Couperose

Ratgeber / Schönheit

Couperose - Wenn die Haut errötet

24.02.2025 / von 

Ein strahlender, gesunder Teint – das ist der Wunsch vieler. Doch für Menschen mit Couperose wird dieser oft durch unerwünschte rötliche Verfärbungen getrübt. Mit der richtigen Pflege und gezielten Tipps lässt sich das Hautbild spürbar verbessern.

Couperose ist eine chronische und genetisch bedingte Hautveränderung und macht sich hauptsächlich durch erweiterte Blutgefässe und oberflächige Rötungen im Gesicht bemerkbar. Sie tritt besonders häufig bei hellhäutigen, blonden oder rothaarigen Menschen des «keltischen Typs» auf, was ihr den Beinamen «Fluch der Kelten» eingebracht hat. Die Couperose zeigt sich vor allem bei Frauen ab dem 30. Lebensjahr, weil die Gefässe mit fortschreitendem Alter an Elastizität einbüssen und sich leichter erweitern. Männer sind seltener betroffen.

Wie erkennt man eine Couperose?

Die Haut von Personen, die an Couperose erkranken, ist meistens sehr empfindlich und neigt zu Trockenheit und Spannungsgefühl, manchmal sogar zu Juckreiz. Im Bereich der Nase und der Wangen zeichnen sich feine rötliche bis bläuliche Äderchen ab. Wenn Couperose schon weiter fortgeschritten ist, kann es zu permanenten Rötungen kommen, und die Gefässe unter der Haut werden deutlich sichtbar. Die Couperose zeigt sich fast ausschliesslich im Gesicht – selten auch am Hals und am Dekolleté. Das auffälligste Symptom der Couperose ist der sogenannte Flush, der sich in plötzlich auftretenden flächigen Rötungen im Gesicht äussert und manchmal auch von Wärmeempfindungen begleitet wird, die Betroffene als «Glühen» bezeichnen. Couperose wird auch als frühe Form von Rosazea bezeichnet. Der Übergang zwischen Couperose und Rosazea ist oft fliessend, und eine klare Abgrenzung ist schwierig. Bei fortgeschrittenen Stadien der Rosazea kommen häufig entzündliche Vorgänge auf der Haut hinzu, bei denen sich kleine Knötchen oder Eiterpickel bilden. Das ist bei Couperose nicht der Fall.

Lästigen Rötungen entgegenwirken

Bei der Couperose handelt es sich nicht um ein gesundheitliches, sondern in erster Linie um ein kosmetisches Problem. Die sichtbaren Hautveränderungen und andere Symptome wie Brennen und Juckreiz können Betroffene aber stark belasten. Obwohl man die Couperose nicht heilen kann, gibt es verschiedene Wege, um den Rötungen entgegenzuwirken und sie etwas abzumildern. In erster Linie sollte man bekannte Auslöser, welche die Rötungen hervorrufen oder verstärken, so gut es geht vermeiden. Dabei handelt es sich vor allem um Faktoren, die die Kapillaren erweitern und die Durchblutung fördern. Dazu gehören direkte und indirekte Sonneneinstrahlung, der Konsum von scharfen Speisen und Alkohol, mechanische Einwirkungen, wie zum Beispiel starkes Reiben mit einem Handtuch, oder auch starke Temperaturwechsel und heisse Bäder. Alkohol ist doppelt ungünstig für Betroffene, da er die Blutgefässe weitet und gleichzeitig die Haut austrocknet, was sie noch anfälliger für Irritationen macht.

Die richtige Pflegeroutine bei Couperose

Für die Pflege von empfindlicher Couperose-Haut gibt es spezielle Pflegelinien. Die meisten beinhalten eine sanfte Reinigungsmilch, die man mit den Fingern aufträgt und mit lauwarmem Wasser abspült. Im Anschluss trägt man ein Tonic auf, das reizmildernde Substanzen enthält. Für Betroffene, deren Haut auf Wasser mit Reizungen reagiert, gibt es auch All-in-one-Produkte, die man nicht abwaschen muss. Grundsätzlich sollte man bei der Reinigung und Pflege möglichst wenig Reibung anwenden. Tagsüber kann man zudem ein Serum auftragen, das gezielt gegen Rötungen wirkt, und für die Nacht eignet sich eine Pflege oder eine Gesichtsmaske. Bei allen Produkten sollte man darauf achten, dass sie beruhigend, reizmildernd und kühlend wirken sowie seifen- und alkoholfrei sind.

Wer leichte Rötungen kaschieren möchte, kann entweder auf eine getönte Tagescreme oder auf ein Produkt mit einem leichten Grünstich zurückgreifen. Make-up-Produkte sollten gut pflegen, aber nicht zu fettend sein. Beim Kauf von Produkten achtet man am besten auf die Bezeichnung «nicht komedogen». Das bedeutet, dass sie die Poren nicht verstopfen. Für starke Rötungen gibt es auch Camouflage-Produkte, die stark deckend sind und trotzdem ein natürliches Hautbild ermöglichen. Am besten lässt man sich dazu von den Fachpersonen in der Drogerie oder Apotheke beraten, um die Produkte auf den individuellen Hautzustand abzustimmen.

Stärkung von innen

Damit Haut und Gefässe sich gut regenerieren können, sollte man auf eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse achten und Stress so gut wie möglich vermeiden. Ein Mikronährstoffpräparat, das den Körper mit allen Vitaminen und Nährstoffen versorgt, bietet hier Unterstützung. Wer Mühe hat, sich zu entspannen, kann auch auf pflanzliche Helfer wie Lavendel zurückgreifen. Probiotische Produkte verbessern zudem das Milieu im Darm, wodurch der Körper und die Haut widerstandsfähiger werden. Die Gefässe gezielt schützen und stärken kann man mit Rosskastanienextrakt sowie mit Antioxidantien, wie sie zum Beispiel in Pinienrinden- und Grüntee-Extrakt enthalten sind. Eine Kombination aus Vitamin C und Zink fördert zudem den Aufbau von Kollagen, das für die Haut und die Gefässwände wichtig ist.

Dermatologische Behandlungen

Manchmal kann es sein, dass sich die Couperose trotz Vermeidung der bekannten Auslöser und spezifischer Hautpflege nicht bessert. Wer stark unter den Rötungen leidet, kann auch dermatologische Behandlungen wie eine Lasertherapie ins Auge fassen. Dabei werden erweiterte Äderchen mit Laserstrahlen gezielt verödet und im Anschluss vom Körper abgebaut. Die Anzahl Sitzungen hängt davon ab, wie gross die zu behandelnde Fläche ist und wie tief die Gefässe unter der Haut liegen.

Von Couperose Betroffene müssen sich also keineswegs mit den störenden Rötungen abfinden. Auch wenn die Couperose nicht vollständig verschwindet, stehen verschiedene Ansätze und Möglichkeiten zur Verfügung, um die Symptome zu mildern und das Hautbild zu verbessern.

Ramona Rogger
Es gibt speziell für Couperose konzipierte Pflegelinien.

Ramona Rogger

Dipl. Drogistin HF und Geschäftshinhaberin

Wie kann man Couperose vorbeugen, insbesondere wenn man eine genetische Veranlagung hat?

Bei einer genetischen Vorbelastung lässt sich die Couperose nicht ganz vermeiden, aber man kann die Ausprägung minimieren. Insbesondere Stress und wenig Schlaf können die Entstehung von Couperose begünstigen, weil sie die Regeneration der Haut einschränken. Dadurch reagiert sie intensiver auf äussere Einflüsse. Es lohnt sich, an der eigenen Resilienz zu arbeiten und Gewohnheiten zu verändern, sodass man weniger schnell in Stresssituationen gelangt.

Auf welche Inhaltsstoffe sollte man bei Pflegeprodukten achten, um die Haut zu beruhigen und Rötungen zu minimieren?

Es gibt speziell für Couperose konzipierte Pflegelinien. Sie enthalten Wirkstoffe wie Vitamin A, Hyaluron, Hamamelis, Ringelblume, Rosskastanie, Mäusedornextrakt und Süssholzwurzel. Diese Substanzen wirken unter anderem kühlend, beruhigend und reizlindernd. Ich empfehle auch Thermalwasser, das durch die enthaltenen Mineralien entzündungshemmend ist. Für akute Rötungen gibt es spezielle Seren, die adstringierend wirken, das heisst, die Gefässe ziehen sich zusammen, wodurch die Rötungen zurückgehen.

Welche Produkte sollte man eher meiden, wenn man zur Couperose neigt?

Generell sollte man keine durchblutungsfördernden, wärmenden und aktivierenden Produkte verwenden und Inhaltsstoffe wie Koffein meiden. Da auch Reibung die Durchblutung aktiviert, rate ich zudem von mechanischen Peelings ab. Wer nicht auf Peelings verzichten will, kann zum Beispiel auf enzymatische Präparate zurückgreifen.