Darm

Ratgeber / Gesundheit

Ein gesunder Darm

03.12.2020 / von 

Neben seiner Verdauungsfunktion leistet der Darm auch einen wesentlichen Beitrag für unser Immunsystem und das allgemeine Wohlbefinden. Um all die Aufgaben zu erfüllen, ist eine funktionierende Verdauung und ein gesunder Darm die wichtigste Voraussetzung.

Rund 100 Billionen Bakterien, aufgeteilt in etwa 2000 verschiedene Arten, besiedeln den menschlichen Darm. Sie bereichern sich gegenseitig und machen es sich in diesem Lebensraum gemütlich. Die Darmflora, das sogenannte Mikrobiom, stellt quasi ein Ökosystem dar, wie es auch in der Natur vorkommt. Der Darm benötigt die «guten Bakterien», um seine vielseitigen Aufgaben zu erfüllen. Die Bedingungen in den Gedärmen der Menschen sind aber nie gleich, sondern individuell wie ein Fingerabdruck. Allerdings kann sich die Zusammensetzung der Darmflora, im Gegensatz zum Fingerabdruck, über die Jahre verändern. Sie ist abhängig von Ernährung, Alter, Lebensweise, allfälligen Grunderkrankungen und schädlichen Stoffen, die aufgenommen werden. Somit sind auch die Bedürfnisse bei jedem Menschen anders. Wichtig ist in jedem Fall die Artenvielfalt – wie auch in jedem Ökosystem. Das heisst, dass möglichst viele verschiedene erwünschte Bakterien gute Lebensbedingungen in unserem Darm finden sollten.

Wichtige Aufgaben der Darmflora

Aufrechterhaltung der Darmbarriere

Die Darmflora bildet zusammen mit der riesigen Darmschleimhaut die erste Barriere gegen Krankheitserreger, welche mit der Nahrung aufgenommen werden. Somit ist die Darmflora ein wichtiger Bestandteil, um sich vor krankmachenden Keimen zu schützen.

Einfluss auf das Wohlbefinden

Blähungen, Verstopfung oder Durchfall verschlechtern das gesamte Wohlbefinden. Eine ausgeglichene Darmflora kann das Befinden positiv beeinflussen.

Unterstützung der Verdauung

Bakterien bauen Nahrungsbestandteile ab, vor allem unverdauliche Pflanzenbestandteile, die sogenannten Ballaststoffe.

Versorgung und Schutz der Darmschleimhaut

Abbauprodukte, zum Beispiel aus Ballaststoffen, dienen den Darmzellen als Energiequelle und regulieren deren Wachstum.

Bestandteil des Immunsystems

Die Darmflora stimuliert das darmeigene Immunsystem, gleichzeitig beeinflusst das Immunsystem die Zusammensetzung der Darmflora. 70–80 % aller Zellen, die Antikörper produzieren, befinden sich in der Schleimhaut des Darmes.

Gleichgewicht zwischen Bakterien halten

Wichtig für eine intakte Darmflora ist, dass das Gleichgewicht zwischen «guten» und «schlechten» Bakterien stimmt. Gute Bakterien hindern krankmachende Erreger, sich an der Darmwand anzudocken.

Den Darm sanieren

Damit diese Aufgaben bestmöglich erfüllt werden können, lohnt sich eine sogenannte Darmsanierung; sie baut die Darmflora neu auf und bringt sie ins Gleichgewicht. Je nach Lebenslage eignen sich verschiedene Situationen: Wer sich häufig abgeschlagen fühlt oder an Blähungen leidet kann von einer Darmsanierung profitieren. Ebenso bewährt hat sie sich nach einer Antibiotikatherapie oder wenn eine ausgewogene Ernährung vernachlässigt wurde.

Drei zentrale Punkte bei einer Darmsanierung

Ausleiten

Als erstes ist es wichtig, den Darm von Schlacken und Schadstoffen zu befreien. Huminsäuren, das sind Stoffe, die ursprünglich beim Abbau von Pflanzen entstanden sind, nehmen diese auf und vermindern ein Übertreten in den Verdauungsapparat.

Aufbauen

Zum Aufbau der Darmflora gibt es diverse Möglichkeiten. Bewährt haben sich Probiotika, welche sich meist aus verschiedenen Milchsäurebakterien-Stämmen zusammensetzen, quasi die im Darm erwünschten Bakterien.

Nahrung für die Darmschleimhaut

Langfristig ist es wichtig, das stabilisierte Milieu aufrecht zu erhalten und ein Gleichgewicht herzustellen. Dafür eignen sich sogenannte Präbiotika, Ballaststoffe, mit denen die guten Bakterien gefüttert werden, damit sie sich weiter vermehren.

Eine Darmsanierung kann als Einstieg in eine nachhaltig gesunde Ernährung genutzt werden. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke oder Drogerie beraten.