Wechseljahre

Ratgeber / Gesundheit

Natürliche Begleitung durch die Wechseljahre

26.08.2024 / von 

Die Wechseljahre läuten einen neuen, kraftvollen Lebensabschnitt ein – wären nicht die unterschiedlichen Beschwerden, die viele Frauen während dieser Phase verspüren. Die Naturheilkunde kann helfen, diesen Übergang sanft und unterstützend zu gestalten.

Die Wechseljahre markieren einen Wendepunkt im Leben einer Frau: Die Eierstöcke verringern allmählich ihre Funktion und die Produktion der weiblichen Sexualhormone sinkt. In der frühen Perimenopause geht erst das Progesteron zurück, während der Östrogenspiegel noch hoch bleibt. Das führt oftmals zu unregelmässigen Zyklen, stärkeren Blutungen und schmerzenden Brüsten. Später sinkt auch das Östrogen, was zu weiteren Beschwerden führen kann. Die häufigsten Symptome sind Hitzewallungen und Schweissausbrüche, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Herzklopfen, trockene (Vaginal-)Schleimhäute und Knochenschwund. Da sich der Stoffwechsel verändert, beobachten viele Frauen in dieser Zeit Wassereinlagerungen und eine Gewichtszunahme.

Mit der letzten Regelblutung tritt die Menopause ein und die Symptome lassen nach. Sie kann allerdings erst rückblickend bestimmt werden, nachdem zwölf Monate lang keine Regelblutung mehr stattgefunden hat. Die Wechseljahre beginnen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren. Sie sind ein natürlicher Entwicklungsprozess, der mit Beschwerden einhergehen kann. Der Verlauf, die Dauer sowie die Symptome sind jedoch sehr individuell. Während zwei Drittel aller Frauen unter leichten bis schweren Wechseljahrbeschwerden leiden, verspürt etwa ein Drittel gar keine Symptome.

Symptome lindern mit Heilmitteln aus der Natur

Allfällige Beschwerden müssen aber keineswegs einfach erduldet werden. Eva Summa, dipl. Drogistin HF und Co-Betriebsleiterin , kennt eine breite Palette an natürlichen Mitteln, die eine Linderung versprechen. «Am häufigsten kommt die Traubensilberkerze zur Anwendung, weil sie über ein breites Wirkungsspektrum verfügt», erklärt die Expertin. «Die Pflanze wirkt östrogenähnlich und kann daher zahlreiche Symptome abfedern, die mit dem Rückgang des Östrogens in Verbindung stehen. Dazu gehören Stimmungs- und Zyklusschwankungen oder Hitzewallungen.»

Viele Frauen leiden während der Wechseljahre unter Schlafproblemen. Hier kann Hopfen Abhilfe schaffen. «Hopfen enthält ebenfalls östrogenähnliche Stoffe und hilft beim Ein- und Durchschlafen», weiss Eva Summa. Wenn nächtliches Herzrasen dazukommt, empfiehlt sie Weissdorn: «Er stärkt und beruhigt das Herz und wirkt gegen nervös bedingte Herzbeschwerden.» Die Drogistin weist aber darauf hin, dass Herzbeschwerden immer ärztlich abgeklärt werden müssen, um andere Ursachen auszuschliessen.

Da die Wechseljahre eine Zeit des Umbruchs sind, rufen sie oft seelische Beschwerden hervor. «Johanniskraut ist ein bewährtes Mittel gegen depressive Verstimmungen», erklärt die Drogistin. «Bei starker innerer Unruhe kann auch die Passionsblume Unterstützung bieten, da sie beruhigend und entspannend wirkt.» Gegen Schweissausbrüche und Hitzewallungen wird Salbei eingesetzt: «Er kühlt den Körper und hemmt eine übermässige Schweissproduktion.»

Eva Summa empfiehlt, dass sich Frauen in einer Drogerie oder Apotheke beraten lassen, sobald sie Beschwerden feststellen. Denn die Heilmittel müssen über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, damit sie ihre Wirkung entfalten. «Nach drei Monaten sollte man eine Linderung verspüren», ergänzt die Expertin. Wenn die Symptome trotz der natürlichen Therapie nach sechs Monaten nicht gelindert werden, sollte eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden. Bei Frauen, deren Lebensqualität durch die Beschwerden erheblich eingeschränkt ist, kann eine Hormontherapie in Betracht gezogen werden.

Viel Bewegung und Sonnenlicht

Auch der persönliche Lebensstil kann dazu beitragen, gelassener durch die Wechseljahre zu kommen. Die Drogistin rät zu einer ausgewogenen, nicht zu fettreichen Ernährung mit genügend Kalzium. Scharfes Essen sollte man eher meiden, da es Hitzewallungen verstärkt. Dasselbe gilt für Alkohol, der zusätzlich den Schlaf beeinträchtigt. Viel Bewegung an der frischen Luft ist besonders förderlich: «Das Sonnenlicht benötigen wir für die Produktion von Vitamin D, das wiederum gebraucht wird, um das Kalzium in den Knochen einzulagern. Zudem hebt es die Stimmung.»

Viele Frauen müssen sich während der Wechseljahre erst wieder neu finden. «Dabei können Achtsamkeitstraining und Yoga unterstützen», sagt Eva Summa. Frauen, die kurz vor den Wechseljahren stehen oder bereits erste Symptome verspüren, rät sie zudem, sich darüber zu informieren, was im Körper vorgeht. «Ein besseres Verständnis davon kann helfen, den Prozess zu akzeptieren und positiv anzugehen.»