass das Baby mit Muttermilch und einer Fertigmilch ernährt wird.»
Was hilft bei Koliken?
«Den Schoppen mit schwachem Fencheltee zuzubereiten, wirkt lindernd. Weiter helfen auch spagyrische Essenzen, Bauchmassagen mit der Schüssler Salbe Nr. 7 sowie warme Kirschensteinsäcklein».