Magenbrennen

Ratgeber / Gesundheit

Magenbrennen, was tun?

29.10.2019 / von 

Viele Menschen haben hin und wieder Magenbrennen. Dabei handelt es sich um ein äusserst unangenehmes Gefühl im Oberbauch, manchmal auch hinter dem Brustbein. Es «brennt» und schmerzt. Mit Medikamenten lässt sich meist eine rasche Besserung erzielen. Für eine anhaltende Wirkung kann auch eine Anpassung der Ernährung und der allgemeinen Lebensführung nützlich sein

Wie entsteht Magenbrennen?

Im menschlichen Magen wird der Speisebrei, der durch das Kauen und den Speichel vorverdaut ist, gesammelt und mit Salzsäure durchsetzt. Die Säure stammt aus den Belegzellen der Magenschleimhaut und dient dazu, Krankheitserreger abzutöten und Eiweisse zu denaturieren. Es ist also völlig normal, dass im Magen ein sehr saures Milieu herrscht. Die Magenschleimhaut wird durch einen zähen Schleim geschützt.

Der brennende Schmerz, der landläufig als Magen- oder Sodbrennen bezeichnet wird, entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfliesst. In der Fachsprache spricht man deshalb von Reflux. Eine Ursache kann die Erschlaffung des Ringmuskels sein, der den Magen gegen die Speiseröhre abschliesst. Das ist der Grund, weshalb sich die Symptome im Liegen oftmals verschlimmern.

Auch ein überfüllter Magen nach einer üppigen Mahlzeit kann den sauren Mageninhalt nach oben drücken oder es sind anatomische Gegebenheiten wie Schwangerschaft und Übergewicht, die auf den Magen drücken und dadurch einen Reflux begünstigen. Schliesslich kennt man verschiedene Speisen, die Magenbrennen auslösen können. Da die Speiseröhre nicht durch eine spezielle Schleimschicht geschützt ist, greift die Säure die Speiseröhreninnenwand an. Der Schmerz ist da.

Die Säure neutralisieren

Um Magenbrennen zu behandeln muss man unterscheiden, ob der Reflux nur gelegentlich auftritt oder sich zu einem anhaltenden Problem entwickelt hat. Da Magenbrennen auch auf ein Magengeschwür hindeuten kann, muss bei immer wiederkehrenden Beschwerden ein Arzt konsultiert werden. Bei gelegentlichem Sodbrennen bringen die gängigen Antacida rasche Linderung. Sie neutralisieren die Säure durch eine einfache chemische Reaktion, wirken lokal und sind meistens gut verträglich. Die Gels haften im Unterschied zu den Kautabletten besser an der Speiseröhre.

Ernährungstipps bei Magenbrennen

Tritt der Reflux immer wieder auf, müssen die Ursachen geklärt werden. Gewisse Zitrusfrüchte, essighaltige Salatsaucen, Tomaten, frisches Brot, Gipfeli, Kaffee, Schwarztee, Pfefferminze und Süssigkeiten fördern die Produktion von Magensäure. Wer also regelmässig unter Magenbrennen leidet, sollte den Konsum solcher Speisen einschränken oder ganz meiden.

Als generelle Regel gilt, weniger säurefördernde Lebensmittel, weniger fettig und weniger scharf zu essen. Auch den Genuss von alkoholischen Getränken sollte man meiden oder zumindest auf ein gelegentliches Glas Wein oder Bier einschränken. Ebenfalls hilfreich sind kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Damit vermeidet man die Überfüllung des Magens durch einzelne grosse Mahlzeiten. Vor allem abends sollte man nur noch wenig essen, damit sich der Magen bis zur Schlafenszeit entleeren kann. Wenn sich die Symptome im Liegen verstärken, hilft eine leichte Hochlagerung des Oberkörpers.

Stärkste Hilfe gegen Sodbrennen: Protonenpumpenhemmer

Die derzeit stärksten Arzneimittel zur Verringerung der Magensäureproduktion sind die sogenannten Protonenpumpenhemmer. Als Protonenpumpe bezeichnet man den säureproduzierenden Mechanismus in den Belegzellen des Magens. Durch die Blockade dieser Pumpe wird die Produktion von Magensäure gehemmt. Dies bringt eine Linderung der Schmerzen, die zwar nicht sofort einsetzt, danach jedoch bis zu drei Tage lang anhält.

Protonenpumpenhemmer sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sie werden einmal täglich und in der Regel zur Akutbehandlung während maximal zwei bis vier Wochen eingenommen. Beide Medikamentengruppen sind gut verträglich. Stets jedoch müssen die Ursachen des Reflux beseitigt werden. Wichtige Massnahmen sind Körpergewicht abbauen, langsam und aufrecht sitzend essen, gründlich kauen und die Ernährungsgewohnheiten überprüfen. Das braucht ein bisschen Anstrengung, aber was für eine Erleichterung, wenn das quälende Brennen endlich weg ist!