Spagyrik

Ratgeber / Naturheilkunde

Spagyrik: Uraltes Wissen, moderne Technologien

23.10.2025 / von 

Die Spagyrik ist ein ganzheitliches Naturheilverfahren, das pflanzliche Essenzen zu spagyrischen Arzneimitteln verarbeitet. Die Anwendung ist einfach – und deckt ein breites Spektrum ab.

Das Wort «Spagyrik» leitet sich aus dem Griechischen ab: «spao» bedeutet trennen, «ageiro» vereinigen. Es werden vor allem pflanzliche Ausgangssubstanzen nach alchemistischer Verfahrensweise zu spagyrischen Essenzen verarbeitet. Das heisst, mit einer ganzen Pflanze soll ein ganzer Mensch angesprochen werden. Ziel ist es, lenkend in ein Missverhältnis in unserem Körper einzugreifen, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und das Ungleichgewicht zu korrigieren.

Heilpflanzen mit Lebensenergie

Im Laufe der Zeit hat sich das uralte Wissen weiterentwickelt, verschiedene spagyrische Methoden sind entstanden. Der Grundsatz ist bei allen derselbe: Jede Heilpflanze ist mehr als ihre Einzelteile und mehr als ihr hauptsächlicher Inhaltsstoff oder die Kombination ihrer verschiedenen Wirkstoffe. In der Heilpflanze steckt gleichsam Lebensenergie, die wir uns auf diese Weise zunutze machen.

Einfache Anwendung

Heutzutage ist die Anwendung von spagyrischen Essenzen sehr beliebt. Sie erfolgt durch kurze Spraystösse aus einem handlichen Fläschchen direkt in den Mund. Die Essenzen werden über die Mundschleimhaut besonders gut aufgenommen. Spagyrische Sprays können bei vielen Anliegen verwendet werden: bei Einschlaf-, Kreislauf- oder Verdauungsproblemen, Insektenstichen oder Kopfschmerzen. Ist die Haut betroffen, können die betroffenen Stellen zusätzlich zwei- bis dreimal täglich besprüht werden. Bei länger anhaltenden und chronischen Leiden sind dreimal drei Sprühstösse pro Tag eine bewährte Dosierung für Erwachsene. Unsere Fachpersonen beraten Sie dazu gerne.

Herstellung einer spagyrischen Essenz*

  1. Die ganze blühende Pflanze wird geerntet, gereinigt, zerkleinert und mit Wasser und Hefe einem Gärprozess unterworfen.
  2. Nach dem Gärprozess werden mittels Wasserdampfdestillation die flüchtigen Stoffe, primär die ätherischen Öle und der Alkohol, gewonnen.
  3. Der zurückbleibende Rest wird getrocknet und anschliessend verbrannt. Die entstandene Asche wird in einem Ofen bei ca. 400 Grad Celsius 
    kalziniert. Dieser Prozess setzt alle Mineralstoffe frei, die in der Pflanze enthalten sind. Es entsteht ein weissliches bis beiges Pulver.
  4. Aus einer Pflanze wurden nun zwei verschiedene Produkte gewonnen: ein Destillat und eine Mineralstoffmischung. Die zwei Erzeugnisse werden nun wieder zu einer Einheit zusammengeführt, diesen Vorgang nennt man die «spagyrische Hochzeit».
  5. Anschliessend wird die Flüssigkeit gefiltert und gelagert. Dabei beginnt ein Reifungsprozess, der schlussendlich zu einer spagyrischen Essenz führt. Sie enthält die flüchtigen und mineralischen Stoffe und die Lebensenergie der jeweiligen Pflanze. So spiegelt eine spagyrische Essenz das ganze Wesen einer Heilpflanze wider.

* Herstellung einer spagyrischen Essenz nach Dr. Carl-Friederich Zimpel. Diese Herstellungsmethode ist im deutschen homöopathischen Arzneimittelbuch HAB niedergeschrieben und weitverbreitet.