Der Frühling ist der perfekte Zeitpunkt, um sich von altem Ballast zu befreien. Für alle, die ihren Körper auf natürliche Weise beim Entgiften und Entwässern unterstützen möchten, erklärt Naturheilkunde-Experte Kurt Altermatt Wirkung und Zubereitung von fünf Heilkräutern.
Kurt Altermatt
Eidg. dipl. Drogist und Naturheilkunde-Experte
Unter anderem ist Kurt Altermatt mitverantwortlich für die biologischen Teemischungen von Naturage: naturage.ch/gesundheitstees
Brennnessel
Ein hoher Gehalt an Mineralstoffen wie Kalium sowie Flavonoide in der Pflanze fördern die Ausscheidung von belastenden Ablagerungen im Gewebe. Schlackenstoffe und Stickstoffverbindungen, die bei der Verdauung von Eiweissen entstehen, werden mithilfe von Brennnessel über die Nieren ausgeschieden.
«Mit ihren gezähnten Blättern und ihren Brennhaaren strahlt die Brennnessel Aggressivität aus, was in der Pflanzenwelt unüblich ist. Sie kann nicht nur Böden von Stickstoffbelastungen befreien, sondern auch den menschlichen Körper.»
Anwendung: 2 Teelöffel Brennnesselblätter mit kochendem Wasser angiessen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. 1 bis 2 Liter pro Tag davon trinken.
Ackerschachtelhalm
Die Pflanze wirkt wassertreibend und entschlackend. Zum Einsatz kommt sie auch bei Ödemen, zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege oder bei Nierengriess.
«Der Ackerschachtelhalm nimmt aus den Tiefen des Bodens Flüssigkeit auf, leitet das Wasser durch sich hindurch und scheidet es – angereichert mit Mineralstoffen wie Kieselsäure – wieder aus. Unsere Nieren funktionieren ganz ähnlich: Sie filtern täglich rund 1800 Liter Blut und sorgen dafür, dass Gift- und Abfallstoffe über den Urin aus dem Körper ausgeschieden werden.»
Anwendung: 2 Teelöffel Ackerschachtelhalmkraut mit kochendem Wasser angiessen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. 1 bis 2 Liter pro Tag trinken.
Echte Goldrute
Die Echte Goldrute wirkt wassertreibend, krampflösend, entzündungshemmend und lindert übermässigen Harndrang. Die Pflanze wirkt zudem unterstützend bei rheumatischen Beschwerden und bei übermässigem Schwitzen.
«Die Blüte der Echten Goldrute wirkt auf den ersten Blick etwas zerzaust. Wie Zahnräder greifen die einzelnen Blüten ineinander und bilden eine Harmonie. Das Prinzip des Zusammenspiels erinnert an die Nieren: Auch hier bilden zwei Organe eine Einheit.»
Anwendung: 2 Teelöffel Goldrutenkraut mit kochendem Wasser angiessen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. 2 bis 3 Tassen pro Tag trinken.
Indischer Nierentee
Die Pflanze enthält ätherische Öle, Kaffee- und Rosmarinsäure sowie Flavonoide. Diese sorgen für eine erhöhte Harnmenge und wirken wassertreibend, entschlackend und schwach krampflösend.
«Wegen seiner langen, weisslichen Staubblätter, die an die Schnurrhaare einer Katze erinnern, wird der Indische Nierentee auch Katzenbart genannt. Die Heilpflanze wird in Indochina, Indonesien, Ostindien und im nördlichen Australien kultiviert. Für die Teezubereitung verwendet man die gezahnten, zugespitzten Blätter sowie Stängelspitzen.»
Anwendung: 2 Teelöffel des Indischen Nierentees mit kochendem Wasser angiessen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. 2 bis 3 Tassen pro Tag trinken.
Hängebirke
Die Hängebirke wirkt harntreibend und wird darüber hinaus zur Durchspülung bei bakteriellen sowie entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege oder bei Nierengriess eingesetzt.
«Das Wesen der Birke ist jung, beweglich und unbelastet. Alles ist immer in Bewegung. Eine besondere Beziehung pflegt die Birke zum wässrigen Milieu. An heissen Tagen kann sie über ihre Blätter bis zu 600 Liter Wasser verdunsten. Ihre Eigenschaften macht sich die Naturheilkunde zunutze: Sei es zur Entschlackung oder zur Förderung der eingeschränkten Beweglichkeit bei rheumatischen Beschwerden.»
Anwendung: 2 Teelöffel Birkenblätter mit kochendem Wasser angiessen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. 1 bis 2 Liter pro Tag trinken.